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Remote-OP: Ärzte operieren zusammen – obwohl sie 900 Kilometer trennen

Ein Chirurg operiert in Lissabon und der andere gleichzeitig in Spanien. Beide kümmern sich um dieselbe Patientin. Augmented Reality und 5G machen es möglich.

Von Alexander Schulz
2 Min.
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Eine Hololens 2 kam bei einer Remote-OP in Portugal zum Einsatz. (Foto: picture alliance/ Xinhua News Agency| Li Renzi)

In Portugal und Spanien ist es zwei Ärzten gelungen, eine Brustkrebs-Operation mithilfe eines AR-Headsets über große Entfernung gemeinsam durchzuführen. Dabei übertrug der operierende Chirurg ein virtuelles Bild des Tumors aus dem Körper der Patientin in Echtzeit direkt an seinen 900 Kilometer entfernten Kollegen.

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Der Chirurg Pedro Gouveia trug bei der OP eine Hololens-2-Brille. Während er an der Breast Unit der Champalimaud Foundation in Lissabon operierte, stand Rogelio Andrés-Luna in Saragossa auf der Bühne des Congress of Spanish Association of Breast Surgeons und assistierte Gouveia. Gemeinsam demonstrierte die beiden die neueste Methode zur chirurgischen Fernüberwachung.

Remote-Proctoring könnte Chirurg:innen-Ausbildung verändern

Die beiden Mediziner waren durchgehend live miteinander verbunden. Möglich wurde das durch eine stabile 5G-Verbindung und die entsprechend kurze Latenzzeit. „Ich konnte ihm (Gouveia Anm. d. Red) sagen, an welchen Stellen er besonders vorsichtig sein muss und ihm Bilder und Videos davon zeigen. Wir standen durchgängig in audiovisuellem Kontakt”, sagte Andrés-Luna. Durch die AR-Brille werde sogenanntes Remote-Proctoring, also die Beaufsichtigung einer Prüfung, möglich. Der Erfolg der Operation könnte so die Ausbildung neuer Chirurg:innen verändern. Insbesondere in abgelegenen Gebieten, in denen neue Ärzt:innen oft auf sich allein gestellt seien, könne durch die Technologie eine Verbesserung erreicht werden.

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Der Einsatz von AR und VR in der Medizin gilt seit einigen Jahren als vielversprechend. Für Chirurgen ist eine gute Kenntnis und räumliche Vorstellung ihres Operationsgebietes elementar. Jedoch können selbst gängie 3D-Bildgebungsmethoden die tatsächlichen Umstände nicht adäquat wiedergeben, weil sie am Ende auf zweidimensionalen Bildschirmen betrachtet werden. Bisher müssen Chirurg:innen auf Ultraschall- Röntgen oder MRT-Bilder zurückgreifen, sich die Informationen einprägen und gedanklich auf den Patienten übertragen. Durch Mixed oder Augmented Reality werden die Bilder und wichtige Informationen über die Hardware in das Sichtfeld der Ärzt:innen projiziert – während sie operieren. Mithilfe von Virtual Reality können Chirurg:innen zudem einen Einblick in den Körper der Patient:innen bekommen, bevor überhaupt ein einziger Schnitt gemacht wurde.

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Genau das ist Pedro Gouveias Fachgebiet. Er hat bereits mehrere Male Hololens Brillen verwendet, um Brustkrebs-Operationen durchzuführen und eine digitale, nicht-invasive Methode entwickelt, die es Chirurgen ermöglicht, den Tumor zu lokalisieren, als wäre das Brustgewebe um ihn herum unsichtbar. „Heute sind die Technik und die Rechenleistung dafür vorhanden“, sagte er. Sein oberstes Ziel: ein System zu entwickeln, das in OP-Säle integriert werden kann. „Wir stehen erst am Anfang dieser Transformation.“

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