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Ratgeber

Richtig investieren: Diese ETF solltest du zum Einstieg kennen

Zu Beginn des Jahres haben viele einen guten Vorsatz gefasst: endlich mit dem Investieren anfangen und die Finanzen selbst in die Hand nehmen. Aber womit sollte man investieren? Wann sich ETF lohnen, was zu beachten ist und welche ETF zu empfehlen sind.

Von Stephan Kintrup
7 Min.
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Investieren, aber richtig? Diese ETF solltest du dir genauer ansehen. (Foto: Enjoysun 24/Shutterstock)


ETF werden immer beliebter. ETF steht für Exchange Traded Fund und damit zu investieren, ist ziemlich einfach. Die börsengehandelten Fonds bilden die Wertentwicklung von Hunderten oder Tausenden Aktien ab. Als Vorlage dient ein Index wie der Dax.

Das Besondere dabei: Es gibt keinen Fondsmanager, der versucht, auf irgendwelche Ereignisse zu spekulieren. Der ETF bildet einfach nur regelbasiert den Index ab und versucht gar nicht erst, den Markt zu schlagen. Besonders beliebt ist der MSCI World Index. Er bildet die 1.500 größten Aktienunternehmen der Industrieländer ab. Im langfristigen Durchschnitt hat dieser Weltaktienindex jährlich ungefähr sieben Prozent Rendite erzielt.

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Die wichtigsten Vorteile sind der geringe Aufwand, die geringen Gebühren und die breite Streuung. Das reduziert die Kosten enorm, und durch die breite Streuung wird das Risiko verringert. ETF sind also ein gutes Mittel, um mit dem Investieren anzufangen. Und es spricht auch nichts dagegen, für immer in ETF zu investieren und damit sein Geld vor Entwertung zu schützen. Insbesondere in Zeiten hoher Inflation ist es wichtig, sein Geld vor Wertverlust zu schützen. Hierzu ein Beispiel: Bei einer Inflationsrate von zwei Prozent kann man sich in zehn Jahren mit 1.000 Euro genauso viel kaufen wie heute mit 820 Euro. Bei drei Prozent Inflation wären es ungefähr 744 Euro.

Was muss ich bei ETF beachten?

Besonders wichtig bei der Geldanlage mit ETF sind die Anlagedauer und die Index-Auswahl.

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  • Langfristig investieren: Du solltest das Geld mindestens 10 bis 15 Jahre anlegen, da es kurzfristig starke Kursschwankungen geben kann. Investiere nur das Geld, das du erst in 10 bis 15 Jahren benötigst.
  • Index-Auswahl: ETF auf einen Index sind recht ähnlich. Die wichtigste Frage ist, welchen Index du abbilden möchtest. Die Weltwirtschaft kannst du beispielsweise mit dem oben genannten MSCI World abbilden.

Neben der Laufzeit und dem Index spielen weitere Aspekte eine Rolle. Dazu zählen etwa das Fondsvolumen und die Kosten.

  • Mindestens 100 Millionen Euro Fondsvolumen: Je beliebter der ETF ist, desto größer ist das Fondsvolumen. Wenn ein ETF nicht beliebt ist, könnte er irgendwann wieder geschlossen werden. Damit das nicht passiert, sollten mindestens 100 Millionen Euro drin sein.
  • Geringe Kosten: Die Zahl, die die Kosten zeigt, ist die sogenannte TER. Dieser Betrag wird jedes Jahr vom investierten Vermögen abgezogen. Je niedriger, desto besser.
  • Überlege, ob ausschüttend oder thesaurierend: Je nach Geschmack kann der ETF Dividenden ausschütten oder wieder für dich anlegen.
  • Fonds möglichst älter als fünf Jahre: Je älter ein ETF ist, desto unwahrscheinlicher ist eine Auflösung. Such dir lieber einen älteren Fonds aus, wenn du die Wahl hast.

6 Möglichkeiten, um in die Weltwirtschaft mit ETF zu investieren

Im Folgenden lernst du sechs Varianten kennen, wie du möglichst einfach und kostengünstig in die Weltwirtschaft investieren kannst.

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Alles-in-einem-ETF

Der Vanguard FTSE All-World ETF bildet den gesamten weltweiten Aktienmarkt ab. Er investiert in 24 Industrieländer und 23 Schwellenländer. Schwellenländer haben dabei einen Anteil von circa zehn Prozent. Dieser ETF ist vor allem geeignet, wenn man die Weltwirtschaft möglichst einfach abbilden möchte.

Besonders beliebt ist der Vanguard FTSE All-World ETF entweder ausschüttend (ISIN: IE00B3RBWM25) oder thesaurierend (ISIN: IE00BK5BQT80). Bei ersterem werden jedes Quartal Dividenden ausgeschüttet. Die thesaurierende Variante reinvestiert die Dividenden automatisch. Wenn du langfristig investieren möchtest, ist die thesaurierende Variante sinnvoller, da du die Dividenden sonst manuell reinvestieren müsstest. Dividenden haben andererseits den Vorteil, dass sie sehr motivierend sein können. Die regelmäßigen Ausschüttungen können dich dazu motivieren, den ETF weiterhin zu besparen, auch wenn der Kurs deutlich an Wert einbüßt.

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Neben dem FTSE All-World gibt es noch zwei ähnliche Indizes von MSCI: den MSCI ACWI und den MSCI ACWI IMI. Die Abkürzung ACWI steht für All Countries World und drückt aus, dass in die gesamte Weltwirtschaft investiert wird. Der Zusatz IMI steht für Investable Market Index, was heißt, es wird in Unternehmen jeder Größe investiert: kleine, mittlere und große Unternehmen.

Der MSCI ACWI und der FTSE All-World hingegen bilden nur große und mittelgroße Unternehmen ab. Daher ist der MSCI ACWI IMI noch einmal stärker diversifiziert. Empfehlen können wir dir daher besonders den SPDR MSCI ACWI IMI (ISIN: IE00B3YLTY66), wobei der iShares MSCI ACWI (ISIN: IE00B6R52259) auch eine gute Wahl ist. Hierbei handelt es sich jeweils um thesaurierende ETF.

Selbst zusammengestellt, mit Industrie- und Schwellenländern

Du kannst dir dein Portfolio auch selbst zusammenstellen. So kannst du frei entscheiden, wie das Verhältnis zwischen Industrie- und Schwellenländern aufgeteilt ist. Hierfür wählst du einen ETF für die Industrie- und einen für die Schwellenländer. Mit dem MSCI World deckst du die Industrieländer ab und für die Schwellenländer gibt es den MSCI Emerging Markets. Wenn man 90 Prozent in den MSCI World steckt und den Rest in den MSCI Emerging Markets, könntest du genauso gut in den vorher genannten MSCI ACWI investieren. Da die beiden ETF aber günstiger sind, kann man so etwas sparen.

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Vielleicht kennst du auch das 70/30-Portfolio. In diesem Fall wird zu 70 Prozent in die Industrieländer investiert und zu 30 Prozent in die Schwellenländer. Dadurch werden die Schwellenländer übergewichtet. Da das politische Risiko in den Schwellenländern höher ist, sollte die Rendite langfristig betrachtet höher sein. Die Idee dahinter: Für das höhere Risiko wird man mit einer Risikoprämie entschädigt.

Jetzt zur Umsetzung: Den MSCI World kannst du mit der thesaurierenden Variante von SPDR (ISIN: IE00BFY0GT14) oder der ausschüttenden Version von Xtrackers (ISIN: IE00BK1PV551) abbilden. Mit dem Amundi MSCI Emerging Markets (ISIN: LU2573966905) bildest du die Schwellenländer ab und erhältst Ausschüttungen, beim ETF von HSBC (ISIN: IE000KCS7J59) hingegen werden die Dividenden wieder angelegt.

Mehr Europa

Die Industrieländer-Indizes haben ein sehr hohes USA-Gewicht: circa 70 Prozent. Um die Abhängigkeit von den USA zu reduzieren, kann man zusätzlich einen Europa-ETF ergänzen. Besonders beliebt ist der STOXX Europe 600 Index. Er enthält die 600 größten Aktien-Unternehmen aus Europa.

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Wenn man sich bei der Gewichtung am BIP orientiert, erhält man ungefähr 50 Prozent MSCI World, 30 Prozent Emerging Markets und 20 Prozent STOXX Europe 600. Für den Europa-Teil sind der thesaurierende Lyxor (ISIN: LU0908500753) und der ausschüttende iShares ETF (ISIN: DE0002635307) gute Möglichkeiten zur Umsetzung.

Was ist mit China?

Die chinesische Wirtschaftskraft hat einen ganz erheblichen Anteil an der Weltwirtschaft. Nach den USA ist sie die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Der MSCI Emerging Markets, der die Schwellenländer abbildet, besteht zu ungefähr 25 Prozent aus China-Aktien. Wegen der politischen Spannungen zwischen China und Taiwan machen sich viele über den hohen Anteil der China-Aktien Gedanken. Sie befürchten Einschränkungen oder gar Sanktionen beim Handel von chinesischen Aktien. Wer seinen China-Anteil reduzieren möchte, kann einen Schwellenland-Index nehmen, der nicht in China investiert. Das ist mit dem Lyxor MSCI Emerging Markets ex China (ISIN: LU2009202107) möglich.

Das Besondere bei den chinesischen Aktien: Es gibt verschiedene Aktienarten. Sehr beliebte chinesische Aktien sind die sogenannten A-Aktien. Die dürfen von chinesischen Bürgern gehandelt werden, von ausländischen Investoren aber nur sehr eingeschränkt. Über einen ETF ist das aber teilweise möglich. Der chinesische Aktienindex CSI 300 Index bildet die 300 größten chinesischen A-Aktien ab. Wenn du daran teilhaben möchtest, kannst du den Xtrackers CSI 300 (ISIN: LU0779800910) wählen.

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Kleine Unternehmen berücksichtigen

Wer eine stärkere Streuung haben möchte, kann kleine Unternehmen hinzufügen. Die werden auch Small Caps genannt. Neben der höheren Streuung haben kleine Unternehmen in der Vergangenheit eine höhere Rendite erzielt, aber sie schwanken auch stärker. Ob das auch in Zukunft der Fall sein wird, weiß man nicht. Mit dem oben genannten MSCI ACWI IMI investiert man bereits in kleine, mittlere und große Unternehmen.

Wer aber einen MSCI World bespart, kann die kleinen Unternehmen mit einem MSCI World Small Cap in beliebiger Gewichtung ergänzen. Eine denkbare Portfolio-Aufteilung wäre 60 Prozent MSCI World, 10 Prozent MSCI World Small Cap und 30 Prozent MSCI Emerging Markets IMI. Für die kleinen Unternehmen aus den Industrieländern empfiehlt sich der iShares MSCI World Small Cap (ISIN: IE00BF4RFH31). Die Schwellenländer kannst du mit einem iShares ETF abdecken: entweder thesaurierend (ISIN: IE00BKM4GZ66) oder ausschüttend (ISIN: IE00BD45KH83).

Nachhaltig investieren

Das Interesse, nachhaltig zu investieren, steigt. Daher gibt es eine Vielzahl an nachhaltigen ETF. Wer nachhaltig investieren möchte, sucht sich zuerst einen Mutterindex aus, zum Beispiel den MSCI World. Anschließend überlegt man, nach welchen Nachhaltigkeitskriterien Unternehmen ausgeschlossen werden sollen. Dafür gibt es ESG- und SRI-Varianten. ESG steht für Environmental, Social and Governance. Das bedeutet, dass Bedingungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung erfüllt sein müssen. SRI ist die Abkürzung von Socially Responsible Investing und heißt übersetzt gesellschaftlich verantwortungsvolle Geldanlage.

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Beim MSCI World ESG Screened werden alle Unternehmen herausgefiltert, die etwa mit kontroversen, zivilen oder atomaren Waffen in Verbindung stehen. Dadurch wird fast jedes zehnte Unternehmen entfernt. Hierfür bietet iShares sowohl einen thesaurierenden (ISIN: IE00BFNM3J75) als auch einen ausschüttenden ETF (ISIN: IE00BFNM3K80) an. Die Unternehmen der Schwellenländer können ebenso mit einem ETF von iShares gefiltert werden: Wenn die Dividenden wieder angelegt werden sollen, kommt der ETF mit der ISIN IE00BFNM3P36 infrage. Ebenfalls wird auch eine ausschüttende Variante (ISIN: IE00BFNM3N12) angeboten.

Deutlich strengere Ausschlüsse finden bei der SRI-Variante statt, sodass nur noch ungefähr ein Viertel der Aktien übrig bleibt. Durch die Ausschlüsse nimmt die Gewichtung einzelner Aktien deutlich zu. So ist der Anteil von Microsoft beim MSCI World SRI mit circa 18 Prozent verglichen zu rund 5 Prozent beim MSCI World deutlich erhöht.

Um die Abhängigkeit von einzelnen Unternehmen wie Microsoft zu begrenzen, gibt es die Variante SRI Low Carbon Select 5 Per Cent Issuer Capped. Sie setzt besonders auf klimafreundliche Unternehmen und begrenzt den Anteil eines Unternehmens am Index auf fünf Prozent. Die UBS bietet je eine thesaurierende (ISIN: LU0950674332) und eine ausschüttende Version (ISIN: LU0629459743) an. Auch die Schwellenländer können von der UBS nachhaltig abgebildet werden: Mit dem thesaurierenden (ISIN: LU1048313974) oder ausschüttenden ETF (ISIN: LU1048313891) gelingt das.

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