Exclu: Behörden schalten berüchtigten Messenger ab

Deutsche und niederländische Fahnder:innen haben den Messengerdienst Exclu abgeschaltet. Laut zahlreichen Medienberichten konnten nach monatelanger Arbeit die Daten des Krypto-Messengers entschlüsselt werden.
Nach Angaben der Gewerkschaft der Polizei wurden am vergangenen Freitag in „Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Polen über 70 Objekte durchsucht und über 40 Personen festgenommen“. Unter den Festgenommenen sollen sich sowohl Nutzer:innen des Messengerdienstes als auch um Betreiber:innen und Administratoren von Exclu handeln, wie Heise berichtet.
Laut bisherigen Ermittlungen der Polizei ist davon auszugehen, dass Exclu besonders bei der Organisation von Drogendeals zum Einsatz gekommen ist.
Den Betreiber:innen von Exclu wird vorgeworfen, „ihre Kunden bei der Begehung dieser Straftaten durch die Schaffung eines vermeintlich sicheren Kommunikationskanals unterstützt zu haben“.
Die App, deren Nutzung stattliche 800 Euro pro Halbjahr gekostet hat, war nach Angaben des Spiegels durchaus gefragt. Rund 3.000 Personen sollen Exclu genutzt haben, darunter wohl auch Anwender:innen mit legalen Absichten, die einen besonderen Fokus auf Vertraulichkeit legen, wie etwa Anwält:innen, Ärzt:innen, Notar:innen und Geistliche.
Spezielle Features waren wohl besonders für die organisierte Kriminalität interessant. Der Spiegel nennt in diesem Kontext einen sogenannten Panik-Button der App, der bei Betätigung Chatverläufe und Dokumente löschen konnte.
Laut Polizeiangaben wurde Exclu bis zur Abschaltung im berüchtigten Cyberbunker Traben-Trarbach betrieben. Vor der großangelegten Razzia war es den Behörden gelungen, zunächst die Daten des Dienstes zu entschlüsseln und anschließend die Kommunikation zu überwachen. Laut den Angaben der niederländischen Polizei war das „durch die Anwendung von Fachwissen und Expertise in den Bereichen Technologie und Cyberkriminalität sowie durch den Einsatz von Hackingmitteln“ möglich.
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