PS5: Der Quasimodo unter den Konsolen im Test
Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.
Die PS5* ist groß und – wenn ihr uns fragt – hässlich. Wenn ihr sie hochkant aufstellt, ragt die Konsole rund 40 cm in die Höhe und waagerecht werden die meisten Regale beim Fassungsvermögen an ihre Grenzen stoßen. Auch mit dem Standfuß dürfte Sony keinen Designpreis gewinnen, aber zum Glück kommt es ja bei Hardware auch auf die inneren Werte an. Hier kann die neue Playstation durchaus punkten. Wir haben die PS5 ausgiebig getestet und verraten euch, was wir von der Hardware halten. Einen Test zur Xbox Series X / S findet ihr ebenfalls auf t3n.
Hardware und Anschlüsse der Playstation 5
Die PS5 beherbergt eine angepasste AMD-Zen-2-CPU mit acht Kernen bis zu 3,5 GHz und eine GPU, die auf der RDNA-2-Grafikarchitektur von AMD basiert und bis zu 10,28 Teraflops erreicht. Hardwarebeschleunigtes Raytracing ist ebenso an Bord wie 16 Gigabyte GDDR6-RAM und eine SSD mit 825 GB, von der abzüglich Systemdaten und Nutzeroberfläche 667 GB verfügbar sind. Dank der Hardware-Performance und einer schnellen SSD laufen Spiele in nativem 4k, sind auf 8K hochskalierbar und laden sehr schnell.
Während unseres Tests entpuppte sich neben den kurzen Ladezeiten das Wärmemanagement der Konsole als ein Highlight, denn die PS5 war im Testzeitraum kaum zu hören. Im Vergleich zur PS4 hat Sony hier einen Riesenschritt nach vorn gemacht.
Auf der Vorderseite befinden sich zwei USB-Ports (USB-C und USB-A) und rückseitig finden sich neben Ethernet-Anschluss, HDMI-2.1-Port und Stromanschluss zwei weitere USB-Anschlüsse.
Dualsense: Controller der PS5 mit vielen Neuerungen
Während Microsoft mit dem Controller für die Xbox Series keine Experimente wagt, ist der Dualsense* eine deutliche Weiterentwicklung des PS4-Controllers – sowohl bezüglich des Designs als auch der gebotenen Funktionen.
Die wohl bedeutsamsten Verbesserungen sind optimiertes haptisches Feedback, ein eingebautes Mikrofon und die „Adaptive Triggers“, die je nach Spielsituation einen unterschiedlichen Widerstand als Feedback geben. Die Playstation 5* kommt mit dem vorinstallierten Titel Astro’s Playhouse – einem gelungenen Plattformer, der als Demo für die neuen Möglichkeiten des Controllers fungiert. Weiterhin wurde das zentral positionierte Touchpad vergrößert und der Controller kann nun via USB-C geladen werden.
Etwas problematisch finden wir die zu klein geratenen Share- und Options-Buttons. Auch der Playstation-Button, lässt sich schwerer treffen, denn er ist jetzt kein Kreis mehr, sondern ein ausgefrästes Playstation-Logo. Sieht schick aus, ist aber nicht optimal.
In jedem Fall ist der Controller eine der coolsten Neuerungen der Playstation 5*. Das Gewicht und das ergonomische Design sorgen dafür, dass der Controller toll in der Hand liegt. Auch nach längeren Zocksessions stellte sich bei uns keine Ermüdung der Hände ein. Wir stellten außerdem fest, dass Sony das digitale Steuerkreuz verbessert hat, sodass es eine genauere Steuerung ermöglicht. Die genaueren Bewegungssensoren, das stark verbesserte haptische Feedback und die Adaptive Triggers sorgen für noch mehr Immersion.
Überarbeitetes User-Interface
Sony hat die Benutzeroberfläche für die PS5 überarbeitet und erweitert. Allerdings wurde dabei nicht alles auf den Kopf gestellt. Wer sich mit der PS4 auskennt, wird sich auch auf der neuen Konsole schnell zurechtfinden. Auffallend ist, wie aufgeräumt das Ganze wirkt. Außerdem lässt sich butterweich durch die Oberfläche navigieren. Ebenfalls positiv: Der Playstation-Store lädt merklich schneller als noch auf der Playstation 4. Außerdem gibt es endlich eine Wunschliste für den Store – ein Feature, das viele Gamer lange gefordert hatten. Insgesamt fühlt sich alles schneller an. Für das Starten des Systems benötigte unser Testgerät rund zwanzig Sekunden. Aus dem Stand-by wachte es nach knapp fünf Sekunden auf.
Launch-Games für die PS5
Zum Start der PS5 stehen insbesondere dank großer Multi-Plattform-Titel ausreichend Spiele zur Verfügung. Wir probierten uns während unseres Tests unter anderem an Astro’s Playroom, Demon’s Souls (Remake von Bluepoint), Dirt 5, Madden NFL 21, Sackboy: A Big Adventure, Spider-Man: Miles Morales und Watch Dogs Legion.
Spieleindrücke für Games auf Playstation 5:
Wie auch bei manchen Spielen für die PS4 Pro stehen auch auf der PS5 unterschiedliche Grafik-Einstellungen zur Auswahl. Beim Spiel Spider-Man: Miles Morales taten wir uns bei der Entscheidung ein wenig schwer, denn man muss sich entweder für eine geringere Framerate und dafür mehr Details, oder für weniger Details bei einer höheren Framerate entscheiden. Im Detail bedeutet das: Entweder ihr zockt mit 30 fps, dafür aber in nativem 4K mit Raytracing und einigen anderen Extras, oder ihr spielt mit flüssigen 60 fps in einer Auflösung, die auf 4K hochskaliert wird, und verzichtet auf Raytracing. Sieht beides toll aus, aber eben unterschiedlich.
Bei wirklichen Next-Gen-Titeln sieht es leider etwas mau aus, denn lediglich Astro’s Playroom, Demon’s Souls (Remake) und Godfall* wurden neu für die Playstation 5* entwickelt. Das klingt zwar wenig, ist aber immer noch mehr als für die neuen Xbox-Modelle, die komplett ohne exklusive Launch-Titel auskommen.
Offizielle Games zum PS5-Launch:
• Assassin’s Creed Valhalla*
• Astro’s Playroom
• Bugsnax
• Call of Duty Black Ops: Cold War
• Call of Duty: Warzone
• Dauntless
• Demon’s Souls Remake*
• Destiny 2: Beyond Light
• Devil May Cry 5: Special Edition
• Dirt 5
• Fifa 21*
• Fortnite
• Godfall
• Hyper Scape
• Madden NFL 21
• Maneater
• NBA 2K21*
• Observer: System Redux
• Overcooked! All you can eat
• Sackboy: A Big Adventure*
• Spider-Man: Miles Morales*
• The Pathless
• Watch Dogs Legion
• Warhammer: Chaosbane (Slayer Edition)
Dazu kommen noch jede Menge abwärtskompatible PS4-Games, denn ebenso wie Microsoft setzt auch Sony auf Abwärtskompatibilität. Fast alle Titel der letzten Generation laufen auch auf der Neuen und teilweise bieten sie auch schnelleres Laden, verbesserte Grafik und/oder eine flüssigere Framerate. Während Microsoft mit der Abwärtskompatibilität auch noch einige Generationen zurück geht, laufen auf der Playstation 5 keine Titel der PS3, PS2 oder PS1. Auf die besten Spiele von damals müsst ihr mit der Next-Gen-Konsole also verzichten.
Fazit und Preis
Die PS5* sieht völlig anders aus als die PS4, keine Frage. Was auch immer man vom Äußeren der Konsole halten mag, es steht aber doch fest, dass sie in fast allen Belangen eine Evolution zur Vorgängerin ist. Das geht bei der Benutzeroberfläche los, geht über die (deutlich) verbesserte Leistung, erstreckt sich auf schönere abwärtskompatible Games und zieht sich bis hin zum tollen Controller.
Dadurch fühlt sich die PS5 auch – bis auf das Design – nicht wie ein radikaler Einschnitt an. Sony hat hier viel richtig gemacht, einige Kritikpunkte der vergangenen Generation beseitigt und dabei den Fokus auf das Wichtigste – die Games – weiter geschärft.
Zugegeben: Eine neue Konsole ist nicht günstig. Das trifft auch auf die Playstation 5 zu, die in der Version mit optischem Laufwerk rund 500 Euro kostet. Auf der anderen Seite mussten Gamer sieben Jahre auf eine neue Generation warten, und allein dieser Aspekt sorgt schon jetzt für eine riesige Nachfrage. Uns hat die Erfahrung mit der PS5 große Freude bereitet und wir sind gespannt darauf, was Spieleentwickler in den kommenden Monaten und Jahren aus der Hardware herauskitzeln werden.
Wie schon richtig erwähnt wurde, handelt es sich hierbei um eine Evolution … schneller, größer, hübscher(?). Das ist bei jedem neuen iPhone genauso … bahnbrechende Neuerungen, abgesehen von dem neuen Controller, sehe ich allerdings nicht. Das kann sich allerdings mit den ersten Next-Gen-Games ändern. Diese fehlen allerdings zum Start, weshalb es sich immer um Kompromisslösungen handelt, welche auch auf dem Vorgänger alles andere als schlecht aussehen.