16 Millionen neue Stellen: Nvidia-Computer mit neuem Primzahlen-Rekord
2, 3, 5, 7, 11: Na, klingelt es bei euch? Das sind die ersten Primzahlen, auf die noch viele weitere folgen. Die meisten dürften das noch aus der Schulzeit kennen.
Die Primzahlensphären, in denen Computer unterwegs sind, sind für uns Sterbliche definitiv nicht erreichbar – schon gar nicht jene, in die jetzt ein Nvidia-Computer vorgedrungen ist.
Die entdeckte Primzahl hat mehr als 41 Millionen Stellen
Mithilfe eines solchen hat ein Forscher, der in der Vergangenheit bei Nvidia gearbeitet hat, die größte bekannte Primzahl mit über 41 Millionen Stellen gefunden. Wie weit er dabei in den Primzahlenkosmos vorgedrungen ist, verdeutlicht diese Zahl: Sie übertrifft den bisherigen Rekordhalter um mehr als 16 Millionen Stellen.
Die neu entdeckte Zahl bekam die Abkürzung M13627984. Sie wird berechnet, indem man zwei Zahlen 136.279.841-mal miteinander multipliziert und dann eins abzieht. Die Zahl ist erst die 52. bekannte Mersenne-Primzahl, eine spezielle Klasse von Primzahlen, die der Mönch Marin Mersenne im frühen 17. Jahrhundert untersuchte.
Supercomputer mit Tausenden von GPUs war erfolgreich
Luke Durant ist ein Forscher und ehemaliger Nvidia-Mitarbeiter, der an der Great Internet Mersenne Prime Search (GIMPS) mitwirkt. Laut deren Pressemitteilung ist er dabei der „der produktivste Beitragende“. GIMPS entdeckte ihre erste Mersenne-Primzahl im Jahr 1996, mittlerweile gehen alle 18 Mersenne-Primzahlen, die zuletzt entdeckt wurden, auf das Konto des gemeinschaftlichen Projekts. Freiwillige können dabei mit einem kostenlosen Programm selbst nach den Primzahlen suchen.
Durant verwendete einen Supercomputer mit Tausenden von GPUs, um die Zahl zu finden. Er baute dabei eine „Cloud Supercomputer“-Infrastruktur mit Server-GPUs in 24 Rechenzentren in 17 Ländern auf. Als Belohnung für die Entdeckung erhielt er 3.000 US-Dollar von GIMPS.
Tech-Nostalgie aus den 90ern
Entdeckung stellt Fähigkeiten von Cloud-Supercomputern unter Beweis
Das gemeinschaftliche Projekt versucht eine Antwort darauf zu geben, was solch eine Entdeckung der Menschheit bringt. „Derzeit gibt es nur wenige praktische Anwendungen für diese großen Mersenne-Primzahlen“, gesteht das GIMPS-Team ein. Eine davon sei das Erstellen von Kryptografiealgorithmen, die auf der Grundlage von Primzahlen entwickelt wurden.
Abgesehen vom Nervenkitzel bei der Suche – und einer Geldprämie – ist das Finden von neuen Primzahlen vergleichbar mit der Grundlagenforschung in Mathematik und Informatik. Neben der tatsächlichen Identifizierung der Zahlen stellt es die Fähigkeiten von Cloud-Supercomputern unter Beweis – Netzwerke von GPUs wie jene, die kürzlich M136279841 gefunden haben.
Und wen 3.000 US-Dollar an Belohnung nicht reizen: Es sind laut Gizmodo auch 150.000 US-Dollar ausgelobt – und zwar für die Entdeckung der ersten Primzahl mit hundert Millionen Ziffern.