Neue Allianz: Fiat und Foxconn bauen gemeinsam Elektroautos

Fiat ist bislang nicht der aktivste E-Auto-Hersteller. (Foto: Fiat 500 BEV, Fiat)
Das taiwanische Unternehmen Foxconn, vor allem bekannt als Auftragsfertiger der Apple iPhones, steigt in den Markt für Elektroautos ein. Das teilte Foxconn am gestrigen Donnerstag mit. Der Nikkei Asian Review berichtete zuerst.
Foxconn wird Juniorpartner im E-Auto-Verbund mit FCA
Der Konzern beteiligt sich nach eigenen Angaben mit maximal 40 Prozent an einem Joint Venture, bei dem Fiat-Chrysler mit 50 Prozent die Führung übernehmen soll. Ein Vertrag ist wohl noch nicht unterzeichnet. Das soll im Laufe des ersten Quartals 2020 geschehen.
Foxconn soll im Joint Venture wohl vor allem die Rolle des Entwicklers von Elektronik und Software einnehmen. Zudem will sich das Unternehmen umfassend um die Internetanbindung der Fahrzeuge kümmern. Mit der Tochtergesellschaft FIT Hon Teng hat Foxconn indes auch eine Firma im Portfolio, die Bauteile für Autos, darunter Fahrgestelle, herstellt. Die zu entwickelnden Fahrzeuge sollen dem Vernehmen nach zunächst für den chinesischen Markt vorgesehen sein. Ein internationaler Markteintritt soll später erfolgen.
Foxconn diversifiziert sein Leistungsportfolio
Schon seit einigen Jahren bemüht sich Foxconn, seine Leistungspalette zu diversifizieren, um die Abhängigkeit von der reinen Auftragsfertigung für globale Konzerne, vor allem aus der Smartphone-Branche, zu reduzieren. Entsprechend hatte die Foxconn-Tochter FIH Mobile, die bislang vorrangig Android-Smartphones endfertigte, schon im Frühjahr 2019 einen zusätzlichen Fokus auf elektronische Bauteile für Fahrzeuge gelegt.
Foxconn-Chef und Halbleiter-Spezialist Young Liu, der den Managerposten letztes Jahr von Terry Gou übernommen hatte, will die drei Wachstumsmärkte Elektroautos, digitale Medizintechnik und fortgeschrittene Robotik mit seinem Unternehmen besetzen.
Offizielle Bestätigung durch FCA steht noch aus
Von Fiat-Chrysler gibt es noch keine offizielle Bestätigung des Vorhabens. Die Kooperation mit Foxconn erscheint jedoch sinnvoll. Immerhin würde Fiat-Chrysler, die bislang relative wenig Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität entwickelt haben, damit einen potenten Partner gefunden haben, der die nötige Expertise, die nötige Finanzkraft und eine umfassende Lieferkette mitbringt.
Zudem ist China der größte E-Automarkt der Welt und Foxconn im Land ausgezeichnet vernetzt. Immerhin betreibt der Konzern die meisten seiner Fertigungsstätten in der Volksrepublik.