Kein Crossplay für Playstation-Fans: Warum das Feature bei der Sony-Konsole oft fehlt

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Aus technischer Sicht stellt es kein Problem dar, wenn ein Spieler auf einer Xbox zockt, der nächste auf einem PC und wieder ein anderer auf der Playstation. Trotzdem ist genau das bei einigen Spielen nicht möglich. Ein aktuelles Beispiel ist das 2019 veröffentlichte Rollenspiel „Borderlands 3“. Ein Spiele-Update soll jetzt zwar grundsätzlich Crossplay erlauben, allerdings gilt das nicht für die Playstation. Laut Randy Pitchford, CEO des Entwicklerstudios Georbox, hat der Publisher 2K Games sein Studio gebeten, die Funktionalität aus der Playstation-Version zu entfernen.
Im Verlauf des Rechtsstreit zwischen Epic Games und Apple hatte Epic-Boss Tim Sweeney erklärt, dass Sony Geld dafür verlangt habe, dass Fortnite-Spieler auch gegen Spieler auf anderen Plattformen antreten dürfen. Nach Angaben von Sweeney ist Sony der einzige Konsolenanbieter, der sich für die Crossplay-Funktionalität bezahlen lässt. Es ist möglich, dass Sony auch von 2K Games dafür Geld sehen wollte, und der Publisher das Feature deswegen hat streichen lassen.
Was wissen wir über Sonys Crossplay-Vertrag mit Epic?
Während unklar ist, ob Sonys Crossplay-Vorgaben in der Art auch für andere Publisher wie beispielsweise 2K Games gelten, wissen wir immerhin, welche Vertragsbedingungen die Playstation-Macher Epic im Bezug auf Crossplay gemacht haben. Im Kern geht es Sony darum, dass Fortnite-Spieler möglicherweise zwar hauptsächlich über die Playstation zocken, kostenpflichtige Spielinhalte aber beispielsweise über ihr iPhone kaufen. Daran würde Sony dementsprechend kein Geld verdienen.
Wann immer das passiert, verlangt Sony daher Ausgleichszahlungen von Epic. „Wie sie wissen, beschäftigen sich viele Unternehmen mit dieser Idee und kein einziges kann erklären, wie Cross-Console-Play das Playstation-Geschäft verbessert“, hatte der ehemalige Playstation-Manager Gio Corsi die Position seines damaligen Arbeitgebers in einer Mail an Epic auf den Punkt gebracht. Die Message ist klar: Wenn Sony nichts an Crossplay verdient, sieht das Unternehmen auch keinen Grund dafür, es zu erlauben.
Immerhin geht aus den im Rahmen des Rechtsstreits zwischen Epic und Apple veröffentlichten Sony-Dokumenten hervor, dass die Regelung über eine Beteiligung bei Fremdumsätzen erst dann greift, wenn die über die Playstation generierten Umsätze eines Spieles innerhalb eines Jahres mehr als eine halbe Million US-Dollar betragen. Kleinere Indie-Games wären dementsprechend nicht davon betroffen.