Quantencomputer sollen gegen die Klimakrise helfen
Wie das Magazin Com! berichtet, wollen Wissenschaftler:innen des National Energy Technology Laboratory im US-Bundesstaat Kentucky ein Verfahren optimieren, bei dem sie klimaschädliches CO2 aus beispielsweise Kohlekraftwerksabgasen abscheiden und damit ungefährlich machen.
Bindung von CO2 an Amine bisher ineffizient
Bisher ist das Problem an den bereits bekannten Methoden, dass der Energieaufwand viel zu hoch ist. Das Abscheiden verursacht also mehr Emissionen, als es verhindert. Das liegt vor allem daran, dass das passende Molekül, das Kohlenstoffdioxid aus den Rauchgasen saugen und an sich binden soll, noch nicht gefunden ist.
Dazu in der Lage sind prinzipiell sogenannte Amine, also Abkömmlinge von Ammoniak. Von diesen organischen Verbindungen gibt es allerdings schier endlose Varianten, die alle unterschiedlich effizient mit CO2 reagieren. Findet man das perfekte Amin – so die Forschenden – findet man auch den Schlüssel, um das Verfahren klimafreundlich durchführen zu können.
Quantencomputer soll Reaktionen simulieren
Bei der Suche sollen jetzt Quantencomputer genutzt werden, die einen speziellen Algorithmus einsetzen. Nur so kann das Verhalten all der unterschiedlichen Amine in einer Reaktion mit Kohlenstoffdioxid simuliert werden. Herkömmliche Rechner wären mit dieser Aufgabe schlicht überfordert.
Wie lange die Quantencomputer brauchen, dazu konnten die Wissenschaftler:innen allerdings noch keine Auskunft geben.
Fossile Brennstoffe haben mehr Nachteile
Fraglich ist ohnehin, wie sinnvoll das Verfahren insgesamt ist. Die Klimaschädlichkeit fossiler Brennstoffe ist nämlich nur ein Teil des Problems, das sie im Einsatz als Energiequelle mit sich bringen. Ihre Endlichkeit und Begrenztheit birgt das Risiko von Ressourcenknappheit, die wiederum zu globalen Konflikten und Kriegen führt.
Gerade jetzt während des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat sich gezeigt, wie fatal sich die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen auf das Weltgeschehen auswirken kann. Der Erhalt dieser veralteten Energiegewinnung wirkt also wie ein Schritt in die falsche Richtung, auch wenn eine Reduktion des CO2-Ausstoßes zunächst einmal sinnvoll erscheint.