
Die Autoindustrie will Aluminium nicht nur aus Autoteilen, sondern auch aus Coladosen wiederverwenden. (Foto: Eviart/Shutterstock)
Zur Herstellung einer Tonne Aluminium benötigt man gut 15 Megawattstunden Strom. So viel verbraucht ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland in fünf Jahren. Hierzulande hat die Autoproduktion den größten Anteil am Aluminiumverbrauch – in jedem Pkw stecken im Schnitt 150 Kilogramm Aluminium.
Doch die Aluminiumproduktion verbraucht nicht nur enorm viel Strom. Sie ist auch belastend für die Umwelt. Bei der Erzeugung von Aluminium fallen hochgiftige Abfallprodukte an. Das Recycling von Aluminiumschrott, etwa aus Coladosen oder Kaffeekapseln, würde die Umweltbelastung deutlich reduzieren.
Darüber hinaus werden für das Alurecycling nur rund fünf Prozent der für die Herstellung von neuem Aluminium benötigten Energie verbraucht. Kein Wunder, dass die Autoindustrie das Recycling derzeit noch stärker ins Auge fasst. Zumal Aluminium sich im Normalfall beinahe ohne Qualitätsverlust recyceln lässt.
Eigentlich ließe sich also auch bei der Autoherstellung ein großer Teil des Aluminiumbedarfs durch recyceltes Material decken. Schon jetzt werden Aluminiumlegierungen aus verschrotteten Autos herausgezogen und wiederverwendet. Da die Nachfrage aber größer wird, reicht das – qualitätsgesicherte – Material aus alten Karosserieteilen nicht mehr aus.
Daher müssten die Hersteller von Teilen für die Autoindustrie künftig verstärkt auf im Schrott befindliche Getränkedosen oder andere Gegenstände mit hohem Aluminiumanteil zurückgreifen. Und hier wird es problematisch, wie die Futurezone berichtet.
Denn die unterschiedlichen Schrottteile beinhalten verschiedene Aluminiumlegierungen mit verschiedenen chemischen Elementen und möglichen Fremdstoffen wie Plastik. Das könne die Materialeigenschaften negativ beeinflussen, was wiederum Einfluss auf die Qualität der Gussteile hätte, wie Bernd Panzirsch vom Österreichischen Gießerei-Institut (ÖGI) der Futurezone sagte.
Jetzt arbeiten Expert:innen daran, herauszufinden, welche im Aluschrott enthaltenen Elemente schädlich sind, etwa die Korrosion fördern oder die Festigkeit herabsetzen. Verschiedene österreichische Forschungsinstitute wie das ÖGI wollen mit diesen Informationen im Rahmen des Projekts Sekal eine Datenbank aufbauen.
Diese soll Gießereien künftig dabei helfen, mit einem möglichst hohen Recyclinganteil qualitativ hochwertige Alugussteile für die Autoindustrie herzustellen. So könnten dann recycelte Coladosen tatsächlich bald in der Struktur von Autos wieder auftauchen, so Panzirsch.
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Ach nee…
Vor ein paar Jahren hat mich der Typ von der RecyclingFirma ausgelacht, als ich für ca. 2 m² Dosen Geld wollte: „die verbrennen eh beim Einschmelzen“…