„Odysseus hat ein neues Zuhause“: Erste kommerzielle Mondlandung gelingt – so geht es weiter

Mit den Worten „Willkommen auf dem Mond. Odysseus hat ein neues Zuhause“, hat Tim Crain als Chef der Mission IM‑1 ein Ereignis von historischem Ausmaß verkündet. Zum ersten Mal seit der Apollo-17-Mission der Nasa im Jahr 1972 ist es einem US-Raumschiff gelungen, erfolgreich auf dem Mond zu landen.
Auch der Nasa-Chef Bill Nelson sprach laut dem Spiegel von einem „Triumph“ für das Nasa-Programm Commercial Lunar Payload Services, in dessen Rahmen die US-Raumfahrtagentur Aufträge an private Firmen vergibt. Tatsächlich handelt es sich bei Odysseus um eine Raumsonde der privaten Raumfahrtfirma Intuitive Machines, die diese mithilfe der Trägerrakete Falcon 9 des Raumfahrtunternehmens SpaceX auf den Mond gebracht hat.
Raumsonde landet an möglichst menschenfreundlichem Ort
Eine Woche war die liebevoll „Ody“ genannte Sonde unterwegs, bevor sie nahe dem Krater Malapert A landete. In einem flachen Gebiet, das rund 300 Kilometer vom Südpol des Mondes entfernt ist und besonders geeignet zu sein scheint, um dort vielleicht schon in näherer Zukunft Mondbasen zu errichten.
Die Hoffnung der Wissenschaftler:innen: in den kilometertiefen Polkratern gefrorenes Wasser zu finden, das künftigen bemannten Missionen nicht nur als Trinkwasser- und Sauerstoffquelle dienen könnte, sondern auch zur Produktion von Raketentreibstoff.
Odysseus könnte auf dem Mond schon bald Gesellschaft bekommen. Noch in diesem Jahr plant Intuitive Machines die Landung von mindestens einer zweiten Raumsonde des gleichen Typs in der Nähe des Shackleton-Kraters, wo bereits Eis gefunden wurde.
Zusätzlich will das private Unternehmen Astrobiotic einen Rover mit dem Namen Viper auf den Mond bringen, nachdem ein erster Versuch im Januar gescheitert ist. Mit dem Blue Ghost hat auch das private Raumfahrtunternehmen Firefly Aerospace einen Mondroboter entwickelt, der auf seinen Einsatz wartet.
Die Daten von Odysseus sollen weitere Missionen erleichtern
Und dann ist da natürlich noch die Nasa, die im Rahmen des Artemis-Programms 2025 endlich auch wieder Menschen auf den Mond bringen möchte. Zur Vorbereitung all dieser Missionen soll der sechseckige und sechsbeinige Odysseus auf der Mondoberfläche Landetechniken und Navigationssysteme testen.
Daneben soll er auch Daten zum Sonnenwind sammeln, der Gefahren für potenzielle Siedler:innen bergen könnte. Laut The Verge hat er dafür aber nur rund 14 Erdentage lang Zeit. Dann beginnt am Südpol des Mondes die Nacht, in der Temperaturen von bis zu minus 200 Grad Celsius herrschen können, weshalb die Instrumente von Odysseus aller Voraussicht nach ausfallen werden.