Nur sechs Stunden online: NFT-Plattform Sudorare betrügt Nutzer um fast eine Million Dollar

Jeden Tag werden zahlreiche neue Kryptowährungen und Krypto-Projekte veröffentlicht. Nur sehr wenige davon sind allerdings auch seriös. Nun erschüttert wieder ein vergleichsweise kleiner Betrug einige Investoren. Nach gerade einmal sechs Stunden entpuppte sich die NFT-Plattform Sudorare als Betrug.
Entwickler machen sich mit über 800.000 Dollar auf dem Staub
Sudorare war als Abspaltung der NFT-Marktplätze Looksrare und Sudoswap entstanden – so entstand auch der Name Sudorare. Auf der Plattform sollte es möglich sein, Liquiditätspools für NFT-Sammlungen zu erstellen und dafür Gebühren zu kassieren. Hierfür musste man zusätzlich den projekteigenen Token SR einsetzen.
Die Gründer haben sich nun mit Kryptowährungen im Wert von rund 830.000 Dollar aus dem Staub gemacht. Die Betrüger wandelten insgesamt 315.700 Dollar in WETH, 200.000 Dollar in XMON und 314.700 Dollar in LOOKS-Token in Ethereum um und sendeten diese schließlich an drei Ethereum-Wallets.
Kann man die Täter durch die Krypto-Börse Kraken identifizieren?
Es gibt bereits erste Erkenntnisse über die Identität der Drahtzieher. Wie das Blockchain-Sicherheitsunternehmen Peckshield mitteilte, habe es Zusammenhänge mit einer Wallet-Adresse gegeben, die der Kryptowährungsbörse Kraken zuzuordnen ist.
Aufgrund des KYC-Protokolls (Know Your Customer), zu dem Kraken als US-amerikanische Krypto-Börse verpflichtet ist, könnten so Rückschlüsse über die Identität der Täter geschlossen werden. „Der Akteur hinter dem SudoRare rugpull scheint ein @krakenfx-Nutzer zu sein“, teilte das Unternehmen heute auf Twitter mit und lieferte On-Chain-Beweise für die Verbindung.
Bereits im Vorfeld hatten zahlreiche Nutzer auf Twitter davor gewarnt, in das Projekt zu investieren, da es keine verifizierbaren Informationen zu den Gründern gab. Generell ist es sehr wichtig, sich vor einem Investment in Krypto-Projekte mit den Personen hinter dem Projekt auseinanderzusetzen.
Schaden durch Sudorare-Betrug vergleichsweise gering
Im Vergleich zu anderen Betrugsaktivitäten im Kryptowährungssektor ist der entstandene Schaden übrigens ziemlich gering. Vergangenes Jahr tauchten beispielsweise die beiden Africrypt-Gründer ab – mit rund 70.000 Bitcoins der Kunden im Wert von aktuell noch 1,5 Milliarden Dollar.
Aber: Auch wenn es immer wieder zu Betrugsfällen im Kryptowährungssektor kommt, nehmen Transaktionen aus betrügerischen Aktivitäten nur einen sehr geringen Anteil aller Transaktionen ein – das zeigen unter anderem Daten von Chainanalysis. Ohnehin sind die meisten Kryptowährungen für kriminelle Aktivitäten aufgrund ihrer Pseudoanonymität eher weniger gut geeignet.