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Da ist, mal wieder, die Grafik. Wie schon bei „Schwert und Schield“ und dem im Januar erscheinenden „Pokémon-Legenden: Arceus“* sind Fans auch bei den Remakes von „Strahlender Diamant“ und „Leuchtende Perle“* die erstmals 2006 veröffentlicht wurden, wieder kritisch bezüglich der Optik. Zum ersten Mal werden Spiele der Hauptreihe nicht von Gamefreak, sondern einem anderen Studio, ILCA, entwickelt. Grafisch ist das Spiel im Chibi-Stil gehalten, also einem eher kindlichen Manga-Look. Daran nehmen viele Fans Anstoß – spätestens seit vor einigen Tagen Versionen der Spiele geleakt sind.
Aus dem Datensatz konnte etwa abgelesen werden, dass beide Versionen der Spiele, also „Diamant“ und „Perle“ eigentlich identisch sind. Lediglich ein Switch im Code sorgt dafür, dass die jeweils für die Version exklusiven Inhalte ausgespielt werden. Wer also beide Versionen kaut, hat sich schlussendlich zwei Mal das gleiche Spiel gekauft.
„Viel gesehen und gehört“
Die „Pokémon“-Spielereihe nähert sich seinem 25-jährigen Geburtstag. Die Kritik der Fans wird dabei immer größer. Je mehr Spiele es werden, desto mehr Änderungen wollen viele Fans. Neue Spielkonzepte, bessere Grafik. Andere wiederum wollen aber genau die Nostalgie der ersten Teile der Reihe. Die Pokémon Company, eine Teilmarke von Nintendo, die die Marke vertreibt, hat diese vielen Beschwerden freilich mitbekommen. Gegenüber Axios hat sich J.C. Smith, Director of Consumer Marketing nun geäußert. „Wir haben eine Gruppe von Kreativen und Spezialisten in der Pokémon Company, die viel durchgemacht haben – die viel gesehen und gehört haben“, sagt er. Diese hätten eine dicke Haut entwickeln müssen wegen des vielen negativen Feedbacks, das sie immer wieder bekommen würden. Mit anderen Worten: Es scheint nicht immer angenehm zu sein, Pokémon-Spiele zu entwickeln.
Er verstehe, dass viele Fans eine stärkere Entwicklung der Serien sehen wollen. Neue, frische Spielideen, Experimente. Und auch, dass es etwa bei „Schwert und Schild“ viel Kritik für die Entscheidung gab, nicht Pokémon aller früheren Generationen verfügbar zu machen. Aber: „Unsere Schöpfer haben auch ihre eigenen Vorstellungen davon, was sie machen wollen.“ Es sei eine delikate Aufgabe, zwischen diesen beiden Polen – den Erwartungen der Spieler:innen und den Ideen der Entwickler:innen – eine Balance zu finden.
Es gibt Fans, die seit den ersten Spielen, die in Europa 1999 erschienen sind, dabei sind. Andere kommen mit jeder neuen „Pokémon“-Generation dazu. Ein Teil der Fans möchte also durchaus „erwachsenere“ Spiele mit komplexeren Geschichten und Charakteren. Auch dazu sagt Smith, dass sie das wahrnehmen würden. „Und ich denke, dass die Entwickler:innen das auch verstehen, dass da dieses Verlangen ist.“ Jedoch würden sie versuchen, den Kern der Serie so zugänglich wie möglich zu halten. Eine ziemlich vage Aussage.
Pokémon verkauft sich
Bei der vielen Aufregung um die „Pokémon“-Spiele muss beachtet werden, dass diese sich dennoch blendend verkaufen. Entweder kaufen auch die kritischen Fans die Spiele oder es kommen genug neue Fans dazu, die den Schwund ausgleichen können. Die Marke ist stark und bekannt genug, um selbst teils mangelnde Gameplay-Innovationen gut wegstecken zu können. Der Charme der Taschenmonster und ihr Merchandise-Potential reicht, um Millionen Spieler:innen mit jedem Release zum Kauf zu bewegen.
Dennoch sind es vor allem die negativen Stimmen, die den Diskurs vor allem in den Sozialen Medien bestimmen. Das kann einer Firma wie der Pokémon Company freilich nicht egal sein. Und den Entwickler:innen der Spiele sowieso nicht. Vielleicht kann „Pokémon-Legenden: Arceus“ den frischen Wind bringen, den viele sich wünschen. Wenn es aber vor allem die Grafik ist, die die Fans stört, dann bleibt wohl nur eines übrig: Warten, bis eine neue Nintendo-Konsole mit stärkerer Hardware erscheint.