
Die KI hat einen Chip entworfen. (Foto: Shutterstock / Bounyong Koulavong)
Forscher der NYU Tandon School of Engineering haben einen Mikroprozessor-Chip mithilfe von ChatGPT 4 entwickelt. Der Chatbot soll dabei helfen, Prozessoren schneller zu entwickeln, und es Menschen ermöglichen, CPU mit natürlicher Sprache herzustellen.
Wenn ein neuer Prozessor entwickelt werden soll, wird erst einmal in natürlicher Sprache besprochen, was dieser überhaupt tun soll und wofür er eingesetzt wird. Danach übersetzt ein Spezialist das in eine sogenannte Hardware Description Language (HDL), wie die Tandon School of Engineering in einem Artikel erklärt.
In diesem Fall haben die Chip-Designer allerdings mit ChatGPT besprochen, was der Chip können soll, und der Chatbot hat die gewünschten Anwendungsfälle dann in die HDL namens Verilog übersetzt. Verilog gibt vor, welche Schaltkreiselemente auf dem Chip gegeben sein müssen.
Erstes KI-generiertes HDL
Mit dem Verilog-Code kann der Chip dann von einem Hersteller produziert werden. Der Code ist allerdings nicht auf Anhieb entstanden. Die Forscher haben sich mit dem Chatbot etwas unterhalten müssen, bis dieser einen Code geschrieben hat, der tatsächlich umgesetzt werden kann.
„Diese Studie führte unserer Meinung nach zum ersten vollständig KI-generierten HDL, das zur Herstellung in einen physischen Chip geschickt wurde“, sagte Hammond Pearce, wissenschaftlicher Assistenzprofessor und Mitglied des Forschungsteams, von der NYU Tando.
„Einige KI-Modelle, wie ChatGPT von OpenAI und Bard von Google, können Softwarecode in verschiedenen Programmiersprachen generieren, ihre Anwendung im Hardware-Design wurde jedoch noch nicht umfassend untersucht. Diese Forschung zeigt, dass KI auch der Hardware-Herstellung zugutekommen kann, insbesondere wenn sie im Gespräch eingesetzt wird, wo man hin- und hergehen kann, um die Designs zu perfektionieren.“
Nachdem die Forscher einen Code in Verilog erstellt hatten, haben sie den Chip bei einem Hersteller produzieren lassen und getestet. Der Studie zufolge handelt es sich hierbei allerdings um das Design für einen sehr einfachen Chip und es gab bei der Erstellung des Codes einige Hürden zu überwinden.
Menschliche Fehler beseitigen
Trotzdem sehen die Forscher die Ergebnisse ihrer Studie positiv. Ihnen zufolge kann ChatGPT helfen, menschliche Fehler bei der Erstellung von HDL-Code zu beseitigen. Außerdem können Menschen, die HDL nicht sprechen, mit dieser Methode ihre eigenen Chips entwickeln.
Insgesamt kann die Arbeit von Chip-Designern so effizienter gestaltet und kreative Designs ermöglicht werden.