In China gelten ohnehin strenge Regeln was Medien, Internet und Gaming angeht. Jetzt hat die Cyberspace Administration of China neue Richtlinien veröffentlicht, die Minderjährige weiter einschränken sollen. Personen, die noch nicht volljährig sind, sollen künftig daran gehindert werden, Streamer finanziell zu unterstützen. Außerdem soll verhindert werden, dass sie nach 22 Uhr noch Streams schauen, oder gar selbst einen Livestream starten.
„Website-Plattformen dürfen keine funktionalen Anwendungen entwickeln, die Minderjährige dazu anregen, Trinkgeld zu geben oder dazu bringen, ‚Geschenke‘ zu verteilen“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Chinas Central Civilization Office, dem Ministerium für Kultur und Tourismus, der staatlichen Verwaltung für Radio, Film und Fernsehen und dem staatlichen Internet-Informationsbüro zur Regulierung von Online-Live-Belohnungen und zur Stärkung des Jugendschutzes. „Stellt sich heraus, dass die Website-Plattform gegen die genannten Vorgaben verstößt, werden Maßnahmen eingeleitet.“ Bei Streaming-Plattformen wie Twitch sind sogenannte „Gift-Subs“ eine beliebte Option, um Streamer finanziell zu unterstützen.
Chinas Angst vor sozialen Problemen
Die Bedenken Pekings gegenüber Livestreaming bestehen darin, dass bei den Zuschauern durch den Konsum die körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigt wird und soziale Probleme entstehen können. Durch die neuen Regelungen wie das Trinkgeldverbot soll gewährleistet werden, dass auch der Missbrauch der elterlichen Kreditkarten eingedämmt wird. Die Sorge, dass chinesische Teenager ihre Abende damit verbringen, zu lange online zu sein und dementsprechend nicht genügend Ruhezeit zu bekommen, soll durch die Sperrstunde ab 22 Uhr ad acta gelegt werden.
Wenn Minderjährige versuchen, die Regeln zu umgehen und beispielsweise beim Erstellen eines Kontos angeben, erwachsen zu sein, droht Chinas Central Civilization Office den Anbietern mit Geldstrafen, da diese die Accounts nicht hinreichend geprüft haben.