NFT-Kollektiv zerstört Mutant Ape für 37.000 Dollar – mit voller Absicht
Das NFT-Kollektiv Wagdie (kurz für „We are all going to die“) hat in den frühen Morgenstunden des 7. Juni einen NFT des gehypten Mutant Ape Yacht Club (MAYC) für rund rund 37.000 US-Dollar gekauft – und „verbrannt“. Verbrannt bedeutet in der NFT-Welt, dass der Mutant Ape #20438 nach dem Kauf an eine Wallet namens „Burn Address“ geschickt wurde, die niemandem gehört, sodass der NFT in der Zukunft für niemanden mehr zu erreichen ist.
Die Aktion, einen NFT des MAYC zu verbrennen, scheint ein geplanter Marketing-Coup von Wagdie zu sein. Auf Twitter heißt es dazu: „Lasst die Asche dieser Kreatur zum Anfang ihres Ruhmes werden. Das Ideal ihrer Macht, ausgebreitet über den Äther. Lang lebe sie.“ Und sie könnte erst der Anfang gewesen sein.
Auf Twitter schreibt das Kollektiv: „Wirst du dich einer Seelengemeinschaft anschließen? Sie anbeten? Oder wirst du dich vielleicht der Logik dieser verlassenen Welt widersetzen? Ruhe jetzt, bevor der Zyklus wirklich beginnt …“
NFT-Community geschockt
Die NFT-Community reagierte geschockt auf die Vernichtung von Mutant Ape #20438. Denn der Mutant Ape Yacht Club ist eine Instanz in der Krypto-Welt. Die Sammlung umfasst rund 20.000 NFT mutierter Affenbilder, die entweder dadurch entstehen, dass ein bereits existierender Bored Ape einer Ampulle mit „Mutant-Serum“ ausgesetzt wird, oder indem ein neuer Mutant Ape im öffentlichen Raum gemintet wird.
„Dieser Stunt ist nicht schön anzusehen. Die 37.8k USD hätten besser für den Bau einer Schule, für Spenden an Arme und Bedürftige oder sogar für die Krebsforschung verwendet werden. Wir sollten uns bemühen, einen guten Namen für den NFT-Raum zu machen, nicht für eingängige Schlagzeilen. Ein trauriger Tag heute. #MAYC #NFT“, schreibt etwa Twitter-User @CryptoMY_.
@TommyAvalanche schreibt: „Es ist, als würde man sich selbst mit einem Hammer in die Eier schlagen, nur eben über die Blockchain“. Und @KingBlackBored, selbst mit einem Bored Ape als Profilbild, ergänzt: „Wie können sie es wagen, unseren Bruder an unserem heiligen Mutant Monday zu verbrennen?“
Zerstörung als Marketing-Strategie
Vermeintlich ikonische Gegenstände zu zerstören, ist schon lange eine Strategie des Protestes und ein gutes Mittel, um Aufmerksamkeit zu erwecken. Erst im April machten eine Reihe russischer Influencer:innen Schlagzeilen, nachdem sie öffentlichkeitswirksam ihre Chanel-Handtaschen zerschnitten. Mit der Aktion drückten sie ihren Unmut über den Verkaufsstopp der Chanel-Luxus-Taschen in Russland als Folge des Ukrainekriegs aus.
Bislang ist über Wagdie wenig bekannt, eine Website gibt es nicht. „Twitter and Contract Only“, heißt es auf Opensea. Dabei verkauft Wagdie selbst NFT. Sie stehen unter CC0-Urheberrecht, sodass Inhaber:innen einen gewissen Nutzen aus dem Sammeln der Wagdie-NFT haben. Stand 7. Juni beträgt der Mindestpreis der „We Are All Going To Die“-Sammlung 0,99 ETH.