Umgekippter Odysseus und weitere Pannen bei der Mondlandung
Die Landung auf dem Mond bleibt eine herausfordernde Angelegenheit. Zwar ist es der Raumfahrtfirma Intuitive Machines – anders als mehreren anderen Missionen in den vergangenen Monaten – gelungen, zum ersten Mal erfolgreich eine private Raumsonde auf dem Mond zu landen.
Pannen bei erfolgreicher Mondlandung
Allerdings war auch diese Mission von einigen Pannen begleitet. Das größte Problem: Der Mondlander Odysseus scheint nicht, wie zuerst gedacht, aufrecht gelandet, sondern zur Seite umgekippt zu sein.
Wie CEO Steve Altemus erklärte, dürfte ein Standfuß des Mondlanders bei der Landung im Boden gebrochen sein. Offenbar sei die Landung zu schnell erfolgt. Dadurch sei Odysseus anschließend zur Seite gekippt.
Odysseus: Umgekippt, aber funktionsfähig
Möglich, dass die Sonde jetzt seitlich gegen einen Felsen gelehnt steht, wie Altemus sagte. Das Gute: Im Großen und Ganzen schein Odysseus noch funktionsfähig zu sein. Aktuell sammelt die Sonde Daten.
Lediglich bei der Kommunikation könnte es Probleme geben. Denn die dafür notwendigen langen Antennen seien auf der Oberseite des Mondlanders angebracht und derzeit zur Seite gerichtet und auf niedrigerem Niveau.
Die leicht missglückte Landung war derweil von weiteren Pannen begleitet. So sprang das interne Navigationssystem des Mondlanders nicht an, konnte aber durch ein an Bord befindliches Nasa-System ersetzt werden.
Dass der Ausfall des eigentlich zur Navigation bestimmten Systems entdeckt wurde, war laut Intuitive Machines Zufall. Denn das Problem war erkannt worden, als versucht wurde, die Umlaufbahn des Landers zu verbessern.
Ohne die Früherkennung wäre die Landung wahrscheinlich schiefgegangen. Offensichtlich war ein entsprechender Schalter nicht umgelegt worden, wie phys.org schreibt.
Foto-Experiment bei Landevorgang abgebrochen
Ein während Landevorgangs eigentlich geplantes Experiment musste wegen des Navigationsproblems gestoppt werden. Dabei hätte ein Kamerawürfel 30 Sekunden vor der Landung von dem Lander abgesetzt werden und Fotos von der Landung aufnehmen sollen.
In den kommenden Tagen soll die Fotoaktion mit der sogenannten Eaglecam wiederholt werden. Dann soll das Kameragerät den Lander aus einer Entfernung von rund acht Metern fotografieren.
Details dazu, wie Odysseus auf dem Mond liegt oder an einen Felsen gelehnt steht, erwarten sich die Verantwortlichen aber schon im Laufe dieses Wochenendes. Denn da soll die Nasa-Sonde Lunar Reconnaissance Orbiter über das Landegebiet fliegen und Bilder machen.
Wo ist Odysseus gelandet?
Dann soll auch geklärt werden, wo genau Odysseus gelandet ist. Vermutet wird, dass der erste private Mondlander – und das erste US-Gerät seit über 50 Jahren auf dem Mond – nur wenige Kilometer von seinem geplanten Landeplatz entfernt auf der Oberfläche aufgekommen ist.
Geplant war eine Landung in der Nähe des Kraters Malapert A, der sich rund 300 Kilometer vom Südpol entfernt befindet. Der Südpol des Mondes ist auch das erklärte Ziel der Nasa bei ihren Artemis-Missionen – in deren Rahmen in wenigen Jahren wieder Menschen auf dem Mond landen sollen.