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Trotz Terra-Desaster: Ethereum-Erfinder Buterin verteidigt algorithmische Stablecoins

Algorithmische Stablecoins sind nicht von vornherein fehlerhaft. Finanzprotokolle müssten aber stärker nach Widerstandsfähigkeit streben, meint Vitalik Buterin, der Erfinder des Ethereum-Netzwerks.

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Der Terra-Luna-Zusammenbruch wird noch eine ganze Weile aufgearbeitet werden müssen. (Grafik: ADB Garage Works / Shutterstock)

Der Terra-Crash, der dadurch entstanden war, dass sich der eigentlich an den US-Dollar gekoppelte Stablecoin Terra-USD (UST) von seiner Wertbindung lösen und auf wenige Cent einbrechen konnte, hat die Kryptoszene aufgewirbelt. Nicht wenige behaupten, dass algorithmische Stablecoins, also solche ohne Besicherung ihres Wertes in harten Assets, eine Fehlkonstruktion seien, die nicht funktionieren könne.

Buterin: Algorithmische Stablecoins kein Systemfehler

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Das sieht Vitalik Buterin, Erfinder und Mitgründer von Ethereum, anders. Für ihn ist der Zusammenbruch eher eine Art Learning, die die Defi-Szene nach vorne bringen werde. So könne bereits eine „größere Aufmerksamkeit für Defi-Finanzmechanismen“ beobachtet werden. Das sei jedenfalls gut und wichtig. Insgesamt müssten Defi-Projekte viel stärker auf Widerstandsfähigkeit gegen extreme Bedingungen vorbereitet werden, meint der Kryptoveteran in einem aktuellen Blogbeitrag.

Am Beispiel von Protokollen wie DAI von MakerDAO und RAI von Reflexer bot Buterin zwei „Gedankenexperimente“ an. Sowohl DAI wie RAI hatten als algorithmischen Stablecoins extreme Marktbedingungen überlebt. Daraus ließen sich Merkmale der Widerstandsfähigkeit eines Stablecoins ableiten.

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Im ersten Gedankenexperiment sollte versucht werden, zu beurteilen, ob ein Stablecoin in der Theorie sicher auf null, also bis auf einen Punkt, an dem es keine Anlegenden mehr gibt, heruntergefahren werden kann. Bei Terra hatte der massive Nutzerrückgang eine Lawine in Gang gesetzt, die letztlich im Zusammenbruch gipfelte.

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Drum prüfe, wer sich an einen Stablecoin bindet

Bei RAI könne das nicht passieren, argumentiert Buterin. Denn bei RAI gebe es ein System, das gewährleiste, dass selbst der letzte Inhaber von RAI immer noch einen fairen Preis für seine Münzen erhalten würde. Das würde auch gelten, wenn sämtliche übrige Nachfrage nach dem Token plötzlich entfalle.

Zum zweiten sei zu prüfen, ob das Stablecoin-Protokoll die „Möglichkeit der Implementierung eines negativen Zinssatzes“ enthält. Damit würde der Algorithmus hinter dem Stablecoin die potenzielle Wachstumsrate des Indexes, an den der Stablecoin gekoppelt ist, aufheben können. Für Buterin ist das der entscheidende Faktor, der im Laufe der Zeit den Unterschied zwischen einem zuverlässigen Protokoll und einem Ponzi-Schema ausmache.

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Derweil ist sich die Kryptoszene noch nicht sicher, wie sie mit dem Terra-Desaster umgehen soll. Die globalen Politik-Akteure haben jedenfalls ihren ersten „Wir haben es ja gleich gesagt“-Fall und arbeiten an verschärfter Regulierung.

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