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Kolumne

Produktivität: So verschaffst du dir einen Tag ohne Ablenkungen

Wir brauchen Zeiten, in denen wir uns auf unsere Fähigkeiten besinnen: einen Creation-Day, an dem wir erschaffen, statt zu konsumieren.

3 Min.
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Warst du heute schon kreativ? (Foto: Shutterstock-GaudiLab)

Na, hat dich das Internet heute schon inspiriert? Falls du diesen Text liest und Inspiration suchst: Geh weg und mach das WLAN aus. Mach deine Arbeit! Wir alle verlieren viel zu viel Zeit an das, was andere Arbeit nennen und uns dann von der Arbeit abhält. Deshalb brauchen wir einen Creation-Day: einen Tag, an dem wir nichts konsumieren und nur erschaffen. Einfach nur „schaffen“ ist natürlich auch in Ordnung.

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Das Gift der modernen Arbeitswelt sind all die Dinge, die andere schon gemacht haben. Die meisten Menschen konsumieren zu viel. Mit Konsum meine ich: lesen, hören, anschauen. Medienkonsum ist alles, vom schlausten Buch bis zur schnöden Textnachricht.

Wir verlieren mehr, als wir gewinnen

Das ist ein Problem, weil uns der Konsum vorgaukelt, wir würden arbeiten. Tatsächlich hält er uns davon ab. Ich bin nicht dafür, das Internet abzuschalten. Aber (mindestens) einen Tag im Monat konsumfrei zu halten, könnte die Strategie sein, die moderne Denkarbeitende wieder zu einer kreativen Gesellschaft macht.

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Aus dem Konsum entsteht ein Strauß aus Problemen:

  • Manche Menschen erschaffen viel weniger, als sie könnten.
  • Andere erschaffen viel mehr, als sie sollten. Und das Zeug ist zu flach.
  • Wieder andere erschaffen gar nix, haben aber das Gefühl, viel gearbeitet zu haben. Sie haben zielgerichtet konsumiert (aka Recherche), stehen aber weiterhin am Anfang.

Wir verlieren also mehr, als wir zu gewinnen haben.

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Fokus ist immer instabil. Gib nicht auf!

Dabei ist das Konsumverhalten ganz normal. Menschen sind Suchende. Sie suchen Gefahren und Inspiration, etwas zu essen, Zerstreuung. Dass das Gehirn auf einen kurzen Moment der Ratlosigkeit reagiert, in dem es Inspiration sucht, ist also nicht verwerflich und kein Zeichen von Schwäche. Menschen sind immer abgelenkt, wenn sie sich nicht gerade für einen Augenblick konzentrieren. Das ist normal und wissenschaftlich beobachtbar. Und würdest du in der niedersächsischen Fichten-Wildnis Kronsbeeren pflücken, dann wäre eine gewisse Restaufmerksamkeit auch eine gute Idee: Wer Wölfe rechtzeitig bemerkt, der kann sich weiter fortpflanzen.

Aber falls du nicht meine Vierjährige im Sommerurlaub bist, dann sitzt du vermutlich gleich wieder an einem Bildschirm und versuchst, dich auf irgendetwas zu konzentrieren. Etwas, das du TUN solltest.

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Weil sich in unseren Gehirnen Ablenkung als Überlebensstrategie durchgesetzt hat, wird Fokus also immer ein instabiler Zustand sein. Und doch: Wir können trainieren, die Konzentration länger durchzuhalten. Denn stell dir einmal vor, was dein Gehirn macht, wenn du es nicht mit Ablenkung erlöst.

Es fängt an, Dinge zu erschaffen.

Lasst uns (fast) unverfügbar sein. Alle gemeinsam.

In diese Fähigkeit investieren wir, wenn wir uns von Ablenkungen erst einmal befreien. Also: Telefon weglegen. Chat-Apps auch am Computer schließen. E-Mails reichen stündlich. All die offenen Tabs, Artikel, Inspirationen, News-Artikel? Mach sie zu. Mach einen Tag lang wirklich alles zu.

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Natürlich musst du für die Kita erreichbar bleiben oder für dein Team. Aber alle, die etwas erschaffen, können sich untereinander absprechen: Lasst uns einen Tag vereinbaren, an dem wir einander nicht inspirieren, einander nicht informieren. Und an dem wir einander nicht mit Herzchen und Kommentaren für mehr Reichweite pushen.

Als ich Business-Coach Melina Royer um Feedback zum Konzept des Creation-Day bat, sagte sie: „Du bekommst ein Bewusstsein dafür, was dich selbst gerade bewegt. Das macht dich auch an allen Tagen authentischer und berührender.“ Und da ist etwas dran. All der Input verhindert den emotionalen und intellektuellen Output. Es ist, als wären die Kanäle verstopft.

Für mich wird dieser Creation-Day künftig immer der erste Dienstag im Monat sein. Und ich lade euch ein, mitzumachen. Lasst uns unverfügbar sein. Lasst uns nicht teilen. Lasst uns erschaffen.

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Tu Gutes und halt den Rand

Level 2 wäre es nun, auch im Nachhinein nicht darüber zu posten, was am Creation-Day so passiert ist. Natürlich weiß ich, dass ich das von euch nicht verlangen kann. Aber stellt euch nur die Utopie vor: Jede:r von uns erschafft einen Tag lang etwas, wir schreiben, wir tüfteln, wir denken, wir notieren, wir gestalten oder – ja! – wir erledigen Zeug!

Und dann schweigen wir darüber. Würde uns das gelingen, müssten wir am Creation-Day nicht schon innerlich Posts vorformulieren, keine hübschen Selfies machen und kein Coach müsste den Tag damit verbringen, vor laufender Kamera seine Botschaft tanzen.

Lasst uns etwas erschaffen. Lasst uns an einem Tag im Monat nicht konsumieren, sondern gestalten. Das macht uns zu Menschen und das formt unsere Gesellschaft viel wertvoller, als ein virtuelles Herzchen auf dem Display es je könnte.

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Arbeitsalltag: 10 Diagramme und Grafiken, die wir fühlen!

Instagramer Matt Shirley illustriert Arbeitsalltag: 10 Grafiken, die wir fühlen Quelle: Matt Shirley
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WWutz

Das ist mal erfrischend, solch einen ehrlichen Beitrag zu lesen, gerade von digital schaffenden. Mir selbst ist der Überkonsum schon sehr früh in der facebook Ära aufgefallen, mit welchem man seinen Tag über komplett vollstopfen könnte. Twitter checken, Insta-scrollen, 9gagen, and so on.
Mir kommt es vor als „schütze“ ich mich seit einige Jahren vor diesem ganzen Input. So habe ich bewusst nie einen Insta Account angelegt, mit aus Facebook zurückgezogen, Twitter nicht lieben gelernt und mich nie von Netflix berieseln lassen. Das hört sich zwar an als wäre ich ein mid-50 Jähriger; bin aber Mitte 30 und arbeite selbst täglich über 8h am PC. Mein Handy ist durchweg auf Stumm gestellt und liegt, wenn ich Zuhause bin, im Schrank. So kontrolliere Ich, wann und was ich konsumiere. Einen guten Film gönne ich mir gerne mal, oder antworte Abends auf meine Whatsapp Nachrichten.
Im Allgemeinen ist das ein ernstzunehmendes Gesellschaftliches Thema das etwas mit uns macht und unser miteinander verändert.
Deshalb finde ich das wir derzeit (immer noch) sehr fahrlässig mit dem Medienkonsum umgehen.

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