Polizei setzt auf Handy-Videos, um Gangster zu finden, die Geldautomaten sprengen

Die Polizei könne „gebündelt auf derartiges Beweismaterial zugreifen und die Dateien bewerten“, hieß es aus dem Innenministerium. Normalerweise schalten die Ermittler das Hinweisportal nur für einzelne Vorkommnisse und für eine begrenzte Zeit frei. So kann man zurzeit noch Fotos oder Videos von Schüssen auf einen Mann in Essen Anfang Mai hochladen.
Die Rubrik „Geldautomatensprengung NRW“ ist dagegen dauerhaft freigeschaltet. Der Hintergrund, so das Innenministerium: Bürgerinnen und Bürger machen – aufgeschreckt von Explosionsgeräuschen in der Nacht – oft Videos oder Fotos mit dem Handy von den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug. Die können sie nun hochladen – auf Wunsch auch anonym.
Angesichts der sprunghaft gestiegenen Zahl von Geldautomaten-Sprengungen hat das Innenministerium den Kampf gegen die Gangster verschärft. Bereits seit Anfang Februar sei die Polizei nachts landesweit „mit allen verfügbaren Kräften auf der Straße“, sagte Innenminister Herbert Reul (CDU) vor wenigen Wochen. Eine neue zusätzliche Sonderkommission im Innenministerium solle zudem den Druck auf die Täter erhöhen.
In den vergangenen Tagen hatte es mehrere ungewöhnliche Fälle gegeben: In Münster sprengten Unbekannte ausgerechnet einen Geldautomaten an einer Tankstelle. Bei einer Sprengung in Castrop-Rauxel schoss die Polizei einen Täter an. Nach einer Geldautomaten-Attacke in Ibbenbüren fuhren die Täter beinahe einen Beamten tot, weshalb wegen versuchten Polizistenmordes ermittelt wird. Dort schossen die Beamten den Tätern hinterher.
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