Anzeige
Anzeige
News
Artikel merken

Dem Nordlicht lauschen – das geht häufiger als gedacht

Polarlichter, die ihre bunten Bänder über den Himmel spannen, sind ein spektakulärer Anblick. Was viele nicht wissen: Die Lichter haben auch einen ganz eigenen Klang. Ein Forscher in Finnland hat sich damit genauer beschäftigt.

2 Min. Lesezeit
Anzeige
Anzeige
Wie Polarlichter aussehen, wissen die meisten von uns. Aber wie klingen sie eigentlich? (Foto: Shutterstock/ Mumemories)

Einmal Polarlichter sehen – dieser Punkt steht auf so mancher Bucket-Liste. Nicht ums Sehen, sondern ums Hören geht es hingegen bei der Arbeit von Unto Kalervo Laine. An der finnischen Universität Aalto forscht der emeritierte Professor für Signalverarbeitung und Akustik zu Geräuschen, die entstehen, wenn Polarlichter am Himmel zu sehen sind.

„Polarlicht-Geräusche“: Häufiger als angenommen – und auch ohne Polarlicht

Anzeige
Anzeige

Schon länger haben Forscherinnen und Forschen beobachtet, dass zusammen mit dem Lichtspektakel immer wieder ein Rauschen und Knacken auftritt. Allerdings galten diese Geräusche lange Zeit als relativ selten, sie konnten hauptsächlich in Nächten dokumentiert werden, in denen die Polarlichter besonders deutlich zu sehen waren. Unto Kalervo Laine hat jetzt gezeigt, dass die „Auroral Sounds“ viel öfter auftreten als gedacht.

Der emeritierte Professor belegt in seinem Conference-Paper „Sound producing mechanism in the temperature inversion layer and its sensitivity to geomagnetic activity“, dass das typische Rauschen und Knacken auch in Nächten auftritt, in denen kaum oder gar keine Polarlichter zu sehen sind. Dafür hat er in der Nähe des Dorfes Fiskars Hunderte „Polarlichtgeräusche“ eingefangen – ohne dabei Polarlichter zu sehen.

Anzeige
Anzeige

Der Akustik-Experte sagt dazu in einem Statement: „Die Geräusche kommen viel häufiger vor, als man dachte, aber wenn man sie ohne sichtbare Polarlichter hört, denkt man, es sei nur das Knacken von Eis oder vielleicht ein Hund oder ein anderes Tier“.

Anzeige
Anzeige

Polarlichter und Knackgeräusche: Sie hängen nicht direkt miteinander zusammen

In Untersuchungen von 2012 und 2016 hatte Laine mit einem Forschungsteam bereits festgestellt, wodurch die Geräusche eigentlich entstehen – und dass sie eigentlich nicht direkt mit den Polarlichtern zusammenhängen. Die Wissenschaftler:innen hatten aufgenommene Geräusche mit den geomagnetischen Schwankungen im Aufnahmezeitraum abgeglichen. Dabei wurde klar: Die Geräusche, die zwischen 70 und 100 Meter über dem Erdboden entstehen, können mit den geomagnetischen Schwankungen in einen kausalen Zusammenhang gebracht werden.

Die Erklärung hinter dem Phänomen: Ist eine Nacht besonders klar und kalt, bilden sich in der Erdatmosphäre zwei Luftschichten. Eine davon ist warm, die andere kalt, innerhalb der Schichten entstehen gegensätzliche Ladungen. Das Knacken und Rauschen ist dann zu hören, wenn das Magnetfeld der Erde durch eine Sonneneruption – die auch der Grund für das Auftauchen der Polarlichter sein kann –  gestört wird, und sich die Teilchen zwischen den Schichten elektrisch entladen.

Anzeige
Anzeige

Auch in seiner jetzigen Forschung zeigt Laine einen Zusammenhang zwischen „Auroral Sounds“ und den geomagnetischen Schwankungen auf. Die 60 besten Tonaufnahmen waren alle mit Veränderungen im geomagnetischen Feld verbunden.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige