Systemadmin will Skript ändern und macht einen groben Fehler
Nicht umsonst gibt es Sicherheitsabfragen, wenn man etwas am System ändern möchte. Selbst Word fragt nochmal, ob man das Programm nun wirklich beenden will. Was jedoch ein einfacher Doppelklick ausrichten kann, musste ein Sysadmin am eigenen Leib erfahren. Statt ein paar Änderungen am Skript durchzuführen, endete seine Arbeit damit, dass er sein eigenes System versehentlich überschrieb.
Doppelklick löscht Festplatte –unabsichtlich
Wie The Register berichtet, führte ein skriptgesteuerter Verknüpfungsshortcut zu einem regelrechten Desaster. Die britische Seite veröffentlicht wöchentlich Geschichten von Menschen, denen während ihrer beruflichen Tätigkeit peinliche Fauxpas unterliefen.
So auch einem Mann namens Ricardo, einem Systemadmin, der in den 90er-Jahren im technischen Support eines Managementberatungsunternehmens arbeitete. Der Horror eines jeden Mitarbeiters: Durch einen einfachen Doppelklick überschrieb er die Festplatte seines eigenen Rechners. Dabei wollte er eigentlich nur seine Arbeitsabläufe vereinfachen.
Sicherheitsabfragen nicht nötig – oder doch?
Auf Ricardos technischer To-Do-Liste stand die Einrichtung von Laptops für den Einsatz bei Kund:innen ganz oben. Diese Aufgabe wiederholte sich und beinhaltete manchmal die Konfiguration vieler Laptops in einer einzigen Charge.
Damit die Aufgabe automatisiert ausgeführt wurde, hatte der Sysadmin natürlich eine CD-Rom mit einem standardmäßigen Betriebssystem-Image konfiguriert. Sobald er die Disc einlegte, musste er nur noch auf einige Aufforderungen klicken und schon wurde ein Skript ausgeführt. Der Inhalt des Laufwerks des Zielcomputers wurde damit innerhalb von Minuten durch den Inhalt der CD überschrieben.
Damit er während der Ausführung der Installation keine Zeit damit verschwendete, ständig auf „OK“ zu klicken, verfeinerte er das Skript so, dass er die Sicherheitsabfragen unterdrückte und die ganze Installation im Grunde genommen mit einem einzigen Doppelklick ausführte. Während er auf die Installation wartete, konnte er sich sogar noch einen heißen Kakao gönnen. Das war zumindest der Plan.
Hätte er die Sicherheitsabfragen doch lieber gelassen
Eines nachmittags machte Ricardo noch einige kleine Anpassungen an seinem Skript am Arbeitsplatzrechner, bevor er eine neue Version der CD-Rom erstellte. Dann fiel ihm ein, dass er noch eine letzte kleine Änderung vornehmen wollte.
Anstatt mit einem Rechtsklick auf das Skript zu klicken und „Bearbeiten“ auszuwählen, führte er, ohne weiter darüber nachzudenken, einen Doppelklick aus. Die Folge: Das Skript begann, die Festplatte seines Rechners mit allen wichtigen Daten, die er für seine Arbeit brauchte, zu überschreiben.
Ricardo zog in seiner Verzweiflung sogar den Stecker, um zu verhindern, dass die Mission ausgeführt wurde, aber es war bereits zu spät. Und wo bitte war jetzt die Sicherheitsabfrage, wenn er sie brauchte? Richtig! Die gab es nicht mehr, denn er hatte sie ja unterdrückt.
„In einem Bruchteil einer Sekunde begann das Skript fröhlich, die Festplatte zu löschen … und damit auch Ricardos Lebensgrundlage“, heißt es in dem Bericht von The Register. „Der Master Boot Record war verschwunden – und mit ihm auch Ricardos Würde.“
Glücklicherweise hatte die Panne keine schweren Folgen
Untergegangen ist die Welt von seinem Fehler allerdings nicht. Ricardo hatte zum Glück noch ein Backup parat und es war ja auch nur sein eigener Rechner betroffen.
Das ganze Dilemma zeigt aber, wie wichtig Sicherheitsabfragen sind, so lästig sie auch sein mögen. Sie einfach zu umgehen, ist eben keine besonders gute Idee, vor allem, da Computer-Mäuse – wie man an Ricardos Beispiel sieht – auch gerne mal unbeabsichtigt Doppelklicks ausführen.
Ricardo jedenfalls sollte solch eine Panne nicht noch mal passieren: In der nächsten Version seines Skriptes ließ er zumindest eine Sicherheitsabfrage stehen, die akzeptiert werden musste, bevor die Festplatte gelöscht wird. Immerhin.