Neuer Recycling-Prozess holt 98 Prozent der Metalle aus Akkus – in nur 20 Minuten
Der Elektroauto-Boom hat die Nachfrage von für die Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus seltenen oder kaum umweltfreundlich zu beschaffenden Metallen befeuert. Dazu gehören etwa Kobalt, Nickel, Lithium, Kupfer und Aluminium.
Recycling: Neues Verfahren von US-Forschern
Beim Recycling hängt die Branche allerdings noch hinterher. Bisher soll nur ein sehr geringer Anteil der in Lithium-Ionen-Batterien befindlichen Materialien wiederverwertet werden. Das soll sich bald ändern, wenn es nach US-amerikanischen Forscher:innen geht.
Das von einem Forschungsteam der Rice University entwickelte Recyclingverfahren soll eine Quote von über 98 Prozent haben, wie Interesting Engineering berichtet. Heißt: Mehr als 98 Prozent der in den E-Auto-Akkus befindlichen Metalle könnten dadurch theoretisch für neue Batterien wiederverwendet werden.
Umwelt- und stromsparend sowie günstiger
Das ist aber nicht das einzige Gute daran. Denn bei dem neuen Recycling-Prozess soll auch die Umwelt deutlich mehr geschont werden als bei herkömmlichen Prozessen. Auch die Kosten und der Energieverbrauch sollen im Vergleich geringer ausfallen.
Das liegt zum einen daran, dass das Verfahren weniger als 20 Minuten dauert – wodurch der Recycling-Prozess um das Hundertfache verkürzt würde. Darüber hinaus werden weniger starke Säuren benötigt, um die Metalle herauszulösen.
Die US-Forscher:innen setzen bei ihrem Recycling-Verfahren auf das sogenannte Flash-Joule-Heating. Dabei wird die Schwarzmasse, also die geschredderten und eigens behandelten Überreste der Batterie, innerhalb von Sekunden auf eine Temperatur von rund 1.800 Grad Celsius erhitzt.
Akku-Recycling mit weniger Abfall
Dadurch kann die Säure, mit der die Metalle herausgelöst werden, eine deutlich geringere Konzentration aufweisen als bei herkömmlichen Verfahren. Das reduziert die während des Recyclings anfallenden Abfallmengen. Den Forscher:innen zufolge ist es auch egal, um welche Metalle es sich handelt.
Die Forscher:innen sehen in ihrer Entwicklung eine Möglichkeit, das Recycling von ausgedienten Batterien voranzutreiben. Das würde auch die Kosten der E-Autoherstellung reduzieren, da die Kosten der Batterien gesenkt würden, wie der Chemiestudent Jinhang Chen, Mitautor der Studie, sagte.