„Planet als Shareholder“: Warum der Patagonia-Gründer sein Unternehmen verschenkt

Patagonia-Gründer Yvon Chouinard, 83. (Foto: Campbell Brewer)
„Going purpose“ statt „going public“ – unter diesem Motto haben der Patagonia-Gründer Yvon Chouinard und seine Familie am 14. September verkündet, das Unternehmen an eine gemeinnützige Organisation und eine Stiftung zu verschenken.
Die Stiftung namens Patagonia Purpose Trust soll sicherstellen, dass die erwirtschafteten künftigen Gewinne zur Bekämpfung des Klimawandels und für den Naturschutz verwendet werden. Sie besitzt von nun alle stimmberechtigten Aktien des Unternehmens und soll eine dauerhafte Rechtsstruktur schaffen, um den Zweck und die Werte von Patagonia zu verankern.
Besonders wichtig sei zudem, dass „jeder Dollar, der nicht wieder in Patagonia investiert wird, als Dividende zum Schutz des Planeten ausgeschüttet wird“. Dafür sorgt die Organisation The Holdfast Collective, die von nun an alle stimmrechtslosen Aktien besitzt.
„Wir machen die Erde zu unserem einzigen Aktionär“, äußert sich der 83-jährige Patagonia-Gründer Yvon Chouinard dazu. Und weiter: „Es ist mir todernst mit der Rettung dieses Planeten.“
1973 gegründet beläuft sich der Firmenwert von Patagonia auf rund drei Milliarden US-Dollar. Die jährlichen Gewinne des nicht-börsennotierten Unternehmens sollen rund 100 Millionen Dollar betragen. Der Hauptsitz von Patagonia ist Ventura in Kalifornien.
Der begeisterte Kletterer und Gründer Chouinard setzt sich schon lange für den Kampf gegen den Klimawandel ein. Mehr als 140 Millionen Dollar soll Chouinard bereits an verschiedene Umweltgruppen gespendet haben.
1985 verpflichtete er sich dazu, ein Prozent der Umsätze von Patagonia für den Naturschutz zu spenden.
Um auch andere Unternehmer und Unternehmerinnen zu ermutigen, ihrem Beispiel zu folgen, gründeten Chouinard und Craig Mathews, Eigentümer von Blue Ribbon Flies, im Jahr 2002 die gemeinnützige Gesellschaft namens „1% for the Planet“.
Über seine Entscheidung, das Unternehmen in eine Stiftung zu überführen, sagt er gegenüber der New York Times: „Hoffentlich wird dies eine neue Form des Kapitalismus beeinflussen, die nicht mit ein paar reichen Leuten und einem Haufen armer Leute endet.“
Patagonia wird weiterhin jedes Jahr ein Prozent des Umsatzes an Naturschutzorganisationen spenden. Auch die Leitung des Unternehmens wird sich nicht ändern.
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Ecosia, Treecard und jetzt Patagonia, ich hoffe es geht so weiter, wir brauchen mehr solche Unternehmen