Stellen ausschreiben like a boss: Buffer ködert Bewerber mit absoluter Transparenz
Wer bewirbt sich hier bei wem?
Nicht nur Stellensuchende müssen in ihrer Bewerbung einiges bereithalten. Auch Unternehmen müssen sich mit ihren Stellenausschreibungen immer mehr anstrengen, um High-Potentials auf sich aufmerksam zu machen. Laut einer Umfrage der Universität Bamberg von 2015 legen Karrieresuchende besonders viel Wert auf Work-Life-Balance, Weiterbildung und Wissensaustausch, gute Karrieremöglichkeiten, flexible Arbeitszeitmodelle und ein gutes Arbeitsklima. Die Herausforderung ist, diese Punkte authentisch in der Stellenausschreibung rüberzubringen und dem Bewerber so viel Einblick ins Unternehmen zu gewähren, dass er sich unbedingt dort sehen will.
Mehrere unserer Leser bemängelten unter Artikeln zu Karrierethemen (zum Beispiel Buffer:
Was die Stellenausschreibung von Buffer so gut macht:
1. Du erfährst viel über den Background des Unternehmens
Ein kurzer Absatz klärt über den Hintergrund und die Entstehungsgeschichte des Unternehmens auf, für das man sich bewirbt. Darunter ist ein Portrait des Unternehmens verlinkt, dass auf Lifehacker.com erschienen ist. So kann sich jeder, der will, ein ganz genaues Bild von der Entstehung und Entwicklung der Firma machen.
2. Du erfährst, wo und wie du arbeitest
Das Team von Buffer ist über die ganze Welt verstreut, sodass jeder da arbeiten kann, wo er will. Das ist aber nicht das Besondere an der Anzeige, sondern, dass ein genauer Einblick gegeben wird, wie die Remote-Arbeit im Unternehmen genau aussieht. Der Bewerber kann sich im Voraus ein ziemlich gutes Bild davon machen, was ihn erwartet.
Buffer gibt einen tiefen Einblick in seine Wertevorstellungen und wie es sich den perfekten Bewerber vorstellt. Wie bei den anderen Punkten auch, gibt es hier die Wahl zwischen einer kurzen und der langen Version. Wer will, kann sich hier sehr genau informieren. Zudem gibt Buffer Beispiele, wie sich diese Werte in Handlungen ausdrücken.
Das Unternehmen hat in einem Artikel zudem protokolliert, wie sie zu einem neuen Core-Value gelangt sind und sich darüber gemeinsam abgestimmt haben. Unter dem Artikel ruft Buffer dazu auf, Bemerkungen und Fragen zu hinterlassen, sodass potentielle Bewerber Vorschläge machen oder Unklarheiten klären können.
3. Du erfährst, wonach Buffer seine Bewerber auswählt
Zudem erfahren Bewerber viel über den Auswahlprozess und darüber, wie es nach der ersten Runde weitergeht. Auch hier geht das Unternehmen sehr offen mit allen Aspekten um und macht den Bewerbern nichts vor. Alle Schritte des Bewerbungsverfahrens – und welche Überlegungen ihm zugrunde liegen – werden erklärt.
So verschweigt Buffer auch nicht, dass es während der 45-tägigen Probephase, dem sogenannten „Bootcamp“, keine Versicherung übernimmt und zunächst andere Regeln gelten als in der darauf hoffentlich folgenden Festanstellung. Bewerber, für die das nicht in Frage kommt, wissen somit frühzeitig Bescheid und es gibt keine unangenehmen Überraschungen im Bewerbungsgespräch.
4. „Offene“ Stellen
Das Wort „offen“ hat in der Ausschreibung von Buffer eine doppelte Bedeutung, denn die zu besetzenden Stellen sind sehr offen formuliert. Der Fokus liegt hier in der zukünftigen Aufgabe des Bewerbers. Statt zig Dinge aufzuzählen, die der Bewerber mitbringen sollte, wird genau erklärt, was seine Aufgabe im Team sein wird. Der potentielle Bewerber weiß in der Regel selbst, ob er die nötigen Fähigkeiten dafür mitbringt.
Mit der offenen Formulierung schließt Buffer so nicht sofort Bewerber aus, die einzelne Skills noch nicht zu ihrem Portfolio zählen, in allen anderen Bereichen aber vielleicht bestens geeignet sind.
5. Du erfährst, was du verdienen wirst
Das Gehalt wird – wie so ziemlich alles – transparent gehandhabt. Es gibt ein festes Muster, nach dem es sich zusammensetzt. In dieses Muster bekommen schon potentielle Bewerber Einsicht. Auf der Seite mit den Stellenausschreibungen kann jeder mit dem Gehaltsrechner ausrechnen, was er später verdienen wird.
So können sich Bewerber, die damit nicht zufrieden wären, den überflüssigen Bewerbungsprozess sparen. Andere wiederum, die sich in einer Festanstellung befinden, könnten dadurch gelockt werden, wenn sie vorher schon wissen, dass sie besser bezahlt werden.
6. Du erfährst von den Vorzügen des Jobs
Statt mit unerfüllbaren Forderungen einzuschüchtern, wirbt Buffer vielmehr um seine Bewerber, in dem es alle denkbaren Vorzüge aufzählt, die Mitarbeiter im Unternehmen genießen. Nun hat Buffer da ziemlich gute Argumente, wie zum Beispiel gutes Urlaubsgeld, eine bezahlte Auszeit zwischen ein und drei Monaten („Familiy Leave“), wenn es Nachwuchs gibt oder bei einem Krankheitsfall in der Familie, oder internationale Firmenevents. Das kann natürlich nicht jedes Unternehmen bieten. Dennoch sollte jede Firma Vorzüge schaffen, die fernab vom Gehalt einen Anreiz bieten. Und gibt es diese Vorzüge, gehören sie in die Stellenanzeige!
7. Sie suchen an der richtigen Stelle
Buffer sucht Bewerber, die das Tool in- und auswendig kennen, weil sie damit arbeiten. Um die richtigen Bewerber zu finden, erscheint im eingeloggten Modus direkt unter dem Logo unübersehbar ein Link mit dem Titel „is hiring“.
Fazit
Buffer macht in seinen Stellenanzeigen einen extrem sympathischen Anschein. Das Unternehmen macht dennoch klar, dass es hohe Ansprüche an seine Bewerber hat. Jedoch nicht nur an deren Ausbildung und Lebenslauf, sondern vor allem an ihre Werte und Arbeitseinstellung.
Die hohe Transparenz sorgt dafür, dass Bewerber sich nicht ins Blaue hinein bewerben, sondern sich schon sehr früh ein Bild davon machen können, ob sie sich im Unternehmen wiederfinden können.
Lest in diesem Zusammenhang auch: „IT-Recruiting: So lass ich mich gerne aufreißen [Kommentar]“.
Weil alle Arbeitgeber m.W. eine Nummer haben könnte man schon seit dem neuen Markt, Hartz4, ichAGs und natürlich rot-grün die Fluktuation und Gehalts-Verteilung und Bewerber-Schlangen-Länge aller Firmen offen nennen und bekennen.
Genau dafür bezahlt man pro Monat eigentlich 1.9% Arbeitslosen-Versicherung. Die Daten liegen ja vor und müssen nur aus der Hartz4-Datenbank statistisch pro Arbeitgeber verkündet werden damit jeder die Bewerber bekommt welche er verdient… Warum macht die Gewerkschaft das nicht längst ? Oder SPD-regierte Bundesländer oder SPD-regierte Kreise und Gemeinden wo die Daten in den Hartz4-Ämtern ja vorliegen ?
Ließt sich phantastisch und bestimmt sind die Grinsegesichter such echte Mitarbeiter (in der Probezeit). Aber am Ende des Tages sollte man sich die Frage stellen, ob eine unbezahlte Probezeit nicht vielleicht auch eine Unverschämt ist?!
Für meinen Geschmack ist das bei Buffer zu verkäuferisch aufgeblasen und macht mich daher eher skeptisch. Zu Marketinglastig!
Ich befinde mich gerade im Bewerbungsprozess und mE mangelt es den Personalern eher an ganz grundlegenden Büro-Skills:
1.) auf 1/5 meiner Bewerbungen hatte nach 3 Wochen noch nicht mal eine Eingangsbestätigung
2.) die 1/2 davon landete tatsächlich im Spamordner und blieb unbemerkt
3.) fasst alle Anzeigen warfen Fragen auf, aber über 1/2 enthielten kein Rufnummer zur Personalabteilung (hier fängt Transparenz an!)
4.) häufig wird Fertigkeiten mit Fähigkeiten verwechselt. Und häufig widersprechen sich Skills in ihren Beschreibungen. Daher finde ich den Gedanken auch ganz gut, dass mehr auf die ToDos, also Stellenbeschreibung wert gelegt werden sollte.
5.) weshalb häufig BWLer mit Master gesucht werden, die sich bestens mit PHP auskennen versteh ich jetzt auch nicht so ganz, schließlich suchen ja auch Hotels keine Köche, die auch Betten machen können
Worauf ich achte: Firmen, in denen auch ausgebildet wird, stehen bei mir höher im Kurs.
Da steht nicht, dass die Probezeit (6 Wochen) unbezahlt ist. Nur, dass noch nicht alle Benefits gelten und es einen vorrübergehenden Vertrag gibt.
In terms of pay, new hires are contract employees for the first six weeks and then become full-time, salaried employes if hired on.