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Ratgeber

Prime Day wie noch nie: Was der Amazon-Doppelwumms den Kunden bringt

Amazon hat in diesem Jahr einen zweiten Prime Day am Start. Dieser findet schon in wenigen Tagen statt. Was das über die aktuelle Lage im E-Commerce aussagt und wie du die besten Schnäppchen findest.

5 Min.
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Der Prime Day kurbelt den Umsatz der Händler:innen auf der Plattform an und wirbt Mitglieder für den Rabattklub Prime. (Grafik: Rafapress/Shutterstock)

Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.

Das gab’s noch nie – einen zweiten Prime Day im Jahr, der noch dazu kurz vor dem Start des Jahresendgeschäfts mit Black Friday, Cyber Monday und der Cyber Week liegt. Los geht das ganze Schnäppchen-Spektakel am Dienstag, den 11. Oktober um 0 Uhr. Bis zum 12. Oktober um 23:59 Uhr stellt Amazon dann regelmäßig neue Angebote auf seine Website und bewirbt einige Angebote von Marketplace-Händlern oder dort präsenten Markenartiklern besonders.

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Vor zwei Jahren hatten wir allerdings tatsächlich pandemiebedingt den Prime Day erst im Oktober, damals aber eben aufgrund des ausgefallenen Prime Day im Sommer einfach nur verspätet. Rund 12,8 Milliarden Euro Umsatz peilte Amazon für den letzten Prime Day an, ähnliche Werte dürften wohl auch in diesem Fall zu erreichen sein. Das ist einerseits dringend benötigter Umsatz bei den Marketplace-Partnern, vor allem aber auch durch die Provisionen bei Amazon selbst. Die Zuwachsraten sind zwar insbesondere in der aktuellen Marktphase deutlich geringer geworden, mit acht bis zehn Prozent rechnen Expert:innen aber auch in diesem Fall.

Zweiter Prime Day kompensiert die Umsatzdelle

Schon vor Monaten war gerüchteweise durchgesickert, dass es einen zweiten Prime Day geben könnte. Die zusätzliche Möglichkeit des Bewerbens von Produkten kommt für viele Händler und Private Labels auch durchaus gelegen, denn die Geschäfte im E-Commerce laufen nicht gut. Zum dritten Mal in Folge hat der Handelsverband (HDE) im Rahmen des Konsumbarometers einen Negativtrend bei der Verbraucherstimmung gemessen. Der Index befindet sich damit in einem Abwärtstrend, der nach der Verlangsamung im Sommer nun in den Herbstmonaten an Fahrt gewinnt und zum aktuellen Allzeittief beiträgt.

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Für die Händler ist all das wenig erfreulich, zumal man die Verbraucher:innen aktuell schon angesichts der allgemeinen Kaufzurückhaltung mit besonderen Schnäppchen locken muss. Doch die sind angesichts der ins Stocken geratenen Lieferketten bei vielen technischen Geräten und anderen Produktgruppen wohl kaum zu erwarten. Zu rechnen ist in der kommenden Woche eher mit Abverkaufsangeboten bei älterer Ware – auch und insbesondere um möglicherweise die bereits bemerkbare Inflation seitens der Händler nicht mehr mitzunehmen.

Noch stärker als bereits in den vergangenen Jahren dürfte sich der Trend bemerkbar machen, dass das Weihnachtsgeschäft (oder Jahresendgeschäft) im Handel immer früher startet. Interessant dürfte hier neben dem Prime Day 2.0 auch der gesamte November werden, da hier die einschlägigen SEA- und E-Commerce-Dienstleister steigende Suchvolumina und Abrufzahlen sehen. Händler können sich das zunutze machen, indem sie sich nicht nur auf den Black Friday fokussieren. Kunden profitieren aktuell ohnehin, sofern sie finanziell die Ressourcen für größere Anschaffungen haben.

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Preisvergleiche werden schwieriger

Stichwort Inflation: Aktuell und in den kommenden Monaten wird es angesichts von teilweise erstaunlich stabilen Preisen schwieriger, Preissuchmaschinen für das Auffinden von Rabatten einzusetzen. Etwa bei hochwertiger Technik von Apple über Sonos bis Microsoft, bei der die Preisabschläge eher gering sind, sehen wir oftmals über längere Zeit nur geringe Preisreduzierungen und eine hohe Preisstabilität, die insbesondere von der (gegenläufigen) Inflation herrührt.

Generell ist der Prime Day 2.0 aber wohl nicht mit dem Glanz versehen wie in der Vergangenheit. Bisher gibt es wenige Handelsketten, die außerhalb des Amazon-Universums angekündigt haben, hier ihrerseits mitzuziehen und eigene Angebote anzubieten. Ausgeschlossen ist dies aber dennoch nicht und ein Blick bei Otto, Mediamarkt und Saturn, Gravis oder auch Douglas oder Foot Locker könnte sich lohnen.

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Ohne Prime-Konto geht es nicht

Klar ist aber auch bereits jetzt, dass ihr für die Teilnahme am Prime Day wiederum ein zum Prime-Konto erweitertes Kundenkonto bei Amazon benötigt. Das muss ja nichts kosten, es gibt ja auch hier wiederum die Probemitgliedschaft, die Amazon bei Konten, die dies nicht in der jüngsten Vergangenheit genutzt haben, großzügig anbietet.

Bedenken sollten Kund:innen aber, dass sie hier gegebenenfalls kündigen müssen, wenn sie nach Ablauf des Probemonats nicht weiterhin Prime-Mitglied bleiben wollen. Die Mitgliedschaft ist zwar einerseits gerade teurer geworden und schlägt mit monatlich 8,99 Euro und jährlich 89,90 Euro zu Buche.

Es gibt aber auch eine Alternative, wenn du bestimmte Kriterien erfüllst, also entweder Student bist oder bestimmte Sozialleistungen erhalten kannst. Dann halbiert sich der Preis für Prime um die Hälfe.

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3 Spartipps für den Prime Day 2.0

Auf jeden Fall können wir dir auch wieder drei Ratschläge mit auf den Weg geben:

  1. Kaufe international und profitiere von unterschiedlichem Preisgefüge

Gerade in der aktuellen Marktphase mit den unübersichtlichen und schwankenden Preisen aufgrund unzureichender Verfügbarkeit kann es gut sein, dass du bei einer der anderen internationalen Amazon-Filialen das gewünschte Angebot günstiger findest. Denn gerade die EU eröffnet insbesondere für Amazon-Kund:innen eine Vielzahl an Möglichkeiten, auf einfache Weise Waren aus dem Ausland zu importieren. Orientiere dich auch an amazon.fr in Frankreich, amazon.es in Spanien und amazon.it in Italien. Das Gute daran: Selbst wenn du die jeweilige Landessprache nicht verstehst und dich nur rudimentär orientieren kannst, bleibt der identische Aufbau der Website, wie du ihn vom deutschen Amazon kennst.

Gut zu wissen: Solange du im EU-Raum bleibst, kommen auf dich auch in aller Regel keine zusätzlichen Kosten für Zoll, Steuern oder ähnliche unliebsame Überraschungen zu. Orientiere dich aber zusätzlich an den Hinweisen während des Bestellablaufs.

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  1. Nutze spezielle Sonderangebote für die Amazon-eigenen Produkte

Es ist wieder davon auszugehen, dass Amazon seine Produkte, angefangen bei Kindle und Kindle Fire über die Smarthome-Produkte bis hin zu den Echo-Lautsprechern, mit attraktiven Rabatten versehen wird. Sobald wir hier mehr wissen, wird es in den nächsten Tagen ein Update beziehungsweise einen entsprechenden Artikel geben.

Auch bei Kindle Unlimited und Amazon Music Unlimited wird es wieder gesonderte Aktionen geben. So ist etwa bei Letzterem schon bekannt, dass der Probezeitraum hier aktuell drei beziehungsweise vier statt einem Monat beträgt – vorausgesetzt, du hast ein gültiges Prime-Konto (zum Zeitpunkt der Buchung des Angebots, der Link alleine reicht nicht aus!) und du hast zumindest in der letzten Zeit keinen entsprechenden Probezeitraum genutzt. Ob du berechtigt bist, siehst du auf der entsprechenden Landingpage*. Zudem wird Amazon voraussichtlich beim Verkauf der Smartspeaker wieder einen verlängerten Gratis-Zeitraum für den Dienst anbieten.

  1. Informiere dich vorab, damit du dich schnell entscheiden kannst

Dass und wie Preissuchmaschinen wie Idealo oder Camelcamelcamel dir die aktuellen Preise und auch die Preisverläufe bei allen gängigen Produkten anzeigen können, haben wir hier beschrieben. Du kannst etwa entsprechende Preis-Alerts festlegen, die dann gegebenenfalls auch Mitbewerberpreise einschließen.

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Gerade bei komplexeren technischen Produkten wird allerdings vor allem die Vorrecherche wichtig: Was unterscheidet den ANC-Kopfhörer vom Nachfolgemodell und brauche ich die zusätzlichen Übertragungscodecs wirklich? Welche Grafikkartenvariante in einem bestimmten Notebook ist stimmig und wie viel Speicher soll es sein? Nur wenn du dir schon genau überlegt hast, was du wirklich benötigst, kannst du im Ernstfall schnell kaufen. Denn viele der Angebote wird es wieder nur kurze Zeit geben, gerade bei starken Rabatten ist bekannt, dass diese definitiv nicht über den gesamten Zwei-Tages-Zeitraum reichen werden.

Same Procedure: Mit Streiks ist wieder mal zu rechnen

Eines ist indes quasi schon wie immer: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat einmal mehr zum Streik im Vorfeld zu den beiden attraktiven Tagen aufgerufen – derzeit erstmal für die Standorte in NRW, namentlich Werne und Dortmund. Ob dies Amazon in ernsthafte Bedrängnis bringen kann und was dann tatsächlich an den Prime-Day-Tagen geplant ist, ist noch unklar. Denn die regelmäßigen Streiks dürften für das Unternehmen schon eher die Regel als die Ausnahme sein und durch das ausgeklügelte Logistiksystem konnte dies in der Vergangenheit stets recht gut abgefedert werden.

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