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Neues Amazon-Label soll Kunden vor ärgerlichen Fehlkäufen schützen

Amazon warnt davor, bestimmte Artikel im eigenen Sortiment zu kaufen – zumindest sollten Kund:innen genauer hinschauen. Warum tut der Onlinehändler das und weshalb ist das gar keine schlechte Idee im Sinne der Nachhaltigkeit?

2 Min.
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Retouren bleiben ein Ärgernis für Onlinehändler. (Bild: Cybrain/Shutterstock)

Der Onlinehändler führt jetzt einen neuen Eintrag ein, der auf den jeweiligen Produktseiten erscheint. Darin warnt Amazon vor Produkten, die überdurchschnittlich oft retourniert werden. Hinter dem Label, das zunächst nur in den USA zum Einsatz kommt und offenbar auch nicht allen Kund:innen in sämtlichen Ausspielungen der Website angezeigt wird, steckt ein Appell an die Kund:innen. Sie sollen die Kund:innenbewertungen zum jeweiligen Produkt genau lesen, und genau auf die Produkteigenschaften, die Beschreibung und die Bilder schauen.

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Hinter dem Label „Informierte Kaufentscheidungen“ steckt aber vor allem auch die Erkenntnis, dass viele Kund:innen inzwischen leichtfertig Waren zur Ansicht bestellen und dann feststellen, dass diese nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen. Nicht nur Onlinehändler wissen aber, dass vieles, was dann bemängelt wird, eigentlich schon anhand der Beschreibung ersichtlich gewesen wäre – hätte der:die Käufer:in sie nur genauer gelesen.

Dabei macht es gerade Amazon den Kund:innen mit den überbordenden Produktseiten nicht einfach. Hinzu kommt, dass gerade viele von Dritthändlern zur Verfügung gestellte Beschreibungen und Angaben in der Tat widersprüchlich sind oder gar wichtige Eigenschaften nicht oder nicht einheitlich benennen.

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Retourenquote senken – gut für die Bilanz und die Umwelt

Der Onlinehändler geht hier einen sinnvollen Weg, um die Retourenquote zu senken, die in vielen Bereichen der gesamten E‑Commerce-Wirtschaft erschreckend hoch ist. Denn inzwischen geht nach aktuellen deutschen Zahlen jedes vierte Paket zurück – und gerade in schwierigen passformbezogenen Produktkategorien wie Bekleidung und Schuhe wird nicht mal jedes zweite Stück auf Anhieb von dem:der Kund:in behalten.

Schätzungsweise 530 Millionen Pakete mit 1,3 Milliarden Artikeln gingen laut der Studie der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg an die Händler zurück – vor allem aufgrund großzügiger Rückgabefristen und wegen des Verzichts auf explizite Rücksendegebühren in Form von durch Kund:innen zu tragende Versandkosten. Die Erkenntnis, dass die großzügige Rücksendepraxis Segen und Fluch zugleich ist, macht offenbar in den USA auch Amazon.

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Ein Problem, warum die Kund:innen sich so schwertun, anhand der Bewertungen das Passende zu finden, ist neben der Flut an Rezensionen auch die nur begrenzt einzudämmende Flut an Fake-Bewertungen, die mithilfe zahlreicher Tricks entstehen. Insofern ist das neue Label „Informierte Kaufentscheidung“ zugleich auch eine Kampfansage an Händler:innen mit Eigenprodukten oder Private Labels, diese Produkte auch sachgerecht und aussagekräftig zu beschreiben. Es wäre nämlich nicht ungewöhnlich, wenn Amazon hier im Interesse der Kund:innen auch eine Gewichtung in der Ausspielung von Suchergebnissen vornimmt.

Bisher kommt besagte Eingruppierung nur in den USA zum Einsatz – und noch ist nicht klar, ob Amazon ähnliche Einschätzungen auch für Deutschland plant. Sinnvoll wäre es jedenfalls aus vielerlei Gründen: Denn einerseits ist das schnelle und einfache Finden der passenden Produkte im Interesse von Amazon und der Kund:innen, die ohnehin oft mit der Flut an Angeboten kämpfen. Zum anderen führt die Reduzierung der Rücksendequote nicht nur zu wirtschaftlichen Vorteilen, sondern ist auch nachhaltig.

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