Programmiersprache: Amazon investiert massiv in Rust
Für den Cloud-Dienst Amazon Web Services (AWS) will das Unternehmen seine Expertise der Programmiersprache Rust künftig genauso weit ausbauen, wie Amazon dies auch für andere Technologien und Sprachen wie etwa Java macht. Amazon verteilt inzwischen sogar eine eigene Version des OpenJDK. Die verstärkte Unterstützung für Rust kündigte das Unternehmen in seinem AWS-Blog an. Mittelfristig heißt das wohl, dass Amazon seine Beiträge und Unterstützung für Rust deutlich weiter steigern will.
Rust, das als sicherere Alternative zu C und C++ gilt, wurde ursprünglich vor allem von Browserhersteller Mozilla, bei dem die Sprache entstanden ist, gepflegt und unterstützt. Die Community ist inzwischen aber deutlich gewachsen. Erst vor rund einem Jahr hatte AWS angekündigt, die Entwicklung der Sprache Rust finanziell zu unterstützen, indem es eine Art Förderprogramm aufgelegt hat. Dieses Förderprogramm ermöglicht es der Rust-Community unter anderem, die Cloud-Dienste von AWS zu nutzen.
AWS will zu Erfolg von Rust beitragen
Inzwischen ist der Cloud-Anbieter dazu übergegangen, die Entwicklung der Sprache auch dadurch zu unterstützen, dass Beitragende und Betreuer der Sprache oder des Frameworks Tokio von Amazon angestellt werden. In dem Blogbeitrag heißt es dazu: „AWS hat Rust nicht gestartet oder zu dem Erfolg gemacht, das es heute ist, aber wir möchten zu seinem zukünftigen Erfolg beitragen. Wir sind davon überzeugt, dass Investitionen in das breitere Rust-Ökosystem unseren Kunden und denen helfen, die möglicherweise nie zu unseren Kunden werden. Das ist okay. So soll Open Source funktionieren.“
Amazon nutzt inzwischen selbst sehr viel eigene Werkzeuge, die in Rust geschrieben sind, für seine Cloud-Werkzeuge. Dazu gehört etwa der kleine Hypervisor Firecracker, der direkt auf der Kernel-eigenen VM (KVM) basiert, sowie die Linux-Distribution Bottlerocket, die als Containerhost gedacht ist. Deren eigene Anwendungen und API-Dienste sowie weitere Werkzeuge sind zudem komplett in Rust geschrieben.
Autor des Artikels ist Sebastian Grüner.