Rekord: Seagate bringt Festplatte mit bislang höchster Kapazität

Nur ein halbes Jahr nachdem das Unternehmen mit dem Konkurrenten Western Digital nachzog und ebenfalls eine Festplatte mit 22 Terabyte auf den Markt brachte, legt Seagate nach. Der Marktführer hat jetzt die erste Festplatte mit einer Speicherkapazität von 24 TB vorgestellt.
Zehn Magnetscheiben rotieren mit 7.200 U/min
Das Exos X24 24TB besteht aus zehn Magnetscheiben, auf die jeweils 2,4 Terabyte passen. Diese Platten rotieren mit einer Geschwindigkeit von 7.200 Umdrehungen pro Minute in einer mit Helium gefüllten, versiegelten Hülle. Die 3,5-Zoll großen Festplatte ist für die Schnittstellen SATA 6 Gb/s und 12 Gb/s-SAS verfügbar. Seagate verspricht sequenzielle Übertragungsraten von bis zu 285 MByte/s.
Das neue Laufwerk erscheint in Seagates Produktreihe Exos X24. Für die High-End-Reihe IronWolf Pro scheint Seagate ein baugleiches Modell mit ebenfalls 24 TB anzubieten. Auf Amazon ist diese Alternative bereits gelistet. Sie kostet 1.160 Euro und soll bis April 2024 lieferbar sein. Das Gerät aus der Exos-Reihe soll ab Dezember 2023 verfügbar sein. Aktuell wurde es nur an ausgewählte Partner geschickt.
Upgrade auf 28 TB dank Shingled Magnetic Recording
Die 24 Terabyte sind für Seagate noch nicht das Ende der Fahnenstange. Bestimmten Cloud-Kunden will das US-Unternehmen Varianten mit 28 TB zur Verfügung stellen. Anders als bei der Exos X24 T24 basiert die Festplatte dann nicht auf der Methode Conventional Magnetic Recording (CMR). Stattdessen arbeitet die HDD für den größeren Speicherplatz mit Shingled Magnetic Recording (SMR).
Beim SMR werden die Daten leicht überlappend geschrieben. Der Schreibkopf ist größer als der Lesekopf, schreibt deshalb nahe an die vorherige Bahn, ohne sie zu löschen. So lassen sich auf engem Raum noch mehr Daten unterbringen. Mit diesem Schritt hat Seagate wiederum Western Digital überholt, bei denen bisher 26 TB im SMR-Verfahren das Nonplusultra waren.
Doch SMR hat auch einen Haken. Die Technik ist beim Wiederbeschreiben langsamer als beim CMR, da angrenzende Spuren aktualisiert werden müssen. Der On-Disk-Cache kann bei großen Datenmengen volllaufen und muss erst gelöscht werden. SMR eignet sich deswegen eher für einmalige Speichervorgänge oder für seltene Überschreibungen.
HMR soll ab 2024 kommen – und 32 TB erreichen
Sowohl bei der CMR-Festplatte mit 24 und der SMR-Variante mit 28 Terabyte handelt es sich aber um Auslaufmodelle. Denn künftig will Seagate auf die neue HMR-Technik umsteigen. Das Kürzel steht für Heat Assisted Magnetic Recording. Dabei erhitzt ein Laser die Magneten kurz vor dem Beschreiben stark. Dadurch sinkt die benötigte Magnetfeldstärke. Der Schreibkopf und die damit beschriebene Fläche kann dadurch kleiner werden.
Die erste Generation der HMR-Festplatten soll Anfang 2024 kommen. Sie sollen 32 Terabyte schaffen. Doch auch dabei soll es nicht bleiben. Langfristig peilt Seagate 50 Terabyte an.