Anzeige
Anzeige
News

Neues Mobilfunk-Netz für Deutschland: 1&1 will Mitte 2023 starten

Telekom, Vodafone und O2 bekommen Konkurrenz. Deutschlands viertes Mobilfunknetz kommt von 1&1 und soll im Sommer nächsten Jahres starten.

Quelle: dpa
3 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Konzernzentrale United Internet in Montabaur. (Bild: United Internet)

Der Chef des Telekommunikationsunternehmens 1&1, Ralph Dommermuth, sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass ab Mitte 2023 in allen Bundesländern Antennen aktiviert sein werden. 1&1-Kunden könnten sich dann mit dem neuen 5G-Mobilfunknetz verbinden. Zur geplanten Abdeckung beim Start machte er keine Angaben. Bis Ende 2025 muss das 5G-Netz der Firma ein Viertel der deutschen Haushalte erreichen und bis Ende 2030 die Hälfte. „Diese beiden Ziele wollen wir früher erreichen“, sagte der Manager. „Wir sind mit Volldampf im Ausbau.“ Zuvor hatte die Welt am Sonntag über den geplanten Start berichtet.

Anzeige
Anzeige

Bisher gibt es mit der Deutschen Telekom, mit Vodafone und Telefonica Deutschland (O2) drei deutsche Mobilfunk-Netze – bald kommt Nummer 4 dazu. Branchenexperten rechnen dann mit einem schärferen Wettbewerb, der zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis führen und dem Verbraucher nutzen dürfte. An den Orten, wo noch keine 1&1-Antennen funken, werden die Kunden der Firma automatisch mit dem 4G-Netz von Telefonica Deutschland verbunden – dies regelt ein „National Roaming“-Vertrag, den 1&1 nach zähem Ringen im Frühjahr 2021 mit Telefonica Deutschland abgeschlossen hat.

Auflagen bis Ende des Jahres erfüllt

2019 hatte das Unternehmen aus Maintal bei einer Mobilfunk-Auktion der Bundesnetzagentur erstmals in seiner Firmengeschichte eigenes Spektrum ersteigert, und zwar für rund 1,1 Milliarden Euro. Laut damaligen Frequenzauflagen ist die Firma verpflichtet, bis Ende 2022 „1000 Basisstationen für 5G-Anwendungen in Betrieb zu nehmen“, wie es die Regulierungsbehörde formuliert hat. Diese Auflage will 1&1 erfüllen. „Dann kann man über unser Netz im Internet surfen und telefonieren“, sagt Dommermuth. „Es wird jedoch zu diesem Zeitpunkt noch keine Mobilitätsfunktionen unterstützen im Sinne von Zellwechseln, da dann noch kein nationales Roaming bereitsteht.“

Anzeige
Anzeige

Es handele sich vielmehr in den ersten Monaten um ein sogenanntes Festnetz-Ersatzprodukt, bei dem Mobilfunk über einen WLAN-Router in einer Wohnung gesendet wird, sagt der Konzernchef. Handys von anderen 1&1-Kunden, die vorbeifahren, werden noch nicht mit dem Netz verbunden – das soll erst ab Mitte 2023 der Fall sein.

Anzeige
Anzeige

Warum geht es mit dem richtigen 5G-Mobilfunknetz erst im Sommer 2023 und nicht schon Ende 2022 los? Dommermuth verweist darauf, dass sein Unternehmen als Neueinsteiger sehr viel Arbeit vor sich gehabt habe und der Abschluss einer „National Roaming“-Vereinbarung vor dem Start des Netzbaus unabdingbar gewesen sei. „Unsere Kunden benötigen bereits in den Jahren des Netzbaus überall Verbindung“, sagt der Manager. „Wenn man ein neues Netz errichten würde und die Kunden erst einmal nur an den eigenen Antennen Abdeckung hätten, würde das nicht funktionieren – dann hätte man schnell keine Kunden mehr.“

Kosten höher als erwartet

Der Bau eines neuen Mobilfunk-Netzes ist teuer. Der Frequenzerwerb und die verbindlich getätigten Aufträge etwa für Glasfaserleitungen, Antennen und Dienstleistungen sowie die bereits getätigten Zahlungen summieren sich bis heute nach den Worten von Dommermuth auf etwa fünf Milliarden Euro. Die Gesamtkosten für das Netz – also inklusive der zukünftigen Bestellungen für weitere Bauphasen – werden nach den Worten des Firmenchefs noch deutlich höher ausfallen.

Anzeige
Anzeige

Technisch aufwendig wird auch die sogenannte Migration der 1&1-Kunden, die bisher die Netze von Telefonica Deutschland und Vodafone nutzen. 1&1 habe mehr als elf Millionen Mobilfunk-Kunden – die Übertragung derer Nummern auf das neue 1&1-Netz werde dauern. Bestandskunden nutzten vorerst weiter die anderen Netze. „Ihr Umzug auf unser Netz beginnt im Herbst 2023 und soll dann innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren erfolgen.“

1&1 legte am Donnerstag Geschäftszahlen vor. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz um 3,2 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Bereinigt um Sondereffekte erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 5,3 Prozent auf 672 Millionen Euro. Bei dem Mutterkonzern United Internet ging es ebenfalls aufwärts. 2022 soll das Wachstum beider Firmen weitergehen.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige