Rückstände des ältesten bekannten Sonnensystems nur 90 Lichtjahre von der Erde entfernt entdeckt
Wissenschaftler:innen an der University of Warwick in England haben verschiedene Teleskopaufnahmen untersucht. Wie Space.com berichtet, lag der Schwerpunkt dabei auf Lichtspektren, die Aufschluss über die chemische Zusammensetzung der toten Sterne WDJ2147-4035 und WDJ1922+0233 geben sollten. Dabei hat das Team unter Astronomin Abigail Elms erstaunliche Entdeckungen gemacht.
Sternleichen waren einst Zentrum eines Sonnensystems
Der rot leuchtende weiße Zwerg WDJ2147-4035, der sich vor circa 10,7 Milliarden Jahren gebildet hat, zeigte Verunreinigungen mit Planetenschutt. Das wiederum weist darauf hin, dass der mittlerweile tote Stern einmal Zentrum eines Sonnensystems mit Gesteinsplaneten gewesen ist – und das nur drei Milliarden Jahre nach dem Urknall. Damit handelt es sich um das bisher älteste bekannte Sonnensystem im Universum.
Nur eine halbe Milliarde Jahre nach seiner Entstehung ging dem Stern dann der Wasserstoff im Inneren aus, wodurch die nukleare Fusion in seinem Kern zu einem Ende kam und er sich zunächst in einen roten Riesen und dann in den weißen Zwerg WDJ2147-4035 verwandelt hat.
Ein Stern stirbt, Planeten krachen ineinander
Dieser Vorgang veränderte wohl die Gravitationsverhältnisse des frühen Sonnensystems auf so eine Weise, dass der Großteil der umkreisenden Gesteinsplaneten ineinanderkrachte oder zerrissen wurde. Der Schutt dieser zerstörten Planeten findet sich jetzt auf WDJ2147-4035.
Auch auf dem blau leuchtenden WDJ1922+0233 entdeckten die Forscher:innen Gesteinsreste, in ihrer Zusammensetzung sogar der Erdkruste nicht unähnlich. Das lässt darauf schließen, dass selbst in den frühen Tagen des Sonnensystems bereits reichlich erdähnliche Planeten vorhanden waren.
Untersuchung toter Sterne: Gesteinsplaneten trotz weniger schwerer Elemente
Unser vor 4,6 Milliarden Jahren entstandener Planet ist also nicht so einzigartig, wie wir gern annehmen wollen.
Erstaunlich sind die Entdeckungen vor allem deshalb, weil nur drei Milliarden Jahre nach dem Urknall noch deutlich weniger schwere Elemente im Universum existiert haben, die für die Bildung von Gesteinsplaneten notwendig sind. Sie mussten erst durch viele Generationen an Sternen hervorgebracht werden.