Dass die Arbeitswelt sich durch die Coronakrise verändert, liegt auf der Hand. Aber in welche Richtung? Werden beispielsweise die ständigen Videokonferenzen im Team dazu führen, dass wir uns auch nach der Pandemie weiter virtuell treffen, weil es ja auch so gut funktioniert hat? Oder wird die Kontaktfreude nach der wochenlangen Distanz förmlich explodieren und Remote Work wieder in der Versenkung verschwinden? Eine Antwort könnte schon bald die Geschäftsidee von Karsten Kossatz liefern. Der Berliner hat nämlich einen portablen Konferenzraum entwickelt, der sich an jeden beliebigen Ort aufstellen lässt. Das Outdoor-Society-Projekt bringt das Meeting in den Wald oder auf die Wiese – sofern Teams sich wieder offline treffen wollen.
Meeting-Raum in der Natur
Dass wir die Art und Weise, wie wir Arbeit verstehen, überdenken müssen, liegt für Kossatz jedoch auch ohne Coronakrise auf der Hand. „Früher war der Arbeitgeber stets verbunden mit dem Bürogebäude, in dem er sich befand. Inzwischen arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause aus oder haben flexible Arbeitsplätze“, erklärt er im t3n-Gespräch. „Genau darin liegt enormes Potenzial für Firmen in puncto Mitarbeitermotivation und Effizienzsteigerung.“ Ein Tapetenwechsel sei für Innovation jedoch auch wichtig, so der Unternehmer. „Kuratierte oder gelenkte Innovation, wie sie in Workshops stattfindet, braucht einen Ort, der alle Sinne stimuliert und die Gedankenroutinen durchbricht.“ Diesen Ort sieht er vor allem in der Natur.
Kreativität brauche Freiraum, um auf Erkundungstour zu gehen. Die Outside Society könne diesen Impuls liefern. Hinter dem Projektnamen verbirgt sich ein mobiles Raumsystem, das sich individuell erweitern und an jeden beliebigen Ort aufbauen lässt. „Unternehmen können dort Workshops oder Team-Events stattfinden lassen. Coaches und Trainer können Kurse abhalten. Es können Pressekonferenzen und Verhandlungen stattfinden oder aber auch ein entspanntes Zusammenkommen zum After-Work-Drink und Netzwerken“, erklärt Kossatz. Theoretisch lässt sich die Konferenzbox überall ruckzuck aufbauen. Praktisch braucht das jedoch etwas Vorlaufzeit, denn individuelle Standortwünsche benötigen behördliche Genehmigungen.
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Auch deshalb gibt es vorab schon fünf abgestimmte Orte, an denen Kossatz’ Team die Outdoor-Society-Box unkompliziert jederzeit aufstellen kann. Der Plan ist, im Laufe der Zeit weitere Plätze dazuzugewinnen. Noch beschränkt sich das Projekt auf den ländlichen Raum rund um Berlin. Ein Standort befindet sich beispielsweise in der Lichterfelder Weidelandschaft auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz, der zur „einmaligen Naturlandschaft geworden ist“, so der Gründer. Auch im Tegeler Forst oder auf der Havel-Halbinsel Pichelswerder sind Meetings möglich. Neben einem Ort, der das Wohlbefinden stimuliert, bietet Outdoor Society auch WLAN, Strom aus regenerativer Energie, Solarpaneele, um Akkus zu laden, und natürlich warme und kalte Getränke. Auch eine Ökotoilette würde in Laufweite aufgestellt.
Im Wald, am Strand, auf dem Feld
Um die Konferenzbox zu realisieren, hat Kossatz unlängst ein Crowdfunding aufgesetzt. Etwas mehr als 70.000 Euro sind zusammengekommen. Mit dem Funding-Ziel von 45.000 Euro konnten die Macher die Miete der Konferenzbox für eine Sommersaison sicherstellen. Produziert werden die mobilen Raumsysteme von Modulbox. Auch Kunden wie Edeka und Tesla nutzen die Modulbox-Systeme für Popup-Stores. Mit dem Erreichen des zweiten Funding-Ziels von 95.000 Euro hätte Kossatz eine eigene Box finanzieren können. Zu den Unterstützern zählt unter anderem auch Krombacher Naturstarter, ein Cofunding-Projekt des Bierherstellers, das Ideen im Bereich Natur- und Umweltschutz unterstützt. Knapp 11.000 Euro wurden gespendet.
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Ob das Projekt über die Sommersaison genug Buchungseinnahmen generiert, um künftig doch noch eine eigene Konferenzbox zu kaufen, wird sich zeigen. Interessierte können die Konferenzbox in der Lichterfelder Weidelandschaft halbtags für 2.700 Euro und ganztags für 5.000 Euro mieten. Preislich liegt die Miete damit im üblichen Rahmen beispielsweise eines Konferenzraums im Hotel. Ob der jedoch so inspirierend auf die Teilnehmenden wirkt, ist fraglich. Die meisten Menschen hätten nicht im Büro, sondern in ihrer Freizeit die besten Ideen, meint Kossatz. „Im Wald, am See, auf der Wiese – vor allem an der frischen Luft.“
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Da dieses Bauwerk ein Gebäude im Sinne des Baugesetzbuch ist, ist das Aufstellen grundsätzlich genehmigungspflichtig, im Außenbereich sogar gänzlich verboten.
Bitte lasst sowas sein. Braucht kein Mensch. Die Leute können gerne im Wald spazieren gehen und da muss ich keinen Container voller Juppies haben.
Zudem, bekommt etwa ein Jeder einen Blasenkatheder und eine Hundekottüte in die Hand gedrückt.? Denn von einer Toilette ist weit und breit nichts zu sehen.
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