Anzeige
Anzeige
Fundstück

Interne Berichte zeigen: NSA-Mitarbeiter hassen ihre Kantine

Prinzipbedingt wissen wir nicht viel über die Aktionen der NSA. Dank jetzt veröffentlichter interner E-Mails wissen wir aber immerhin eins: Die Kantine des US-Geheimdienstes ist offenbar richtig mies.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Die NSA-Zentrale. (Foto: Daniel J. Macy / Shutterstock.com)

Die Cyber-Security-Expertin Emily Crose ist neugierig. So neugierig, dass sie in der Vergangenheit immer wieder Informationsanfragen an die US-Regierung nach dem Freedom of Information Act gestellt hat. Nach diesem Gesetz müssen US-Behörden den Bürgerinnen und Bürgern unter bestimmten Auflagen Auskunft über den Inhalt interne Dokumente geben. Crose hat in der Vergangenheit beispielsweise Anfragen über die Sicht der US-Behörden auf Hacker geschickt oder sich die Quellcodes von Regierungsprogrammen zukommen lassen. Jetzt hat Crose jedoch eine Anfrage gestellt, die sie möglicherweise noch aus ihrer Zeit beim US-Geheimdienst beschäftigt: Welche Beschwerden oder Lob über die NSA-Kantine gingen bei der Behörde seit 2018 ein?

Anzeige
Anzeige

Viel Lob findet sich in der von Crose veröffentlichten Antwort der NSA allerdings nicht. Vor allem an der Preisgestaltung scheinen sich die Agentinnen und Agenten zu stören. „Die Essenspreise im Café wurden wieder erhöht“, heißt es in dem Dokument beispielsweise. Eine andere Beschwerde lautet: „Getränke in Flaschen kosten im Laden 2,59. Wieso wollen sie von uns vier US-Dollar für dasselbe Getränk?“ Aber nicht nur die eigentlichen Preise sorgten offenbar für Ärger. Die Antwort der NSA enthält auch mehrere Beschwerden darüber, dass die Waagen in der Kantine teilweise nicht richtig funktionieren würden, was einen zusätzlichen Preisanstieg zur Folge habe.

Die NSA überwacht die digitale Kommunikation der ganzen Welt – aber hat Probleme mit ihrem Kassensystem

Laut den Dokumenten scheint es bei der NSA auch Probleme mit dem Kassensystem der Kantine zu geben. In einer internen E-Mail heißt es: „Heute Morgen kaufte jemand zum Beispiel eine Limonade für 1,95 US-Dollar und bekam keine Mehrwertsteuer berechnet, und heute Nachmittag wurden ihm 2,07 US-Dollar berechnet und es wurde zwölf Prozent Mehrwertsteuer für dieselbe Limonade ausgewiesen.“ Allerdings scheinen die Probleme noch über den vermeintlich wechselnden Steuersatz hinauszugehen. „Die Kassen werden wöchentlich heruntergefahren, und die Leute müssen warten, bis sie wieder hochgefahren sind“, lautet eine andere Beschwerde.

Anzeige
Anzeige

Derweil kommen auch Verbesserung an der Kantine nicht notwendigerweise gut bei der NSA-Belegschaft an. In einer Mail dazu heißt es, sie sei erst vor wenigen Jahren renoviert worden. „Warum verschwenden wir so schnell wieder Geld für neue Möbel? In meinem jetzigen Büro sind wir in alten Räumen eingepfercht und haben kaum Platz, um unsere Burn Bags zu lagern.“ Als Burn Bags werden im US-Geheimdienstjargon Papiertüten bezeichnet, die dazu genutzt werden, um geheime Dokumente zu lagern, die nach einer bestimmten Zeitspanne vernichtet werden sollen.

Anzeige
Anzeige

Am Ende ist es zumindest dann eben in einigen Dingen auch beim US-Geheimdienst nicht großartig anders als in anderen großen Organisationen. Die Kantine ist schlecht, die Preise zu hoch und überhaupt könnte die Leitung mehr Geld in die Büroausstattung stecken. So gesehen können wir uns alle ein bisschen wie Geheimagenten fühlen – nur eben ohne die Überwachung weltweiter Datenströme.

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige