Schockrechnung nach DDoS-Attacke: Privater Website-Betreiber soll 100.000 Dollar zahlen
Bei einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) handelt es sich für gewöhnlich um einen Cyberangriff mit dem Ziel, Webserver, Onlinedienste oder ganze Netzwerke in die Knie zu zwingen. Dies erfolgt über eine Vielzahl von Anfragen, mit denen die Kapazität überlastet und damit die Verfügbarkeit der Seite gestört werden soll.
DDoS-Angriff lässt Traffic auf 190 Terabyte steigen
Ein solcher DDoS-Angriff soll bei einem privaten Website-Besitzer jetzt zu einer horrend hohen Rechnung seines Hosters geführt haben, wie der Nutzer liubanghoudai24 auf Reddit darlegt. Demnach habe sich innerhalb von vier Tagen ein Traffic von 190 Terabyte Daten angesammelt.
Freilich deutlich mehr, als im Tarif des Nutzers enthalten. Der betroffene Webhoster Netlify verlangt demnach rund 55 US-Dollar pro 100 zu viel genutzte Gigabyte. Das summierte sich in dem Fall auf eine Rechnung von 104.500 Dollar.
Im Normalfall, so beteuert der betroffene Website-Besitzer, erreiche die Seite gerade einmal rund 200 Besucher:innen pro Tag. Noch nie habe die Seite ein Traffic-Volumen von zehn Gigabyte überschritten – im Monat.
Support erlässt 95 Prozent der Rechnung
Beim Netlify-Support stieß liubanghoudai24 zwar auf Verständnis, allerdings nicht auf einen kompletten Erlass der Schockrechnung. Der Anbieter, so hieß es, verlange normalerweise 20 Prozent von dem Rechnungsbetrag, wenn es aufgrund einer DDoS-Attacke zu überhöhtem Datenvolumen gekommen sei. In seinem Fall könne man auch auf fünf Prozent heruntergehen.
Das sind immer noch über 5.000 Dollar. Warnhinweise habe es nicht gegeben, so der Website-Betreiber. Er habe lediglich eine E‑Mail erhalten, in der er darauf hingewiesen wurde, dass er ein Extrapaket wegen erhöhter Bandbreite erworben habe.
Webhoster-Chef reagiert auf Beschwerde
Nachdem der Betroffene das Problem auch noch via Hacker News öffentlich gemacht hatte, meldete sich dort der Netlify-CEO Bob Funk zu Wort. Der Support seines Unternehmens habe sich schon an den Nutzer gewandt und ihm mitgeteilt, dass er die Rechnung nicht bezahlen müsse.
Netlify sei bestrebt, Websites online zu halten, auch wenn sich ungewöhnliche Traffic-Spitzen ergeben. Im Nachhinein würden entsprechende Rechnungen fallengelassen, wenn der Nutzer keine Schuld daran trage.
Auf die Nachfrage, ob Netlify die Rechnung auch dann erlassen hätte, wenn die Geschichte nicht viral gegangen wäre, erklärte Funk, er habe in den vergangenen neun Jahren auf diese Weise schon jede Menge Rechnungen erlassen.
Für die ursprüngliche Auskunft seiner Support-Mitarbeiter:innen entschuldigte sich Funk.
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Sehr geehrtes t3n Team,
ein wenig mehr Recherche hätte ich doch von Ihnen erwartet.
Nur weil der Account ‚bobfunk‘ heißt, ist dies nicht der CEO von Netlify. Dies wäre Mathias Biilmann.
Das kann man auch der Accountinfo bei HackerNews entnehmen, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt hätte. Dort steht nämlich: „founder of netlify, not actually a Bob. matt at netlify.com to get in touch.“.