Neue Betrugsmasche: Warnung vor gefälschten ChatGPT-Apps

Mit jeder technischen Errungenschaft kommen neue Betrugsmaschen: derzeit grassieren ChatGPT-Fakes in den App-Stores. (Bild: Adha Ghazali/Shutterstock)
Das IT-Sicherheitsunternehmen Sophos weist darauf hin, dass im App-Store und bei Google Play immer mehr Programme auftauchen, die scheinbar die gleichen Dienste wie ein Pro-Abo des OpenAI Chatbots ChatGPT anbieten. Bei den Apps handelt es sich allerdings um schlecht funktionierende Scams, die zum Teil hohe Kosten verursachen können.
Die Betrugssoftware trägt Namen wie „Ultimate AI Chatbot“ und verspricht, auf GPT3 zu basieren. Wer sie allerdings herunterlädt, macht schnell ernüchternde Erfahrungen. Die kostenlose Version überhäuft Anwender:innen mit Werbung oder liefert nur sehr kurze Antworten, die mit einem „Mehr lesen“-Tag versehen sind. Wer darauf klickt, landet sofort auf einem Abo-Bildschirm – der sich in einigen Fällen erst nach Minuten wieder schließen lässt.
Teilweise ist die Gratisnutzung schon nach drei Anfragen aufgebraucht oder beschränkt sich auf zehn pro Tag, bei denen man wiederum nur minderwertige Ergebnisse erhält. Wer glaubt, dass man die Funktionalität durch ein Abo gewährleisten kann, wird bitter enttäuscht.
Für Deals wie 10 US-Dollar pro Monat oder 30 US-Dollar im Jahr liegt die Software zwar unter den Kosten für ein ChatGPT-Pro-Abo (derzeit 20 US-Dollar im Monat), aber die Funktionen gehen über die kostenlose Version des OpenAI-Chatbots nicht hinaus – im Gegenteil. Viele Nutzer:innen in den Kommentaren klagen darüber, dass die App trotz Abo nicht ordnungsgemäß funktioniert.
Problematisch ist laut Sophos, dass die Abzocke-Apps sich in einer Guideline-Grauzone bewegen und weil sie weder auf private Daten der Anwender:innen zugreifen, noch Security Einstellungen umgehen, werden sie beim Check durch die Store-Betreiber meist durchgewunken.
Zudem verdienen sowohl Apple als auch Google durch ihre Beteiligung an Verkäufen mit. Immerhin 5000 US-Dollar haben die Chatbot-Fakes wohl allein im März umgesetzt. Laut Sophos gebe es deshalb keine besonders große Motivation bei den Store-Betreibern, gegen die Fakes vorzugehen.
Auf Anfrage der IT-Sicherheitsexpert:innen hat Google einige der Programme aus dem Angebot genommen. Apple hat bislang wohl noch nicht reagiert.
Wer ein Abo abgeschlossen hat und es kündigen möchte, kann dies in beiden Stores mit Klick auf den eigenen Namen und anschließend die Kategorie „Abonnements“ vornehmen.
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