Sind Robo-Krankenschwestern die Antwort auf die Krise in Krankenhäusern?
In den USA hat im Februar 2022 ein Roboter seinen Job in einem Krankenhaus begonnen. Moxi, so der Name des fast zwei Meter großen Roboters, soll Pfleger:innen im Mary Washington Hospital in Virginia bei ihrer täglichen Arbeit entlasten, berichtet Wired. Dieser Versuch war erfolgreich.
Moxis Hauptaufgabe besteht aktuell noch aus „einfachen“ Botengängen. Der Roboter bringt Medikamente, Vorräte, Laborproben und auch persönliche Dinge an die verschiedensten Orte in dem Krankenhaus und unterstützt somit das Personal, berichtet das Portal.
Krankenpfleger:innen an der Belastungsgrenze
Aufgrund der Belastungen durch die Pandemie und dem grundsätzlichen Personalmangel in Krankenhäusern sei die Belegschaft oft am Rande des Burnouts, wird eine Krankenschwester zitiert. Diese hohe Arbeitsbelastung führt unweigerlich zu einer Überlastung der Krankenpfleger:innen. Eine US-Studie belegt genau diesen Umstand: Zwei von drei Krankenschwestern in den USA erwägen, ihren Beruf wegen der enormen Belastung aufzugeben.
Moxi verschafft Pflegepersonal mehr Zeit
Der Test mit Moxi in dem Krankenhaus ergab, dass der Roboter zwar nicht exakt die Arbeit der Pfleger:innen übernehmen kann, sich jedoch sehr wohl für niedere Dienste eignet. So habe das Krankenhaus in einem Monat insgesamt 600 Arbeitsstunden durch den Einsatz von Moxi einsparen können – und von dieser Zeitersparnis hätte vor allem das Personal profitiert, das es sich so leisten konnte, sich mehr Zeit für die einzelnen Patient:innen zu nehmen.
Der Roboter Moxi wurde von Diligent Robotics entwickelt. Das Unternehmen wurde 2017 von Vivian Chu, einer ehemaligen Google X-Forscherin, und Andrea Thomaz von der University of Texas gegründet. Moxis erster kommerzieller Einsatz war kurz nach dem Corona-Ausbruch in den USA gestartet. Mittlerweile arbeiten 15 Roboter in US-Krankenhäusern. 60 weitere sollen laut Wired in diesem Jahr noch dazukommen.