Die Rache des Donald Trump? Traffic von CNN und Washington Post bricht massiv ein
CNN bezeichnete Donald Trump gern als „fake news“ und sah sich als Wrestler mit dem Nachrichtensender kämpfen. Auch andere, vor allem liberale US-Medien wie die New York Times oder die Washington Post, standen im Visier des Ex-Präsidenten – und schossen zurück. Die gegenseitige Hassliebe sorgte für Aufmerksamkeit und Klicks. Schon 2017 orakelte Trump, dass ohne ihn die Quoten aller Medien einbrechen würden. Zumindest in diesem Fall behielt er offenbar Recht.
US-Newssender: Ohne Trump weniger Quote
Denn laut einer Analyse der Marktforscher von Nielsen sollen die Einschaltquoten bei CNN in den vergangenen fünf Wochen um 45 Prozent eingebrochen sein, was die Hauptsendezeit angeht. MSNBC, der Sender von NBC und Microsoft, musste seit Anfang Februar immerhin einen Rückgang zur Primetime um 26 Prozent verbuchen, wie Meedia schreibt. Mit Einbußen bei den Einschaltqouten von sechs Prozent ist der über weite Teile Trump-konforme erzkonservative Sender Fox News noch der Gewinner unter den Nachrichtensendern.
Beim Onlineangebot der Washington Post, die dem Trump-Kritiker und Amazon-Boss Jeff Bezos gehört, ging die Zahl der Unique Visitors im Februar gegenüber dem Vormonat ebenfalls deutlich, um 26 Prozent, zurück. Auch die New York Times litt im Februar unter einem zweistelligen Leserverlust, wenn man sich die Unique-Visitor-Zahl auf der Webpräsenz anschaut. Da gab es im Vergleich zum Januar ein Minus von 17 Prozent.
Aktie der New York Times schwächelt
Allerdings setzen sowohl New York Times als auch Washington Post auf digitale Abonnenten. Nur ein geringer Teil der News sind allgemein verfügbar. An der Wall Street scheinen die Börsianer dennoch besorgt zu sein. Die Aktie der New York Times Company notiert aktuell auf dem tiefsten Stand seit drei Monaten.
Derweil hatte die Präsidentschaft des polarisierenden Donald Trump der New York Times in den vergangenen Jahren Zuwächse bei den Abonnentenzahlen von rund 4,5 Millionen neuen zahlenden Lesern beschert. Ob die sich jetzt nach und nach wieder von der Zeitung verabschieden oder sich zumindest die Zuwachszahlen abschwächen, ist nicht bekannt. Im Mai, wenn der neue CEO des Blatts, Kopit Levien, die Quartalszahlen vorstellt, dürften wir mehr dazu erfahren.
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