Der seit Februar in Deutschland aktive Smartphone-Hersteller Oppo hat während seines Inno Day 2020, der unter dem Motto „Leap Into The Future“ („Sprung in die Zukunft“) stand, seine Vision für „die nächste Generation digitaler Innovationen“ präsentiert. Die nächste Produktgeneration stehe im Zeichen einer ganzheitlichen 3+N+X-Strategie, mit der Technik nahtloser in den Alltag eingefügt werden kann. Erste Resultate der neuen Strategie sind Konzeptstudien einer Augmented-Reality-Brille namens Oppo AR Glass 2021, die mit der Cybereal-AR-Anwendung gekoppelt werden soll. Das Oppo X 2021 ist ein Smartphone mit rollbarem OLED-Display.
Oppo X 2021 mit rollbarem Display: Vom Smartphone zum Tablet in einem Zug
Die Konzeptstudie des Oppo X 2021 stellt der Hersteller als Beispiel für die Produkte „mit hoher Alltagsrelevanz“ dar, „die sich harmonisch in vorhandene Technologie und in das Leben der Menschen integrieren“.
Das rollbare OLED-Display des Smartphone-Konzepts lässt sich laut Hersteller von 6,7 Zoll durch das Auseinanderziehen auf 7,4 Zoll vergrößern. Durch seine Konstruktion sei das Oppo X 2021 „natürlich bedienbar“, widerstehe aber dennoch den mechanischen Anforderungen des Alltags, so Oppo.
Maßgeblich sei das Produkt durch drei neue Technologien realisierbar, die Oppo entwickelt habe. Dazu gehören ein Rollenmotor-Antriebsstrang, eine Zwei-in-eins-Befestigungsplatte und eine robuste Warp-Track-Bildschirmlaminierung. Überdies erlaube die Gehäusebauweise des Geräts, zentrale Komponenten wie Kameras, Akku, Lautsprecher und Mobilfunkantennen gleichzeitig beweglich und stabil im Gerät unterzubringen.
Weitere Details hat Oppo noch nicht zu seinem neuen Smartphone-Konzept veröffentlicht. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt übrigens LG: Der Hersteller hatte im Zuge der Vorstellung des LG Wing einen ersten Teaser seines rollbaren Smartphones veröffentlicht, ist mit konkreten Informationen jedoch sparsam.
Oppo AR Glass 2021: Augmented-Reality-Brille soll analoge mit digitaler Welt verschmelzen
Die neben dem Smartphone mit rollbarem Display gezeigte Augmented-Reality-Brille AR Glass 2021 liefere einen neuartigen Ansatz für diese Produktkategorie: Das Brillenkonzept basiere auf einer zweiteiligen Gehäusekonstruktion, die kompakte Maße und ein mit 117 Gramm nur „sehr geringes Gewicht“ ermögliche.
Das Bedienkonzept der AR-Brille sei „besonders anpassungsfähig und intuitiv“, erklärt der Hersteller. Das AR-Headset lasse sich mit Smartphones verknüpfen, es erkenne Steuergesten und reagiere automatisch auf Positionsveränderungen im Raum.
Um die Realität mit digitalen Inhalten zu verschmelzen, komme die sogenannte optische Birdbath-Technologie zum Einsatz. Für eine präzise Verortung im Raum kommen laut Oppo zahlreiche Sensoren wie zwei Fisheye-Kameras, ein ToF-Tiefensensor und ein RGB-Sensor zum Einsatz. Die AR-Brille berechne anhand der Sensormessdaten innerhalb von Millisekunden die dreidimensionale räumliche Position und aktualisiere sie permanent. „Dadurch fühlt es sich für Anwender sehr natürlich an, wenn sie sich in der AR-Welt bewegen“, so Oppo.
Softwareseitig kommt auf der AR-Brille die neu entwickelte AR-Anwendung Cybereal zum Einsatz, mit der sich der Nutzer mithilfe digitaler Objekte durch die physische Welt navigieren könne. Sie werte durch Kameraaufnahmen und weitere Sensordaten die Umgebung aus, verarbeite sie durch Software in Oppos eigener Cloud, lokalisiere den Nutzer „ohne spürbare Latenz hochpräzise im Raum und blendet in Echtzeit künstliche Informationen im Sichtfeld ein“.
3+N+X: Oppo erklärt Ökosystemstrategie
Als Basis für die kommenden Produkte nennt Oppo seine 3+N+X-Strategie, bei der die „3“ sich auf Oppos Ansatz bezieht, die drei Säulen der digitalen Welt – Software, Hardware und Cloud-Dienste – in einem Ökosystem zu vereinen. Das „N“ repräsentiere den Anspruch, kontinuierlich neue Innovationsfelder aktiv zu gestalten. Zurzeit seien es maschinelles Lernen, Augmented Reality und Cloud-Technologie, so Oppo. Das „X“ unterstreiche den konkreten Unterschied, den Oppo mit seinen Technologien für das Nutzererlebnis machen will. Hier nennt der Hersteller etwa die hauseigene Schnellladetechnologie VOOC Flash Charge als Beispiel. Zuletzt zeigte der Hersteller seine VOOC-Ladetechnolgie mit 125 Watt, mit der sich Smartphones binnen 20 Minuten voll aufladen lassen.
„Mit unser 3+N+X-Strategie richten wir die Forschung und Entwicklung noch stärker danach aus, die Konnektivität zwischen Nutzern, Geräten und der Umwelt zu erleichtern, damit immer mehr Menschen ihr Leben mit den Vorteilen digitaler Technologie bereichern können“, erklärte Levin Liu, Vice President und Leiter des Forschungsinstituts von Oppo, in seiner Keynote zum Inno Day 2021. Einer der künftigen Schwerpunkte liege dabei auf dem Ausbau des Internet of Things, das softwareseitig mit dem Android-basierten Betriebssystem ColorOS angetrieben werden soll. ColorOS kommt schon auf den eigenen Smartphones und einem ersten Smart TV zum Einsatz. Künftig will der Hersteller weitere neue Produktkategorien einführen.
Ob oder wann Oppo seine Produktkonzepte in den Handel bringen wird, hat der Hersteller nicht verraten. Jedoch klingen sie durchaus konkret, sodass wir womöglich – wie es die Konzepte schon im Namen tragen – mit konkreten Produkten schon im Laufe des nächsten Jahres rechnen können.
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