Das erst 2014 gegründete Brennstoffzellen- und Elektroauto-Startup Nikola ist inmitten der weltweiten Coronakrise mit einem Paukenschlag an der US-Technologiebörse Nasdaq gestartet. Über die Fusion mit VectoIQ gelang dem US-Unternehmen in der vergangenen Woche der Sprung aufs Börsenparkett. Mit einer Marktkapitalisierung von zwischenzeitlich 34 Milliarden US-Dollar konnte Nikola sogar Ford hinter sich lassen – und das ohne Umsatz für das Jahr 2020, wie Bloomberg schreibt. Zum Vergleich: Ford plant für 2020 einen Umsatz von 115 Milliarden Dollar.
Beflügelt wurde die Fantasie der Anleger offenbar vom für 29. Juni vorgesehenen Vorbestellungsstart für den E-Pickup Badger – vorerst wohl nur in den USA. Der im Februar angekündigte Pickup mit Akku und Brennstoffzelle soll dank dieser Kombination eine Reichweite von fast 1.000 Kilometern erreichen. Mit maximal 906 PS als Spitzenleistung soll der Pickup-Truck in 2,9 Sekunden von null auf 100 Stundenkilometer beschleunigen können. Die maximale Anhängelast gibt Nikola Motor mit gut 3,6 Tonnen an. Der Produktionsstart des Herausforderers für Teslas Cybertruck und Fords F-150 ist für 2022 vorgesehen. Allerdings sucht Nikola dafür noch nach einem Produktionspartner.
E-Truck Nikola Tre soll 2021 kommen
Schon im kommenden Jahr will Nikola den E-Truck Nikola Tre in einer batterieelektrischen Variante auf den Markt bringen. Für die Brennstoffzellenausführung ist die Markteinführung für 2023 geplant. Der direkte Konkurrent von Teslas Semi-Truck soll im Werk des deutschen Nutzfahrzeugherstellers Iveco gebaut werden. Denn bisher verfügt Nikola über keine eigene Fabrik. Eine Anlage in Arizona soll im Sommer betriebsbereit sein. 2021 sollen dort vorerst einmal 600 E-Trucks vom Band rollen.
Bisher hat Nikola noch keine Gewinne gemacht, sondern im Gegenteil rund 190 Millionen Dollar ausgegeben. Die Cash-Reserven lagen laut Bloomberg Ende 2019 bei 86 Millionen Dollar. Insgesamt konnte das Startup vor dem Börsengang in den vergangenen Jahren über 500 Millionen Dollar an Investitionen einsammeln.
Ich kann jedem nur empfehlen sich mal auf YouTube Interviews mit dem CEO „Trevor Milton“ anzusehen. Der gute Herr ist ein unseriöser Verkäufer übelster Sorte. Ähnlich wie Jörg & Dragan von „Die Autohändler“ auf RTL. Dieser Mensch ist total überheblich und stellt eine ganze Reihe von Behauptungen auf die er nicht im Ansatz mit Fakten oder Beweisen untermauern kann. Der behauptet z. B. das die Batterien seiner Firma die doppelte Energiedichte von Teslas Batteriezellen haben, dabei aber nur 40% der Teslazellen wiegen & nur halb soviel kosten. Hier könnte sich der nächste große Scam nach „Elizabeth Holmes“ von der Firma „Theranos“ anbahnen.