Nachdem der Wilhelmsschrei erstmals im Film „Die Teufelsbrigade“ verwendet wurde, in dem ein Mann, der von einem Alligator gefressen wird, den Schrei ausstößt, wurde dieser Soundeffekt in zahlreichen anderen Filmen verwendet.
Seinen Namen erhielt der Schrei von der Nebenfigur Wilhelm aus dem Film „Der brennende Pfeil“, der den Schrei ausstößt, als er von einem Pfeil getroffen wird. Daher kam auch die missverständliche Annahme, dass der Schrei hier erstmals verwendet wurde und nicht aus „Die Teufelsbrigade“ stammt. Das führte dazu, dass die Originalaufnahme des Wilhelmsschrei lange gar keine Beachtung mehr fand.
Verstaubt und fast verschollen
Der erfahrene Audioingenieur Craig Smith, Absolvent der USC School of Cinematic Arts, der als Academic Sound Coordinator an der School of Film/Video am California Institute of the Arts arbeitet, postete jetzt den originalen Wilhelmsschrei im Netz. Smith bewahrt seit Jahren die alten Bänder von USC auf. Hierbei handelt es sich um hochwertige Kopien von optischen und magnetischen Originaleffekten aus Hollywood aus den 1930er bis 1960er Jahren, die von USC Cinema auf Vollspurband übertragen wurden.
Als Teil der Konservierung hatte Smith an einer riesigen Bibliothek von Bändern gearbeitet, die seit Anfang der 1990er Jahre mehrere Jahrzehnte im USC Cinema lagen. Diese Bänder wiederum waren Kopien der Original-Soundeffekt-Bibliothek der kleinen Hollywood-Firma Sunset Editorial, die ungefähr von 1964 bis 1987 in Hollywood tätig war und sich hauptsächlich auf TV-Soundeffekte spezialisiert hatte. „Ich habe sie zur Aufbewahrung digitalisiert, aber sie wurden nicht alle restauriert und können etwas Rauschen aufweisen“, schreibt Smith zu seinem Upload.
Wer bei der 39 Sekunden langen Tonaufnahme genau hinhört, kann die Stelle lokalisieren, die den Wilhelmsschrei darstellt. Kurz bevor der Schrei ertönt, besteht der Regisseur noch darauf, dass der Ton „kein Au“, sondern „ein echter Schmerzensschrei“ sein soll. Als wahrscheinlichster Synchronsprecher des Schreis gilt der Sänger und Schauspieler Sheb Wooley.