Rätselhafte Entdeckung: Forscher finden mysteriöse „Schleimschicht“ im Inneren des Mondes
Seit Jahrzehnten versucht die Wissenschaft, sich ein Bild vom Inneren des Mondes zu machen und seine Entstehungsgeschichte genauer zu klären. Erst im Mai 2023 hatte ein Forschungsteam festgestellt, dass der Mond einen festen Kern hat.
Mond hat wohl eine weitere Schicht
Ähnlich wie beim Erdkern gibt es darum einen zähflüssigen äußeren Kern. Jetzt haben Forscher:innen der Nasa und der University of Arizona zwischen Mondkern und der äußeren Schicht mit Mantel und Kruste eine dünnflüssigere Masse entdeckt.
Der im Fachmagazin AGU Advances veröffentlichten Studie zufolge soll diese aufgrund der Anziehungskräfte von Erde und Sonne hin- und hergewälzt werden. Das Ganze soll so ähnlich sein wie die vom Mond verursachten Gezeiten der Ozeane auf der Erde.
Gravität ähnlich wie Gezeiten
Bekannt war schon, dass sich die Schwerkraft auf dem Mond unter dem Einfluss von Erde und Sonne monatlich ändert. Die Forscher:innen haben diese Gravitätsänderungen jetzt erstmals auch auf jährlicher Basis nachgewiesen, wie es in einer Mitteilung heißt.
Anhand der neuen sowie bekannter Daten über die Beschaffenheit des Mondes ließen die Forscher:innen mithilfe eines Modells die mögliche Zusammensetzung des Mondinneren simulieren. Demnach waren die neuen Informationen über die Änderungen der Schwerkraft nur dann zu erklären, wenn der Mond um seinen Kern herum eine Art „Schleimschicht“ hat.
Gibt es eine Wärmequelle?
Dem Forschungsteam zufolge könnte diese zum Teil geschmolzene Schicht aus Titaneisenerz (Ilmenit) bestehen. Eine der drängendsten Fragen ist jetzt, wie diese Schicht über Milliarden Jahre flüssig bleiben konnte. In anderen Worten: Gibt es eine Wärmeequelle – und wenn ja, welche und wo?
Bekannt ist, dass sich auf dem Mond noch bis vor zwei Milliarden Jahren ein riesiger See aus flüssiger Lava befunden haben muss. Dieser könnte aufgrund der Schwerkraft der Erde so lange aufgeheizt haben, vermutet die Forschung.
Damals war der Mond der Erde aber noch um ein Drittel oder Viertel näher. Entsprechend größer war der Einfluss der Erdgravitation. Ist die jetzige ausreichend, um die flüssige Schicht im Mondinneren warm zu halten?