Non-Custodial Wallets: Wie sie für das Web3 unverzichtbar werden könnten

Eine Geldbörse, aber digital: Wallets könnten bald mehr beinhalten als nur Kryptos. (Foto: Africa Studio/Shutterstock)
Eine Wallet ist die Eintrittsbedingung für den Kryptohandel. Die digitale Brieftasche ist eine Adresse, von der Krypto-Assets gesendet und empfangen werden. Sie führt die Nutzer:innen aber nicht nur auf das Krypto-Parkett, sondern lagern in (im besten Falle Cold) Wallets auch die Krypto-Assets. Wallets haben also verschiedene Funktionen und Aufgaben.
Je nach Verwendungszweck können sich Kryptotrader:innen und Hodler:innen zwischen Custodial und Non-Custodial Wallets entscheiden. Komfortabler für den Einstieg erscheinen Custodial Wallets, bei denen die Wallet-Anbieter, wie zum Beispiel Kryptobörsen, den Handel überwachen. Die Besitzer:innen der Custodial Wallets müssen für die Benutzerfreundlichkeit aber auch ihre Private Keys an den jeweiligen Anbieter weitergeben. Bei Non-Custodial Wallets behalten die Besitzer:innen zwar die volle Kontrolle über ihre Private Keys und damit auch über ihre Assets, die Handhabung ist aber aufwendiger.
Das deutsche Fintech Unstoppable Finance führte in Januar und Februar eine Studie unter mehr als 300 Besitzer:innen von Non-Custodial Wallets durch und befragte sie zu ihren Nutzungsgewohnheiten und Wünschen. Dabei stellten sie große Unterschiede zwischen den einzelnen Nutzungsgruppen fest. Ihre Befragten sind ungefähr zur Hälfte Poweruser:innen, die ihre Wallets täglich gebrauchen. Die andere Hälfte der Befragten nutzt ihre Wallet wöchentlich (16 Prozent), monatlich (13 Prozent) oder noch seltener.
Entsprechend der Nutzungshäufigkeit und Erfahrung haben die Befragten unterschiedliche Ansprüche an ihre Wallets: Poweruser:innen liegt die Blockchain-Ideologie der Selbstverantwortung und Privatsphäre am Herzen. Sie wollen Wallets, die hohe Erträge ermöglichen, ihre Privatsphäre schützen und viele Funktionen haben.

Unterschiedliche Nutzungsgruppen stellen unterschiedliche Anforderungen an ihre Wallet. (Grafik: Unstoppable Finance)
Gelegenheitsnutzer:innen sind offener gegenüber zentralen Backup-Optionen und Hilfestellungen, die ihnen die Nutzung erleichtern. Dafür verzichten sie auf eine maximale Rendite ihrer Assets. Die Studienautor:innen sind der Meinung, dass die Zahl der Gelegenheitsnutzer:innen steigen würde, wenn es einfachere Lösungen für Ein- und Auszahlungen zwischen Wallet und Fiatgeld gäbe.
Wallets für alle – wie kann das funktionieren?
Weiter listet die Studie folgende Hürden für die Massenakzeptanz von Krypto-Wallets auf:
- Bequeme und vertrauenswürdige Lösungen für das Management der Private Keys statt rein selbst verwaltete Lösungen
- Unkompliziertes Nutzungserlebnis statt technologische Tiefe
- Schnelle, einfache Einzahlungen von Fiatgeld in die Wallet statt Zwischenschritt über Exchanges
- Non-Custodial Wallets sollten sich lohnen, finanziell und bei den Anwendungsmöglichkeiten wie NFT, Gamefi oder Defi
Wallets, so die Studienautor:innen, können im Web3 zu multifunktionalen Tools, Super-Apps heranwachsen, um mehr Bedürfnisse der Nutzer:innen abzudecken. Wallets könnten zu einem Login-Layer werden, der Identität im Web3 nachweist. Damit würden die digitalen Geldbörsen mehr und mehr zu einem sozialen Instrument: Die Wallet als Eintrittskarte für Spiele, Veranstaltungen, Social-Media-Kanäle oder ähnliches – ausgestattet mit Newsfeed und Verbindungsfeatures zu anderen Nutzer:innen.
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