Elon Musks Starlink-Projekt bekommt direkte Konkurrenz: Amazons Project Kuiper darf starten. Der E-Commerce-Riese will ebenfalls einen Satellitengürtel um die Erde legen, der auch in entlegenen Gegenden Breitbandinternetzugang gewährleisten soll. Amazon rechnet mit voraussichtlichen Kosten von zehn Milliarden Dollar für das Vorhaben.
Rund 3.200 Satelliten bis 2029
Project Kuiper soll in der Endausbaustufe über 3.236 Satelliten verfügen, die ebenso wie die Starlink-Einheiten in niedrigen Erdumlaufbahnen fliegen, um die Latenzzeiten kurzzuhalten. Ähnlich wie SpaceX sieht sich auch Amazon eher als Kooperationspartner bestehender Provider denn als Wettbewerber. So könne Project Kuiper 5G- und anderen Providern dabei helfen, neue Regionen zu erschließen.
Die Genehmigung der US-Kommunikationsbehörde, die die Wege Funk, Kabel und Satellit reguliert, wurde laut Reuters einstimmig, aber mit Auflagen erteilt. So muss Amazon bis Mitte 2026 mindestens die Hälfte aller Satelliten in ihren Umlaufbahnen haben. Bis Mitte 2029 muss das Projekt abgeschlossen sein.
Amazon hat sich entschieden
Amazon sieht das unproblematisch. Nach der Verkündung des höchsten Gewinns in der 26-jährigen Unternehmensgeschichte gibt sich das Unternehmen selbstbewusst. In einem Blogbeitrag heißt es: „Ein Projekt dieser Größenordnung erfordert außerordentlichen Einsatz und kann, schon aufgrund seiner technischen Natur, nicht klein begonnen werden. Man muss sich entscheiden.“
Der Nachteil an der Satellitentechnologie besteht vor allem in den Kosten ihres Einsatzes. Es gibt allerdings keine bessere Möglichkeit, entlegene Gegenden zu erreichen, wo Kabel oder Sendemasten keine Alternativen darstellen. Zudem ist ein Satelliteninternet gegenüber Naturkatastrophen unempfindlich und kann selbst unter extremen Bedingungen die Verbindung zur Außenwelt aufrechterhalten – vorausgesetzt, es gibt noch Strom.
Passend dazu: Alles über Starlink: Das musst du zu Elon Musks Satelliten-Internet wissen