Plesk vs. cPanel: Die beliebtesten Admin-Tools im Vergleich
Damit scheint Plesk auf den ersten Blick eine intuitive Wahl für Administratoren zu sein, ist das Tool doch vor allem im deutschsprachigen Webserver- und Hosting-Markt nahezu omnipräsent. Gräbt man allerdings etwas tiefer, fällt ein interessanter Fakt auf: Die alternative Software-Lösung cPanel führt nämlich an anderer Stelle des Webadmin-Sektors das Feld an.
Betrachtet man ausschließlich die Gesamtheit der betriebenen Webhosting-Pakete, kommt cPanel auf einen deutlich größeren Marktanteil. Das ist mehr als Plesk hier aufweisen kann. Damit sind die Konkurrenten enger beieinander, als man zunächst denkt. Denn offensichtlich stellt cPanel besonders bei den Hosting-Paketen einen ernstzunehmenden Widersacher für Plesk dar. Ein Umstand, der gerade deutsche Webadministratoren überraschen dürfte. Denn anders als in den USA oder Asien, wo cPanel quasi den Industriestandard für Webhostings darstellt, rangiert das international erfolgreiche „Control Panel“ bei uns noch hinter der ansonsten unbedeutenden Konkurrenz wie ISPConfig – etwa auf Augenhöhe mit Froxlor. Wohlgemerkt: noch!
Das ist ein guter Grund, Plesk und cPanel als stärkste Konkurrenzangebote auf dem Markt der Konfigurations-Tools einander einmal ausführlich gegenüberzustellen. Wo liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Admin-Tools – und für wen ist welches Werkzeug besser geeignet?
cPanel oder Plesk? Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Webhosting
Der wohl bekannteste Unterschied zwischen cPanel und Plesk betrifft die Serverumgebung beziehungsweise das Betriebssystem. Während Plesk auf Linux, Unix und Windows seine Dienste verrichtet, ist cPanel auf Linux- oder Unix-Betriebssysteme wie CentOS, FreeBSD oder auch CloudLinux beschränkt. Geht es um die Nutzererfahrung des Endkunden im Hosting-Bereich, spielt dieser Unterschied jedoch nur eine nachgelagerte Rolle.
Schauen wir nun auf die Anwendungsmöglichkeiten beider Administrations-Tools, ergeben sich hier ebenfalls interessante Unterschiede und Gemeinsamkeiten:
Auto-Installationen und Domains
Wenn es um praktische Auto-Installer geht, agieren Plesk und cPanel auf Augenhöhe. Zahlreiche Webanwendungen lassen sich durch einen einfachen Mausklick installieren. Das Setup ganzer Content-Management-Systeme wie WordPress, TYPO3, Joomla, Magento oder Drupal gelingt bei beiden Tools schnell.
Gut steht es bei beiden auch um die Verwaltung von Domains: Deren Einbindung und Administration kann ohne Zweifel in beiden Fällen als recht komfortabel beschrieben werden. Bei der Verwaltung von E-Mail-Konten gib es ebenfalls keinerlei Abstriche. Alles gelingt sicher und umfassend.
Individuelles Design der Benutzeroberfläche mit Themes
Wer eigene Vorstellungen für die Schriften und Farben des Grunddesigns hat, kann bei beiden Software-Lösungen aus den Vollen schöpfen. Denn Look & Feel der Benutzeroberfläche lassen sich bei beiden Lösungen an die eigenen Vorstellungen anpassen. Ob man es nun für nützlich hält oder als Spielerei abtut – die CI-gerechte Adaption des Grunddesigns gelingt auf jeden Fall reibungslos.
PHP-Versionen: Problemlose Einbindung bei cPanel und Plesk
Wer etwa ein bestehendes – oder mehrere – Webprojekte migrieren will, schafft das mit beiden Webadmin-Panels gut. Plesk und cPanel schenken sich hier nichts, beide sind in diesem Bereich sehr gut aufgestellt. Der parallele Betrieb mehrerer PHP-Versionen auf ein und demselben Server ist weder bei Plesk noch im cPanel ein Problem.
Plugins: Tools beeindrucken mit großer Auswahl
Addons gehören mit Sicherheit zu deinen wichtigsten Auswahlkriterien, wenn du das richtige Webhosting-Kontrollfeld finden willst. Stehen nicht genügend Extensions neben den Hauptfunktionen zur Auswahl, kann das ansonsten die kundenfreundliche Handhabbarkeit oder die Administrationsarbeit einschränken. Das sollte nicht sein, ein gutes Konfigurations-Tool muss daher mit einem hilfreichen Extra-Toolkit punkten – das beugt potenziellen Problemen und ausufernden Extra-Aufwänden für „spezielle“ Anwender- und Kundenwünsche einfach vor.
Glücklicherweise gehören beide Administrations-Tools bei den Erweiterungen zu den besten auf ihrem Gebiet. Die Auswahl an Plugins ist groß und wird laufend aktualisiert.
Sicherheit: cPanel wählt anderen Weg als Plesk
Ein größerer Unterschied zwischen Plesk und cPanel liegt im jeweils zugrundeliegenden Sicherheitskonzept. Da Sicherheitskonfigurationen zu den wichtigsten Punkten für Admins und Webdienstleister gehören, sollten wir auf diesen Punkt genauer eingehen.
Im Gegensatz zu Plesk sind die administrativen Zugänge bei cPanel mehrschichtig angelegt. Das heißt: Die Administration von Server und Webspace geschieht nicht nur getrennt voneinander – auch die beiden Verwaltungsoberflächen für Profi- und Kundenzugang unterscheiden sich sowohl inhaltlich als auch optisch stark.
Die serverseitige Basis-Konfiguration durch den Hosting-Anbieter oder den Serveradmin geschieht dabei über den „Web Hosting Manager“ (WHM), für die „einfache“ Website-Administration steht dem tatsächlichen Endkunden dann das eigentliche cPanel zur Verfügung.
In der mehrschichtigen Konzeption liegt auch der große Vorteil und das Erfolgsrezept von cPanel im Webhosting-Bereich. Denn damit gestaltet sich die grundlegende Konfiguration des Basis-Servers und dessen Einteilung in verschiedene Webhosting-Pakete besonders einfach. Die Folge: Der Endkunde erhält ein optimal voreingestelltes, optimalerweise bereits auch mit allen nötigen Sicherheitseinstellungen versehenes Hosting-Produkt, mit dem er/sie sofort losarbeiten kann – und das gegebenenfalls auch ohne jegliche Programmier- oder tiefergehende Administrationskenntnisse. Lediglich „einfache“ Sicherheitseinstellungen wie die individuelle Installation von SSL-Zertifikaten oder das Anlegen zusätzlicher Admin-Zugänge zum eigenen Hosting-Paket sind dann noch auf Kundenseite nötig.
Das heißt, dass cPanel vor allem Einsteigern und weniger professionellen Administratoren das administrative Leben leichter macht, da alle sicherheits- und betriebskritischen Voreinstellungen bereits durch geschultes Hoster-Fachpersonal vorgenommen werden (können).
Beim Webhosting-Kontrollfeld Plesk greifen dagegen der Hoster (Server-Admin) und der Webmaster (Nutzes des Webhosting-Pakets) auf dieselbe Oberfläche zu, deren Umfang lediglich durch den Serveradmin angepasst werden kann. Der End-User ist bei dieser Lösung dann allerdings meist selbst für ein Gros der relevanten Einstellungen verantwortlich.
Für wen lohnt sich Plesk, für wen lohnt sich cPanel?
Beide Webadmin-Bedienfelder setzen auf eine modulare, grafische Benutzeroberfläche. Dennoch gibt es Unterschiede. Denn der große, komplexe Funktionsumfang bei Plesk wird vor allem von Benutzern aus der „administrativen Laiensphäre“ als wenig intuitiv und das Interface häufig sogar als überladen wahrgenommen. Das sind vor allem IT-Freelancer, Webdesigner oder Angestellte aus dem Agenturumfeld. Auch sie arbeiten schließlich regelmäßig mit Admin-Tools, um Webhostings für Kunden einzurichten, auf denen dann Internetpräsenzen erstellt werden. Für Letzteres muss man heute jedoch nicht mehr zwingend Programmieren oder professionell Administrieren können.
Die „funktionale Überladung“ von Plesk kann aber gerade diesen (kreativen) Webworkern im Weg stehen, wertvolle Zeit kosten oder gar für folgenreiche Fehler bei der Website-Konfiguration sorgen. Sie sollten eher zu cPanel greifen. Die einfache, rudimentärere, schlankere Struktur von cPanel hilft ihnen, die Kundenwünsche effizient umzusetzen. Hierauf haben die Entwickler von cPanel definitiv Acht gegeben.
Für Profi-Administratoren macht es dagegen in der Regel eher keinen Unterschied, welches Tool sie nutzen. Plesk ist für erfahrene Webadministratoren ausgelegt und genau das sind diese ja. Das leistungsstarke Administrations-Panel und die zahlreichen Bedienelemente werden sie nicht weiter stören.
Für Anfänger, Einsteiger, Freelancer oder kreative Agenturen bietet der intuitive Zugang bei cPanel allerdings deutliche Vorteile, vor allem bei der Verwaltung von mehreren Kunden-Accounts.
Ihr habt gar nicht erwähnt, dass beide Tools zum gleichen Konzern gehören: https://webpros.com/