Parceldealz verspricht Neukunden über Paketbeilagen – per Affiliate und Targeting

Schnell umzusetzen, einfach skalierbar, effektiv und an viele Cases und Situationen anpassbar – so sollen ja bestenfalls Produkte im E-Commerce beschaffen sein. Das hat sich jetzt auch das Münchner Paket-Startup Adnymics gesagt, ein Unternehmen, das seit 2014 individualisierte Paketbeilagen mit entsprechend genauem Targeting anbietet. Dazu wurden in der Vergangenheit den versendenden Unternehmen stets mithilfe spezieller Farbdrucker und Systeme individualisierte Inhalte von Gutscheinen bis hin zu Produktempfehlungen ausgespielt, die dann als aufwendiger Flyer in Farbe mit ins Paket kamen.
Der jetzt vorgestellte Service Parceldealz, den das Unternehmen seit einigen Monaten mit ausgewählten Kunden erprobt, geht einen etwas einfacheren Weg. Es handelt sich dabei um eine technisch recht einfache Lösung für das Versenden individualisierbarer Fremdbeilagen, die den Paketen als standardisierter Etikettendruck beiliegen.
Parceldealz soll personalisiert Neukunden gewinnen
Es gehe bei dem Produkt, das seit Ende 2022 am Markt ist, um eine personalisierte Neukundengewinnung für andere Unternehmen. Die E-Commerce-Partner können dabei entweder als Versender Beilagen eines anderen Unternehmens mit ins Paket legen, selbst das beworbene Unternehmen sein oder beide Seiten der Lead-Generierung miteinander kombinieren.
Durch das spezifische Targeting lassen sich Fremdbeilagen unter anderem natürlich ohnehin nach Geschlecht, Alter oder Affinitäten zu bestimmten Branchen, aber auch nach Postleitzahlgebieten ausspielen. Das soll neue Werbemöglichkeiten eröffnen und Streuverluste reduzieren. Erstmals ist so auch das aus dem Onlinemarketing gewohnte Tracking als Werbeerfolgskontrolle möglich, denn für jede einzelne Beilage wird ein individueller QR-Code generiert. Als Incentive werden individuelle Gutschein-Codes genutzt.
Die Just-in-time-Beilage kommt so auf den Empfänger abgestimmt direkt aus dem Etikettendrucker – daher auch nur in Schwarz-weiß. Parceldealz nutzt dafür bestehende Prozesse und analysiert nach eigenen Angaben die Daten, die aus dem Warenwirtschaftssystem des Versenders auch an Carrier wie DHL oder Hermes zur Erstellung des Versandlabels übergeben werden. Informationen zu Postleitzahl, Sprache, Geschlecht und gekauften Produkten bilden die Grundlage für das Targeting. Innerhalb von Sekundenbruchteilen werden die passenden Werbeanzeigen aus einem Datenpool gewählt und für den Druck bereitgestellt. Die Paketbeilage kommt damit nicht mehr in jedes Paket eines Versenders, sondern selektiv in relevante Pakete.
Performance messbar – und oberhalb 1 Prozent
Ein transparentes Performance-Reporting zeigt dem Kundenunternehmen, in wie vielen und welchen Paketen die Paketbeilage versendet wurde. Durch die detaillierte Aufschlüsselung nach Versendern und Targeting-Kriterien wie Region und Geschlecht, sehen Werbetreibende, bei welcher Zielgruppe die QR-Codes und Gutscheine am besten konvertiert haben. Zudem lassen sich die Kampagnen mit solchen Daten natürlich auf während der Laufzeit justieren.
Ganz nebenbei dürfte all das auch noch nachhaltiger sein – trotz des nur begrenzt umweltfreundlichen Etikettendrucks (der sich ja bekanntermaßen durchaus mit aktueller Technik realisieren lässt). Denn anders als bei den vorgedruckten Beilegern, wie man sie sonst aus Paketen kennt, werden nicht die branchenüblichen 10 bis 20 Prozent des Materials einfach entsorgt, ohne je verschickt worden zu sein.
Erste Kunden für den On-Demand-Druck gibt es ebenfalls bereits. So hat das Carsharing Unternehmen Share Now eine Kampagne mittels Geotargeting nur in Städten ausgespielt, in denen Share Now überhaupt verfügbar ist. Weitere Unternehmen, die mit Parceldealz arbeiten, sind About You, Fackelmann und Hunkemöller, aber auch der Sprachlerndienst Babbel sowie der Online-Supermarkt Oda, für den die Beschränkung auf das Liefergebiet ebenfalls ein Argument gewesen sein dürfte.
Dominik Romer, Gründer und Geschäftsführer von Adnymics erklärt, man habe dank des Targetings bereits Gutscheineinlösungen oberhalb der Ein-Prozent-Marke erreicht, was in der Tat nach wenig klingt, aber in dem Paketbeilagenkontext alles andere als selbstverständlich ist: „Nur bei einer Übereinstimmung mit den Targeting-Kriterien kommt die Kampagne der Werbetreibenden in das Paket. Diese wird dank Thermodirekt-Druck in unter einer Sekunde in der Logistik des Versenders gemeinsam mit dem Versandlabel gedruckt.“ In Zukunft will man die Vorteile von Affiliate-Marketing weiter auf Paketbeilagen zu übertragen. „Das smarte Format ermöglicht ein zielgenaues und erweitertes Targeting mit einer ausführlichen und datenbasierten Erfolgsmessung.“