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Sam Altman hat eine Studie zum Grundeinkommen finanziert – und das sind die Ergebnisse

Drei Jahre lang hat ein Forschungsprojekt in den USA Menschen mit niedrigem Einkommen 1.000 Dollar pro Monat ausgezahlt. Einer der Hauptinvestoren: Sam Altman. Warum der Open-AI-Gründer sich so sehr für ein bedingungsloses Grundeinkommen interessiert und welche Ergebnisse das Experiment liefert.

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Ist in der Tech-Welt nicht erst seit ChatGPT bekannt: OpenAI-CEO Sam Altman. (Foto: picture alliance/REUTERS/Brendan McDermid)

Sam Altman ist nicht nur der CEO von OpenAI, sondern auch „fasziniert“ von der Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens. Weil die Datenlage dazu aus seiner Sicht aber deutlich zu dünn ist, hat er jahrelang ein Experiment mitfinanziert, das die Effekte einer monatlichen Zusatzzahlung an einkommensschwache Menschen untersucht. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

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Sam Altman: Warum ihn ein bedingungsloses Grundeinkommen reizt

Als Sam Altman 2016 sein Investment in die Forschung zum bedingungslosen Grundeinkommen ankündigt, ist er noch längst nicht CEO einer weltweit bekannten KI-Firma. OpenAI ist ein gemeinschaftliches Non-Profit-Projekt in den Kinderschuhen, Altman selbst Präsident des Startup-Accelerators Y Combinator und Gründer der zugehörigen Forschungsorganisation YC Research.

Für den Tech-Investor ist das bedingungslose Grundeinkommen aber schon damals ein plausibles Zukunftskonzept: „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir irgendwann in der Zukunft, wenn die Technologie weiterhin traditionelle Arbeitsplätze eliminiert und massiver neuer Wohlstand geschaffen wird, eine Version davon auf nationaler Ebene sehen werden“, schreibt Altman in einem Blogbeitrag, der das erste YC-Research-Projekt einläutet. Und weiter: „Ich denke auch, dass es ohne eine Art garantiertes Einkommen keine echte Chancengleichheit geben kann.“

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Mit YC Research, das später zu Open Research umbenannt wird, will er deshalb herausfinden, wie Menschen ein bedingungsloses Grundeinkommen wirklich einsetzen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Elizabeth Rhodes startet zunächst ein zweijähriges Pilotprojekt, 2020 folgt der Startschuss für eine zweite Langzeitstudie.

Drei Jahre, 1.000 Dollar pro Monat: Was macht das mit Menschen?

Die Idee: 1.000 einkommensschwache Teilnehmer:innen aus ländlichen, vorstädtischen und städtischen Gebieten in Illinois und Texas erhalten monatliche 1.000 Dollar zusätzlich – und das über einen Zeitraum von drei Jahren. 2.000 weitere Teilnehmer erhalten als Kontrollgruppe eine monatliche Vergütung von 50 Dollar. Was die monatliche Zuzahlung im Leben der Begünstigten verändert hat, haben Rhodes und ihr Team jetzt in drei wissenschaftlichen Papern zusammengefasst.

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Eine Kündigungswelle, wie sie manche Gegner:innen des bedingungslosen Grundeinkommens befürchten, ist darin nicht zu finden, im Schnitt reduzierten die Teilnehmer:innen ihre Arbeit lediglich um 1,3 Stunden pro Woche. Insgesamt sorgte das monatliche Zusatzeinkommen vor allem für eines: Flexibilität. Rhodes und ihr Team schreiben dazu: „Sie [die Zuzahlung] kann genutzt werden, um auf die spezifischen Bedürfnisse der Empfänger einzugehen, sie reagiert auf sich ändernde Anforderungen und schafft die Möglichkeit für mehr Eigenverantwortung.“

Die meisten Proband:innen gaben ihr Geld vor allem für lebensnotwendige Dinge wie Essen, Mobilität und Miete aus. Und während der Konsum von nicht verschriebenen Schmerzmitteln und Alkohol sank, stiegen beispielsweise die Zahnarzt- und Krankenhausbesuche im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich an.

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Die Berichte zeigen außerdem, dass die Menschen mit bedingungslosem Grundeinkommen zukunftsorientierter wurden: Im Laufe der Zeit wurden sie besser darin, einen Haushaltsplan aufzustellen, legten Ersparnisse an und spielten häufiger als die Kontrollgruppe mit der Idee, eine bessere Ausbildung zu absolvieren oder ein Unternehmen zu gründen. „Ob sie all das in diesem Zeitraum erreichen konnten, ist eine andere Frage“, so Projektleiterin Elizabeth Rhodes zu Bloomberg.

Altmans Forschung zum bedingungslosen Grundeinkommen: Es gibt einen Dämpfer

Ein spannendes Detail: Die Teilnehmer:innen, deren generelles Einkommen besonders niedrig war, verwendeten das zusätzliche Geld anders als die, die von vornherein mehr verdienten. Sie nutzten ihre monatliche Zusatzzahlung vor allem, um Familie und Freunde zu unterstützen, und bezahlten, verglichen mit der Kontrollgruppe, mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst für ihre Wohnung, statt beispielsweise bei Freunden zu wohnen oder darauf angewiesen zu sein, dass jemand anderes die Miete für sie zahlt.

Trotz all der positiven Veränderung bringt die Studie aber auch einen Dämpfer mit sich: Man habe keine „direkten Beweise für einen verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung oder eine Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit“ durch das bedingungslose Grundeinkommen festgestellt, heißt es im Bericht.

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Zwar gebe es „eine signifikante Verringerung von Stress, psychischen Problemen und Ernährungsunsicherheit im ersten Jahr“, die würden im zweiten und dritten Jahr aber wieder abklingen. Das Fazit der Forschenden dazu: „Bargeld allein kann Herausforderungen wie chronische Gesundheitszustände, fehlende Kinderbetreuung oder hohe Wohnkosten nicht bewältigen.“

Inwieweit sich Sam Altman an weiteren Projekten von Open Research finanziell beteiligen wird, ist derzeit unklar. Zur Veröffentlichung der Studienergebnisse schreibt er via X aber immerhin: „Großartige, fleißige Arbeit in den letzten Jahren. Stolz auf das Team!“

5 Irrtümer über finanzielle Freiheit Quelle: Shutterstock/Cilinskas
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