Leopard-Lieferung: Prorussische Hacker drohen mit Vergeltung

Die Diskussionen um etwaige deutsche Leopard-Panzer-Lieferungen an die Ukraine haben in den vergangenen Tagen die Nachrichtenlage in Deutschland beherrscht. Am Mittwoch verkündete der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, dann: „Die Bundesregierung habe entschieden, den ukrainischen Streitkräften Kampfpanzer vom Typ ‚Leopard 2‘ zur Verfügung zu stellen.“
Und auch in Russland sorgt das Thema für Aufregung – auch in der Hackerszene. So hat das prorussische Hackerkollektiv Killnet auf seinem Telegram-Kanal dazu aufgerufen, Vergeltung zu verüben, indem Cyberangriffe auf deutsche Ziele ausgeführt werden.
„Die Apokalypse rückt immer näher“, schrieb die Gruppe, die ihren Worten anscheinend auch Taten folgen lassen will. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) jedenfalls bestätigte gegenüber dem Handelsblatt, dass aktuell Cyberangriffe gegen deutsche Ziele registriert werden.
Killnet möchte mit seinem Aufruf, einen „umfassenden Cyberangriff auf Deutschland“ durchzuführen, auch andere Hackergruppen animieren, daran teilzunehmen. Deshalb wurde eine Liste von möglichen Angriffszielen veröffentlicht, auf der auch die Websites von deutschen Ministerien stehen sollen. Die Aktion läuft zudem unter dem Hashtag #DeutschlandRIP.
Auf der Liste stehen laut dem Handelsblatt auch die Finanzaufsicht Bafin, die Deutsche Bank sowie die Polizei und deutsche Flughäfen.
Killnet, das sich im vergangenen März gegründet haben soll, hat im vergangenen Jahr bereits mit Cyberangriffen auf litauische und norwegische Behörden für Furore gesorgt. Auch die USA sind schon ins Visier der Hackergruppe geraten. So wurden im vergangenen November Cyberattacken gegen acht Flughäfen in den USA sowie gegen das US-Handelsministerium registriert.
Die große Frage ist, wie gut die deutschen Institutionen auf solche Cyberattacken vorbereitet sind. Expert:innen bemängeln, dass die Rahmenbedingungen für den Kampf gegen Cyberangriffe in Deutschland nicht ausreichend sind.
Wer schon einmal die Cybercrime-Abteilung eines Landeskriminalamtes besucht habe, wisse, dass das kein attraktiver Arbeitsplatz ist für jene Fachkräfte, die man für die Aufklärung solcher Straftaten dringend bräuchte, sagte Stefanie Frey von der Firma Deutor Cyber Security Solutions diese Woche bei einer Anhörung im Digitalausschuss des Bundestages. Ein Grund dafür sei, dass die Gehälter nicht hoch genug seien.
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Was zu erwarten war.
Und das ist erst der Anfang.
Ist den Kriegstreibern hier aber völlig egal.
Ich frag mich echt mittlerweile, auf welchen Drogen die alle sind…
:-(