„Morgens schreibe ich ein Erfolgstagebuch“ – Natalie Lemke von Körber Digital

Natalie Lemke leitet das Marketing bei Körber Digital. Mit ihrem Team in Berlin und Porto unterstützt sie den knapp 200 Mitarbeiter starken SaaS-Company-Builder bei der Vermarktung KI-gestützter Lösungen für die Produktionseffizienz in der Industrie. Zuvor studierte sie BWL und Chinesisch, leitete das Marketing eines Familienunternehmens in Peking und Hongkong und begleitete dessen digitale Transformation.
In der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät sie uns, was es mit ihrem Erfolgstagebuch auf sich hat, wie ihr Hund im Team als Stimmungsbarometer fungiert und warum sie eine Verfechterin des sogenannten „Singletaskings“ ist.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Natalie Lemke von Körber Digital
Erfolgstagebuch: Jeden Morgen schreibe ich mir aufs Neue auf, was ich mir für den Tag vornehme, sowohl privat als auch beruflich. Ich bin überzeugt davon, dass nur das, was du wirklich willst, auch zum Erfolg werden kann. Ich nenne meine Aufzeichnungen bewusst nicht „To-do-Liste“, sondern „Erfolgsliste“. „To-do“ klingt nach fremdbestimmtem Müssen anstatt selbstbestimmtem Wollen. Mit meiner Erfolgsliste nehme ich Erfolge bewusster wahr, reflektiere und setze den Grundstein dafür, mich immer weiter zu verbessern. Wenn mal etwas anders kommt als geplant, wird die Liste einfach angepasst. Ich finde es ungemein motivierend, den Tag mit einem „Wow, das habe ich heute alles geschafft“ ausklingen zu lassen. Eine Erfolgsliste sieht dann beispielsweise so aus:
• 5:30 Uhr aufstehen
• Seespaziergang mit meinem Hund und Kaffee
• Podcast oder Webinar zur Inspiration
• 10.000 Schritte mithilfe von „Walk the Talk“-Meetings
• Workshop, Vorstandspräsentation und Inbox abarbeiten
• Gesunde Snacks für Energie
• Livestreaming-Workout mit Urban Sports
• Austausch mit Familie/Freunden
• Netflix oder Hörbuch zum Relaxen
• Sieben Stunden schlafen
Singletasking: Ich sage JA zu Singletasking, und NEIN zu Multitasking. Alles zur gleichen Zeit zu machen, ist nicht möglich und führt nur dazu, die Arbeitskraft deines Teams zu verheizen. Auch wenn es natürlich nicht einfach ist, Nein zu sagen, ist Wichtigkeit immer der Dringlichkeit vorzuziehen. Ich habe gelernt, dass eine Nachfrage schnell zu Konsens führt und die Priorisierung enorm erleichtert. „Dare to say no!“ Insbesondere junge weibliche Talente neigen dazu, zu schnell Ja zu sagen, 100 Prozent zu geben, alles perfekt machen zu wollen. Perfektion ist Illusion. Ich konzentriere mich eher auf Professionalität. Und das können dann auch mal 80 Prozent sein. Ein Nein zu Multitasking reduziert Aktionismus.
Kreative Auszeiten: Um richtig abschalten und frische Energie tanken zu können, breche ich gerne mit eingespielten Verhaltensweisen und verlasse meine Komfortzone. So habe ich mich neulich als Anfänger für einen Zeichenkurs angemeldet, streame neue Workouts auf Urban Sports oder versuche mich an ausgefallenen Rezeptideen. Ausgeglichen und mit vollem Akku startet man ganz anders in den Tag. Das überträgt sich auch auf meine Umgebung und das gesamte Team. So ist beispielsweise mein Hund ein sehr gutes Stimmungsbarometer. Wenn er ganz nervös durch die Wohnung läuft, ist bei mir gerade zu viel Dampf drin und ich sollte unbedingt eine Pause einlegen, um wieder einen frischen Kopf zu bekommen.
Daily Standups: In unseren täglichen Zoom-Standups teilen wir im Team, woran wir heute arbeiten, welche Herausforderungen wir haben und wie das Team sich gegenseitig helfen kann. Es ist mir auch einfach wichtig, dass man sich sieht. Gerade wenn Teams über verschiedene Standorte verteilt sind. In den Standups stellen wir Fragen, hören zu und lernen voneinander, bevor wir an die Umsetzung gehen. Auch feiern wir Erfolge, wie zum Beispiel, wenn wir einen Award gewonnen haben, als Linkedin-Kampagnen-Benchmark ausgezeichnet sind, oder freuen uns für ein Team-Mitglied, das Nachwuchs bekommt. Für Stimmung sorgen dabei manchmal auch unsere vierbeinigen Freunde; so auch meiner, der in manchen Meetings unverhofft im Hintergrund herumhüpft und dadurch alle zum Lachen bringt.
Digitale Tools: Corona verändert nicht nur die Art und Weise, wo und wie wir arbeiten, sondern nimmt auch Einfluss auf Führung und Kultur. Achtsame Führung, Vertrauen statt Micromanagement in Zeiten von Remote Work. Die Pandemie wird auch zum Katalysator für die digitale Transformation und digitale Tools befähigen Teams, sich selbst zu organisieren und zu fokussieren. Slack nutzen wir für den kontinuierlichen Austausch, Asana um unsere Projekte und Aufgaben zu organisieren und Miro als kreativ-visuelle Kollaborationsplattform. Die Körber Digital Teams nutzen Miro auch erfolgreich für Co-Creation- und Co-Innovation-Workshops mit den Kunden. Natürlich ersetzen diese Tools nicht den persönlichen Kontakt, sie befähigen uns jedoch, über Standorte hinweg im Workflow zu bleiben.
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Übrigens, alle weiteren Artikel aus dieser Serie findet ihr hier.
Ahahahahahah! So habe ich auch gelebt, bis ich zwei kleine Kinder hatte – vor allem, bis ich zwei kleine Kinder im Lockdown hatte! Kleiner Tipp: Etwas realitätsnähere Beiträge wären ganz nett, z. B. darüber, wie Eltern (!) unter den aktuellen Bedingungen (!!!!) erfolgreich sind ;)
Hier zwei ziemlich frische Beiträge aus meiner Feder.
1. https://t3n.de/news/mutter-eltern-tipps-ratschlag-homeoffice-homeschooling-1333977/
2. https://t3n.de/news/ehrliche-e-mail-autoreply-homeoffice-homeschooling-1356963/
Gruß
Andreas
Also, den ersten habe ich mal zur Hälfte gelesen. Toll, wenn man exakt ein Kind hat, das schon lesen kann… Für mich wie für 15 andere Eltern in meinem Umfeld: Wieder nicht realitätsnah :/
Also beim Lesen fällt mir immer wieder auf, ich sollte meinen Tag besser durchplanen. Bei den anderen Kommentaren bin ich mir allerdings nicht sicher, ob die Nerven einfach blank liegen oder heutzutage jeder Tagesablauf abseits von 4 Kindern, zwei Hunden, Patchwork-Familie und Management-Position „realitätsfremd“ ist.