
Das Ripple-System soll sich als Alternative zum SWIFT-System durchsetzen. Während das Gerichtsverfahren gegen die SEC noch im vollen Gange ist, untersucht das Unternehmen derweil, welche Rolle digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) in Zukunft einnehmen könnten. Ein Bericht des Unternehmens zeigt nun, dass wichtige Akteure des Finanzsektors CBDCs als die Zukunft des Fiat-Geldes betrachten.
Die Umfrage, bei der 1.600 Teilnehmer befragt wurden, ergab, dass der asiatisch-pazifische Raum bei der Beliebtheit von CBDCs führend ist. Innerhalb dieser Region übernimmt die chinesische Zentralbank die Führung, nachdem sie kürzlich Pläne zur Ausweitung ihres CBDC-Pilotprojekts auf weitere Städte bekannt gegeben hat.
Die meisten Führungskräfte von Finanzinstituten (85 Prozent) glauben dabei, dass die Einführung von CBDCs in ihren jeweiligen Ländern bereits in den vier Jahren folgen würde. Der digitale Yuan in China ist bereits verfügbar. Die EZB plant die Einführung des digitalen Euros bis 2025, während die USA diese Möglichkeit noch detailliert untersuchen will. Allerdings geht nur etwas weniger als die Hälfte davon aus, dass CBDCs das aktuelle Finanzsystem wirklich verbessern würden.
Noch viele Herausforderungen
Obwohl der Bericht die herausragenden Vorteile der Einführung von CBDCs hervorhebt, stehen die Zentralbanken auf dem Weg dorthin noch vor Herausforderungen wie der Aufklärung der Verbraucher, der Identitätsüberprüfung, dem Offline-Zugang sowie dem Schutz der Privatsphäre und der Sicherheit.
„Letztendlich ist man sich einig, dass die CBDCs das Potenzial haben, integrative Finanzsysteme zu schaffen. Es bleibt zwar noch viel zu tun, aber viele gehen davon aus, dass die Umstellung rechtzeitig erfolgt und wir noch vor der Jahrtausendwende die ersten Früchte dieses Wandels sehen werden“, heißt es in dem Bericht.
Laut Ripple erschwert vor allem die Tatsache, dass viele Staaten eigenständig an ihren CBDCs arbeiten, eine Verbesserung im internationalen Zahlungsverkehr. Länder müssten sich laut Ripple Kompromisse eingehen, um international keine größeren Schwierigkeiten in der Hinsicht zu verursachen. Die Zentralbanken würden bisher den Fokus nicht auf die Interoperabilität setzen.