Pflaster statt Spritze: Impfungen könnten in Zukunft deutlich angenehmer werden
Eine Spritze verabreicht zu bekommen, empfindet vermutlich niemand als sonderlich angenehm. Noch schlimmer trifft es Menschen mit einer ausgewachsenen Spritzen-Phobie. Wer an dieser Angststörung leidet, kann mitunter sogar bei einer Impfung ohnmächtig werden. Eine Cambridge-Studie geht davon aus, dass rund zehn Prozent aller Briten, die sich gegen eine Coronaimpfung sträuben, an dieser Krankheit leiden. Zwar bleibt eine Therapie für Menschen mit einer solchen Angststörung langfristig sicherlich die beste Lösung, aber möglicherweise werden Spritzen in Zukunft gar nicht mehr für Impfungen benötigt.
Mehrere Unternehmen arbeiten derzeit an einer Art Pflaster, das mit mikroskopisch kleinen Nadeln besetzt ist. Die Nadeln sind mit Impfstoff versetzt und so klein, dass sie mit dem bloßen Auge gar nicht zu sehen sind. Eine internationale Studie zeigt jetzt, dass diese Form der Impfstoffabgabe nicht nur funktionieren könnte, sondern auch echte Vorteile hätte. Die Wissenschaftler:innen griffen dabei auf das sogenannte High Density Microarray Patch (HD-MAP) des australischen Herstellers Vaxxas zurück. Dabei wird eine mit mikroskopisch kleinen Nadeln besetzte Fläche durch eine kreisrunde Gerätschaft auf die Haut der Patient:innen gedrückt.
Coronaimpfung mit winzigen Nadeln bei Mäusen erfolgreich
Für die Studie erhielten Mäuse entweder mit dem HD-MAP oder einer herkömmlichen Spritze eine Coronaimpfung. Dabei schnitt der HD-MAP sogar besser ab als die Spritze. Der Grund: Herkömmliche Impfungen werden meist in die Muskulatur gespritzt. Dort befinden sich allerdings nicht übermäßig viele Immunzellen. Die mikroskopisch kleinen Nadeln des HD-MAP dringen hingegen direkt unterhalb der Haut ein. Dort gibt es eine hohe Anzahl an Immunzellen. Außerdem, so die Forscher:innen, lösen die Einstiche der Mikronadeln offenbar eine direkte Reaktion des Immunsystems aus.
Die beteiligten Wissenschaftler:innen sehen aber auch andere Vorteile. Da kein tiefer Einstich vorgenommen wird, müssten Impfstoffe bei dieser Vorgehensweise auch nicht notwendigerweise von trainiertem Personal verabreicht werden. Das würde eine großangelegte Impfkampagne deutlich vereinfachen. Vor allem in Regionen ohne ausreichende Krankenversorgung hätte das System also Vorteile.
Ab April 2022 soll HD-MAP auch an Menschen getestet werden. Außerdem arbeiten auch die US-amerikanischen Unternehmen Micron Biomedical und Vaxess an ähnlichen Lösungen. Bei Letzterem funktionieren die mikroskopisch kleinen Nadeln allerdings etwas anders. Sie bleiben in der Haut stecken und sollen sich dann nach der Impfstoffabgabe selbst auflösen. Der Hersteller arbeitet derzeit an einer Kombination aus Grippe- und Covid-Impstoff, den sich Patient:innen selbst verabreichen könnten. Klinische Studien dafür sollen nächsten Sommer beginnen.
Gab es da nicht ein Patent, dass persistente und flureszente Farben den Nadeln beigab, so daß ein Scan der Impstelle die Impfung bestätigt? Quasi Impfaufweis als QR-Code. Das Mal des Tieres würden einige vielleicht sagen.