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Tool-Tipp

Neues Tool: Ryte Carbon KPI will deine Website klimaneutral machen

Der ehemalige Anbieter des SEO-Tools Onpage.org, der sich 2017 in Ryte umbenannt hatte, bringt nach einer frischen Finanzierungsrunde über 8,5 Millionen Euro jetzt das Tool Carbon KPI an den Markt.

2 Min.
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Die Ryte-Gründer Marcus Tandler, Niels Dörje und Andreas Bruckschlögl (von links nach rechts). (Bild: Ryte)

Ryte erfindet sich wieder einmal neu. 2012 als SEO-Anbieter mit Onpage.org gestartet, hat sich das Unternehmen 2017 in Ryte umbenannt. Erst kürzlich stand eine weitere Neupositionierung an. Seit vergangener Woche sieht sich Ryte als Website-User-Experience-Plattform. Damit will das Unternehmen wohl unterstreichen, dass die klassische SEO (Suchmaschinenoptimierung) nicht mehr reicht, um das Betätigungsfeld der Münchener, die auch eine Dependance im vietnamesischen Ho Chi Minh City unterhalten, zu charakterisieren.

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Im Zuge dieser Neupositionierung war es dem Unternehmen gelungen, weitere 8,5 Millionen Euro für den Aufbau der neuen Plattform zu akquirieren. Die Führung der Finanzierungsrunde lag danach bei Bayern-Kapital aus München und Octopus Investments aus London.

Tool zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks einer Website – die Carbon-KPI-Metrik

Mit einem Teil des Geldes bringt Ryte nun den Dienst „Website Carbon KPI“ an den Markt, der dabei helfen soll, fünf Prozent aller Websites bis 2023 klimaneutral zu machen. Das ist angezeigt, denn nach Erkenntnissen des Shift Project, einem Klimaschutz-Think-Tank, ist der CO2-Fußabdruck unserer Geräte, des Internets und der sie unterstützenden Systeme für etwa 3,7 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der Trend ist – nicht zuletzt im Zuge der Coronapandemie – stark steigend.

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Dabei besteht diese Hilfe durch das Ryte-Tool im Kern darin, den CO2-Ausstoß einer konkreten Website in Werten auszudrücken, wenn auch nicht direkt zu messen. Dazu hat Ryte nach eigenen Angaben mit Datenwissenschaftlern und Umweltexperten zusammengearbeitet.

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„Derzeit gibt es 189 Millionen aktive Websites“, sagt Ryte-Chef Andreas Bruckschlögl. „Unser Ziel ist es, fünf Prozent aller aktiven Websites, also 9,5 Millionen Websites, bis Ende 2023 klimaneutral zu stellen – mithilfe unserer Plattform, starken Partnern, Social-Media-Aktivitäten und vielem mehr. Die Zeit drängt und Websites klimaneutral zu machen, ist im Vergleich zu anderen Branchen und Prozessen wirklich einfach.“

Klimazertifikate für Restemissionen

Unter Verwendung eines proprietären Algorithmus misst Ryte nach eigenen Angaben den Code der gesamten Website, die durchschnittliche Seitengröße sowie den monatlichen Traffic nach Kanälen und erstellt dann eine Berechnung der verbrauchten CO2-Menge.

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Für alle Kunden, die ihre Webseiten nicht (vollständig) klimaneutral machen können, arbeitet Ryte mit einem Wiederaufforstungsprojekt in San José, Nicaragua, zusammen. Hier können Ryte-Kunden ihre verbleibenden Emissionen durch den Kauf von Klimazertifikaten ausgleichen.

Übrigens: Mit Yook gibt es ein Tool, dass gezielt den CO2-Fußabdruck von Onlineshops reduzieren will.

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Kommentare (3)

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Anon

Da stellt sich mir die Frage, mit welchen Maßnahmen man dieses Ziel erreichen will. Immerhin sind 9,5mio Webseiten in ca. 2,5 Jahren schon recht sportlich.

Mal in Zahlen ausgedrückt:
2,5 Jahre = ~78.840.000 Sekunden
78.840.000 Sekunden/9.500.000 Webseiten = ~8,3 Sekunden/Webseite
* nicht beachtet, dass mehrere Webseiten parallel optimiert werden können, wenn genug Mitarbeiter vorhanden sind

Die Aussagen, die hier seitens der Firma getroffen werden, halte ich da doch für etwas unrealistisch, sofern man nicht einfach nur die Stecker der Server ziehen will.

Daniel

Insgesamt scheint das hier nur ein spezialisierter Emissionszertifikate-Handel für Webseiten zu sein und kein Dienst welcher die Emissionen reduziert. Von daher eher eine Scheinlösung. Was wirklich helfen würde sind Technologien welche die Inhalte von Webseiten optimieren um weniger Transfervolumen zu erzeugen und im Endeffekt auch den Energieverbrauch bei Besucher*innen zu reduzieren.

Von daher eigent sich dieser Dienst eher als Beispiel für die grundlegende Problematik vieler Deutscher Unternehmen: viel Wind um Nichts.

Für eine tatsächliche Emissionsreduzierung vermisse ich bei Ryte jedwede wissenschaftlich nachvollziehbaren Ansätze.

Dieter Wiemkes

Die Lösung kann nur sein, auf CMS zu verzichten und anstelle dessen – dort, wo es funktioniert – statische Websites zu entwickeln.
Allein diese Maßnahme kann den Energieverbrauch einer Website um 90 % reduzieren.
Außerdem machen statische Seiten das Web schneller, sie sind sicherer gegen Hacker und ersparen innerhalb von 10 Jahren zwischen 4.000 und 10.000 €.
Mehr dazu hier: https://wiemkes.de/projekte/cms-nachteile.html

Zum Thema CO2-Fußabdruck gibt es hier eine Übersicht über die „verdreckten“ Parteien-Websites:
https://wiemkes.de/projekte/parteien-und-umweltschutz.html
Wasser predigen, aber Wein trinken = selbst nicht in der Lage sein, CO2 zu verrringern, aber anderen das Verringern aufdrücken wollen.

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